(Registrieren)

Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt beenden

Geschrieben am 29-01-2020

Berlin (ots) - Mit Erschrecken hat der Paritätische Wohlfahrtsverband eine
Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes zur Kenntnis genommen, nach der
jede*r dritte Wohnungssuchende mit Migrationshintergrund schon einmal
Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt erfahren hat. Gleichzeitig kommen die
Ergebnisse der heute vorgestellten Studie für den Gesamtverband wenig
überraschend. Der Verband fordert eine Aufklärungskampagne zur Rechtslage und
den Ausbau örtlicher Antidiskriminierungsstellen.

"Menschen wegen ihrer Hautfarbe oder ihres Namens nicht einmal zu einer
Wohnungsbesichtigung einzuladen, ist traurige Realität auf dem Wohnungsmarkt.
Das hören wir immer wieder und das seit langem aus unserer praktischen Arbeit",
so Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes.
Vorbehalte und auch offener Rassismus sind leider weit verbreitet, so Schneider.
Auch dies belegt die Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes: 41
Prozent hätten Bedenken, eine eigene Wohnung an Menschen mit
Migrationshintergrund zu vermieten.

Der Paritätische macht darauf aufmerksam, dass Diskriminierung bei der
Wohnungsvermietung bereits seit längerem rechtlich untersagt ist. Das
Antidiskriminierungsgesetz sieht für solche Fälle Schadensersatz und
Schmerzensgeld vor. "Das Problem ist allerdings, dass davon kaum jemand weiß",
stellt Schneider fest. "Es bewahrheitet sich der alte Spruch: Wo kein Kläger, da
kein Richter." Der Verband fordert umfassende Aufklärungskampagnen. Dass es sich
lohnt, sich zu wehren, zeige ein aktuelles Beispiel aus Berlin, wo die Deutsche
Wohnen zu einer Zahlung von 3.000 Euro Entschädigung an ein
Diskriminierungsopfer verurteilt wurde.

"Aber nicht jeder wird den individuellen und umständlichen Klageweg bestreiten",
fürchtet Schneider. Der Verband regt daher an, Antidiskriminierungsstellen
flächendeckend auszubauen und für die Belange von Migrant*innen zu
qualifizieren. "In jeder Kommune brauchen wir eine Stelle, die niedrigschwellig
berät und hilft, auch juristisch. Das ist auch ein Signal an Vermieter:
Diskriminierung kann teuer werden. Schaut euch lieber den Menschen an und gebt
ihm oder ihr eine Chance in eurem Haus", so Ulrich Schneider.

Der Paritätische Gesamtverband ist ein Spitzenverband der freien
Wohlfahrtspflege und hat über 200 Migrant*innenorganisationen im Forum der
Migrantinnen und Migranten unter seinem Dach.

Pressekontakt:

Philipp Meinert
redaktion@paritaet.org
Tel.: 030 24636-339

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/53407/4505484
OTS: Paritätischer Wohlfahrtsverband

Original-Content von: Paritätischer Wohlfahrtsverband, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

719308

weitere Artikel:
  • Linnemann/Pfeiffer: Jetzt ist Zeit für Strukturreformen Berlin (ots) - Die positiven Signale im Jahreswirtschaftsbericht sind kein Grund zur Entspannung Am heutigen Mittwoch hat die Bundesregierung ihren diesjährigen Jahreswirtschaftsbericht vorgestellt. Darin geht sie von einem Wirtschaftswachstum von 1,1 Prozent für dieses Jahr aus. Hierzu erklären der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Carsten Linnemann, und der wirtschafts- und energiepolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Joachim Pfeiffer: "Die Gefahr einer Rezession ist erstmal gebannt. Der mehr...

  • Hertie-Stiftung sucht wirksame Ideen für Demokratie und startet MITWIRKEN - das neue Förderprogramm für gelebte Demokratie (VIDEO) Frankfurt/Main (ots) - - Erster Crowdfunding-Contest für Demokratie-Projekte mit Preisgeldern von insgesamt 200.000 Euro / Bewerbungsschluss dafür am 26. Februar 2020 - Danach Meilenstein-Förderung mit bis zu 30.000 Euro bzw. 100.000 Euro "Demokratie ist nicht selbstverständlich. Sie kann sich nur weiterentwickeln, wenn sich Menschen für sie einsetzen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern und stärken. Um ihr Engagement und ihre Aktivitäten sichtbarer und wirksamer zu machen, haben wir ein neues Förderprogramm mehr...

  • Weiß: Ein gutes Signal für die Pflege Berlin (ots) - Die Sozialpartnerschaft funktioniert und steigert die Attraktivität der Pflegeberufe Die Pflege-Mindestlohnkommission hat gestern eine Empfehlung zur Neufestsetzung von Mindestlöhnen in der Pflegebranche beschlossen. Dazu erklärt der arbeitsmarkt- und sozialpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Weiß: "Der neue Beschluss der Pflege-Mindestlohnkommission bringt eine deutliche Erhöhung der Mindestlöhne für Pflegekräfte und endlich auch eine Lösung für Pflegefachkräfte. Das ist ein gutes Zeichen mehr...

  • Nach Kohleausstiegsbeschluss: dena sieht dringenden Handlungsbedarf bei erneuerbaren Energien Berlin (ots) - * Trends weisen in falsche Richtung * Bund-Länder-Treffen kann Weg für Lösungen ebnen * dena-Chef Kuhlmann: "Es ist Zeit für einen neuen Anlauf" Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat kurz vor den Energiewendegesprächen von Bund und Ländern am morgigen Donnerstag an die Teilnehmer appelliert, nun rasch die Weichen für einen forcierten Ausbau der erneuerbaren Energien zu stellen. Nach dem heutigen Beschluss der Bundesregierung zum Kohleausstieg gehörten jetzt erst recht die erneuerbaren Energien auf die Tagesordnung. mehr...

  • Schwerpunkte der Plenarsitzung vom 29. bis 30. Januar 2020 in Brüssel: Gedenken an den Holocaust, Brexit-Abstimmung, Arbeitsprogramm 2020 der EU-Kommission u.v.m. Berlin/ Brüssel (ots) - 75 Jahre nach Befreiung von Auschwitz: EP gedenkt Opfer des Nazi-Regimes. Auf einer feierlichen Sitzung zur Eröffnung der Plenartagung werden EP-Präsident David Sassoli und die Holocaust-Überlebende Liliana Segre sprechen. http://ots.de/etjIQj Brexit: Abstimmung über Austrittsabkommen Die Abgeordneten werden am Mittwoch um 18:00 Uhr über das Abkommen zum Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU abstimmen. http://ots.de/xPt95v Ein einheitliches Ladegerät für alle Mobiltelefone: Das Parlament wird am mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht