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Verkehrsgerichtstag 2020: ACV fordert Studie zur Vermeidung von Baumunfällen statt zu Tempolimit

Geschrieben am 31-01-2020

Köln (ots) - Die Diskussion um ein allgemeines Tempolimit hat auch den 58.
Verkehrsgerichtstag in Goslar (VGT) beschäftigt. Der Präsident, Professor Ansgar
Staudinger, fordert wissenschaftliche Studien ein, um zu sehen, was ein
Tempolimit wirklich bewirken würde. Der ACV Automobil-Club Verkehr hält diesen
Ansatz aus der Perspektive der Juristen für nachvollziehbar und auch sinnvoll.
Denn sonst lassen sich bei Verstößen später keine begründbaren Urteile fällen.
Der ACV sagt aber auch: Es gibt längst genug Zahlen, die eindeutig belegen, wo
wir ganz dringend ansetzen müssen, um die Zahl der Verkehrstoten weiter zu
reduzieren. ACV Geschäftsführer Holger Küster erklärt hierzu: "Ganz oben auf die
Agenda gehören die tödlichen Unfälle auf Landstraßen. Es sterben pro Jahr mehr
Menschen allein durch so genannte Baumunfälle auf Alleen als auf allen deutschen
Autobahnen insgesamt (Quelle: Statistische Landesämter 2019, Tabelle UJ 19
2018). Es wäre richtig und wichtig, für ein Thema wie dieses eine groß angelegte
wissenschaftliche Studie anzustoßen. Dass dies nicht geschieht, zeigt: Die
Diskussion über das Tempolimit wird viel zu emotional und zu wenig sachlich
geführt."

Im Arbeitskreis III des VGT zur Aggressivität im Straßenverkehr wurden konkrete
Forderungen nach einem Tempolimit laut. Dabei zeigte sich allerdings sehr
schnell, dass selbst die juristischen Experten gespalten sind. Ein eindeutiges
Votum kam nicht zustande. Unterdessen stellte die Bundesanstalt für Straßenwesen
klar: Raserei und Aggressivität sind keine Frage des Tempos. Ein Tempolimit
würde zumindest in dem Punkt überhaupt nichts bewirken.

Der ACV weist für eine deutliche Verbesserung der Verkehrssicherheit auf die
dringenden und wichtigen Aufgabenstellungen hin: Die stark steigenden
Unfallzahlen mit Beteiligung von Pedelec-Fahrern, das hohe Risiko von
Motorradfahrern und nicht zuletzt auch die Zahl der Unfalltoten, die nicht
angeschnallt waren. Allein durch den Gurt ließen sich rund 180 Menschenleben pro
Jahr retten (Quelle: UDV, Road Safety Observatory, Statistisches Bundesamt
2018). Der ACV fordert deshalb das Bundesverkehrsministerium wie auch alle
anderen an dem Programm VISION ZERO Beteiligten auf: Wenden Sie sich den
drängendsten Unfallursachen zu. Ein allgemeines Tempolimit auf Autobahnen gehört
nachweislich nicht dazu.

Pressekontakt:

Gerrit Reichel
Pressesprecher, reichel@acv.de
ACV Automobil-Club Verkehr
Theodor-Heuss-Ring 19-21, 50668 Köln,
Tel.: 0221 - 91 26 91 58
Fax: 0221 - 91 26 91 26

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/116025/4508090
OTS: ACV Automobil-Club Verkehr

Original-Content von: ACV Automobil-Club Verkehr, übermittelt durch news aktuell


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