(Registrieren)

Deutsche Kreditwirtschaft zum Brexit: Enge Partnerschaft zwischen EU und Großbritannien neu verhandeln, Finanzstandort Deutschland stärken

Geschrieben am 30-01-2020

Berlin (ots) - Aus Sicht der Deutschen Kreditwirtschaft stellt der für den 31.
Januar 2020 vorgesehene Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU)
einen unerfreulichen Einschnitt in der europäischen Entwicklung dar. "Wir hätten
uns ein Fortbestehen des guten Verhältnisses innerhalb der EU gewünscht. Die
britischen Wähler haben sich aber für einen Austritt entschieden. Nun gilt es,
mit Blick nach vorn und konsequenten Verhandlungen die enge Partnerschaft auf
neue Füße zu stellen", sagt Marija Kolak, Präsidentin des Bundesverbandes der
Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, dem diesjährigen Federführer der
Deutschen Kreditwirtschaft. Der Handel Großbritanniens mit den EU-Ländern wurde
bereits in den vergangenen Jahren durch die Unsicherheit im Zusammenhang mit der
Austrittsdebatte geschwächt. Daher sei nun alles zu unternehmen, mit dem
auszuhandelnden Abkommen weitere Wachstumsdämpfer zu vermeiden.

Trotz des geregelten Austritts bleiben aus Sicht der Deutschen Kreditwirtschaft
mit Blick auf die Finanzmärkte viele Fragen offen. Es ist fraglich, ob es bis
Ende des Jahres gelingen wird, ein umfassendes Handelsabkommen zu schließen.
Darin sollte zumindest eine enge Zusammenarbeit in der Finanzmarktregulierung
und -aufsicht vereinbart werden, um ein level playing field zu gewährleisten.
Für den europäischen Finanzplatz kann der Austritt Großbritanniens zu einer
Stärkung führen. Erste Anzeichen sind zum Beispiel bei der Eurex Clearing in
Frankfurt zu beobachten, die im Zuge des Brexits Marktanteile hinzugewinnen
konnte.

"Die Bundesregierung sollte sich in den anstehenden Verhandlungen der EU mit dem
Vereinigten Königreich zu den künftigen wirtschaftlichen Beziehungen für eine
weitere Stärkung des Finanzstandorts Deutschlands einsetzen. Dies gilt
insbesondere für die Verhandlungen in den Bereichen Investitionen,
Finanzdienstleistungen sowie Kapital- und Zahlungsverkehr", unterstreicht Kolak.
Insofern unterstützt die Deutsche Kreditwirtschaft den aktuellen Beschluss des
Deutschen Bundestags zum Verhandlungsmandat über die künftigen Beziehungen
zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich. Darin wird richtigerweise
gefordert, die Handelsbeziehungen mit dem Vereinigten Königreich auch in Zukunft
so eng und reibungslos wie möglich auszugestalten und faire
Wettbewerbsbedingungen als Leitgedanken zu verankern.

Wichtig ist aus Sicht der Deutschen Kreditwirtschaft, dass die EU die
notwendigen Äquivalenzentscheidungen im Finanzbereich zügig angeht. Im Einklang
mit dem europäischen Aufsichtsrahmen seien die erforderlichen Rahmenbedingungen
für den grenzüberschreitenden Geschäftsverkehr zwischen Marktteilnehmern in der
EU und dem auch nach dem EU-Austritt des Vereinigten Königreichs weiterhin
wichtigen Finanzplatz London zu schaffen. Dies betreffe vor allem Entscheidungen
im Hinblick auf Clearingstellen (zentrale Gegenparteien/CCPs), Handelsplätze für
Derivate, Aktien und Zentralverwahrer.

Aufgrund des Umfangs der anstehenden Verhandlungen während der Übergangsphase
besteht die Gefahr, dass die im Austrittsvertrag vorgesehene Zeit bis zum
Jahresende 2020 nicht ausreicht, um alle relevanten Regelungen zu treffen. Daher
sollte eine Verlängerung der Übergangszeit zumindest nicht kategorisch
ausgeschlossen werden.

Pressekontakt:

Für die Deutsche Kreditwirtschaft
Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e. V.
Melanie Schmergal
Abteilungsleiterin Kommunikation und
Öffentlichkeitsarbeit / Pressesprecherin
Schellingstraße 4
10785 Berlin
Tel. 030 / 2021-1300
Fax: 030 / 2021-1905
E-Mail: presse@bvr.de
www.die-deutsche-kreditwirtschaft.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/113844/4507031
OTS: Die Deutsche Kreditwirtschaft

Original-Content von: Die Deutsche Kreditwirtschaft, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

719562

weitere Artikel:
  • JOM Group übernimmt Mediaetat der Deutsche Leibrenten Hamburg (ots) - Mit der Deutsche Leibrenten Grundbesitz AG begrüßt die JOM Group einen weiteren Neukunden im noch jungen Jahr 2020. Die Agentur für hybride Marketingkommunikation ist für die Planung und Umsetzung der ersten, breit angelegten TV-Kampagne des Unternehmens verantwortlich. Die Deutsche Leibrenten Grundbesitz AG ist der Marktführer für die Immobilien-Verrentung. Mit einer Immobilien-Rente können Senioren ihr Haus oder ihre Wohnung zu Geld machen, ohne ausziehen zu müssen. Dabei verkaufen sie ihre Immobilie an die Deutsche mehr...

  • PrimeXBT erweitert Liste der Trading-Instrumente und reduziert Mindesthandelsgröße Victoria, Seychellen (ots/PRNewswire) - PrimeXBT (https://primexbt.com/?utm_source=pr-new), eine auf Bitcoin basierende Margin-Trading-Plattform, die bis zu 1000fache Leverage auf Devisen, Aktienindizes, Rohstoffe und Krypto-Währungen bietet, hat eine Fülle neuer Instrumente angekündigt, die jetzt für Trading verfügbar sind. Neue Devisenwährungen und Trading-Paare Neuseeland-Dollar (NZD) - NZD/CAD - NZD/CHF - NZD/JPY - NZD/SGD - NZD/USD - AUD/NZD - EUR/NZD Singapur-Dollar (SGD) - USD/SGD - EUR/SGD - GBP/SGD mehr...

  • Politik bekennt sich auf e2m-Wintertagung zur herausragenden Rolle von Biogas für das Gelingen der Energiewende - Flexibilisierung und Optimierung tragen erheblich zur Systemstabilität bei (FOTO) Leipzig (ots) - Aus Sicht der Biogasbranche kam es auf der e2m-Wintertagung am 21. Januar in Walsrode zu einem erfreulichen Bekenntnis für die Rolle von Biogas in der Energiewende. Sowohl Martin Bäumer von der CDU (MdL Niedersachsen) als auch Dr. Julia Verlinden von Bündnis 90/Die Grünen (MdB) sprachen sich eindeutig für Biogas aus und sagten Unterstützung bei der bevorstehenden EEG-Novelle zu. "Insbesondere der hohe Wert von flexibilisierten und optimierten Biogasanlagen sei ein wertvoller Baustein, um der Unter- bzw. Überdeckung der mehr...

  • VR-Training: TÜV SÜD Akademie erhält Immersive Learning Award (FOTO) München (ots) - Die Gewinner stehen fest: Auf der Learntec, der größten Messe für digitales Lernen in Europa, hat die TÜV SÜD Akademie den Immersive Learning Award für das beste Customer Project gewonnen. Die Jury in Karlsruhe würdigte das vorgestellte Übungsszenario zur E-Mobility als zukunftsweisend. Die Schulung beinhaltet Trainings mit Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und 360 Grad-Trainings. Besonders die Umsetzung der Schulungen kam bei der Jury gut an: Neben herausragend vielen Interaktionsmöglichkeiten gefiel besonders mehr...

  • Inflationsrate im Januar 2020 voraussichtlich 1,7 % Wiesbaden (ots) - Verbraucherpreisindex, Januar 2020: +1,7 % zum Vorjahresmonat (vorläufig) -0,6 % zum Vormonat (vorläufig) Harmonisierter Verbraucherpreisindex, Januar 2020: +1,6 % zum Vorjahresmonat (vorläufig) -0,8 % zum Vormonat (vorläufig) Die Inflationsrate in Deutschland - gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat - wird im Januar 2020 voraussichtlich 1,7 % betragen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach bisher vorliegenden Ergebnissen weiter mitteilt, sinken die Verbraucherpreise mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht