Kommentar / Digital aufrüsten gegen zu hohe Abhängigkeit = Von Reinhard Kowalewsky
Geschrieben am 29-01-2020 |
Düsseldorf (ots) - Es ist schon erstaunlich, wenn die USA nun nach mehr als
einem Jahr Debatte endlich angebliche Beweise dafür auf den Tisch legen, dass
Huawei mit dem chinesischen Geheimdienst zusammenarbeitet. Trotzdem sollte die
Debatte ernstgenommen werden: Huawei steht ohne Zweifel dem chinesischen Staat
und der kommunistischen Partei nahe. Dies bedeutet zwar nicht, dass das
chinesische Unternehmen aktuell in Deutschland und Europa Wirtschaftsspionage
betreibt. Doch ein Restrisiko bleibt. Hinzu kommt die Gefahr, dass das
autoritäre China den Zugriff auf die hiesigen 5G-Netze irgendwann nutzen könnte,
um bei einem Konflikt die demokratischen Länder zu erpressen. Niemand kann
ausschließen, dass aus Fernost gelieferte 5G-Netze im Fall des Falles aus Peking
ausgeschaltet werden. Das ganze Land würde stillstehen, auch Fabriken,
Krankenhäuser, autonom fahrende Autos.
Angesichts dieses Risikos scheint das Vorgehen der Briten sinnvoll: Huawei darf
zwar Funkstationen für 5G liefern. Doch für den Aufbau des Kernnetzes werden nur
andere Lieferanten zugelassen. Auch Vodafone und Telefónica in Deutschland
planen in eine solche Richtung. Das wäre ein Kompromiss, um nicht zu abhängig
von Huawei zu werden und trotzdem von schnellen, zuverlässigen Lieferungen zu
profitieren. Gleichzeitig sollte die EU den Aufbau von Fabriken für
Hightech-Komponenten in Europa gezielt fördern. Denn solange Ericsson aus
Schweden und die finnische Nokia ihre Netztechnik in China fertigen lassen, kann
sowieso niemand ausschließen, dass dort geheime Zugänge eingebaut werden.
Digitale Autonomie lautet das Stichwort. Europa darf in der digitalen Welt nicht
nur das Anhängsel Chinas und der USA sein. Dafür brauchen wir ein
Investitionsprogramm in Höhe vieler Milliarden Euro.
www.rp-online.de
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2627
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/30621/4506133
OTS: Rheinische Post
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
719412
weitere Artikel:
- Kommentar / Trumps Nahost-Plan und die harte Wahrheit = Von Matthias Beermann Düsseldorf (ots) - Welche Vorstellung Donald Trump von Diplomatie hat, ist in
den vergangenen drei Jahren bereits ziemlich klar geworden. Auch in der
Außenpolitik setzt der US-Präsident auf schnelle "Deals" statt auf langwierige
und komplizierte Verhandlungen. Dass diese Deals fair sein müssen, ist damit
überhaupt nicht gesagt. Insofern ist sich Trump mit seinem bombastisch
präsentierten Friedensplan für den Nahen Osten treu geblieben. Die scharfe
Kritik an dem Vorstoß - und davon gibt es ja reichlich - ist gerechtfertigt:
Trumps mehr...
- Leitartikel zu Trump/Impeachment: Trump steht nicht über dem Gesetz von Thomas Spang Regensburg (ots) - Eigentlich wollte Mitch McConnell einen kurzen Prozess
machen. Der Senatsführer presste dafür die Vorträge der Ankläger aus dem
Repräsentantenhaus und Verteidiger des Präsidenten in ein zeitliches Korsett,
das ihm den Spitznamen "Mitternachts-Mitch" eintrug. Der Plan der
republikanischen Mehrheit sah vor, den Präsidenten nach mehreren
Marathon-Sitzungen möglicherweise schon an diesem Freitag freisprechen zu
lassen. Ohne weitere Zeugen anzuhören oder Beweismaterial anzufordern, die das
Weiße Haus dem Kongress bisher mehr...
- Hausärzteverband-Chef Weigeldt: Angst vor Coronavirus fordert zusätzliche Aufklärungsarbeit Düsseldorf (ots) - Die noch geringe Verbreitung des Coronavirus führt bereits zu
einem höheren Aufwand in Arztpraxen in Deutschland: "Die Angst vor dem
Coronavirus aus China fordert im Moment zusätzliche Aufklärungs- und
Beratungsarbeit bei Hausärztinnen und Hausärzten", sagte der Chef des Deutschen
Hausärzteverbandes Ulricht Weigeldt der Düsseldorfer "Rheinischen Post"
(Donnerstag). Einen Grund zur Panik gebe es aber nicht. "Im Vergleich zur
jährlichen Grippewelle ist die Gefahr rein statistisch sehr gering. Eine
Epidemie ist derzeit mehr...
- Illegale Grenzübertritte: Teuer erkauft / Kommentar von Sebastian Kaiser Freiburg (ots) - Tatsächlich schaffen es insgesamt weit weniger Menschen in
die EU als früher - dies macht sich nun auch an den hiesigen Grenzen
bemerkbar. Ein Grund zur Entwarnung ist das nicht. Denn diese Zahlen sind teuer
erkauft. Beispielsweise mit umstrittenen Deals der Europäischen Union mit der
libyschen Küstenwache, die mitunter brutal gegen Flüchtlinge vorgeht. Oder mit
Tausenden Menschen, die unter erbärmlichen Umständen in griechischen Lagern
festsitzen. An den Grundproblemen hat sich nichts geändert. Noch immer ist mehr...
- Investitionen in neue Instrumente gegen Armutskrankheiten 2018 auf Rekordhoch / Weniger als 3 Prozent der öffentlichen Gelder kommen aus Deutschland Hannover (ots) -
Sperrfrist: 30.01.2020 00:01
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
2018 wurden rund vier Milliarden US-Dollar in die Forschung und Entwicklung zu
armutssoziierten und vernachlässigten Krankheiten wie Aids und Malaria
investiert. Damit liegt die Gesamtsumme der Investitionen aus dem öffentlichen
Sektor, der Industrie und von gemeinnützigen Organisationen um zehn Prozent (374
Millionen US-Dollar) über dem Vorjahreswert - eine neue Rekordhöhe. Deutschlands mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|