Zur Entscheidung der USA, Landminen einzusetzen
Geschrieben am 02-02-2020 |
Berlin (ots) - Wieder einmal killt der US-Präsident ein Übereinkommen, das ein
wenig Vernunft in die Welt brachte. Und er versteht die Aufregung nicht. Man
wolle ja nur intelligente Landminen einsetzen. Solche, die sich nach 30 Tagen
selbst entschärfen. Oder aus der Ferne vernichtet werden können. Erstens: Wer
Waffen für "intelligent" hält, ist dumm. Zweitens: Nichts ist schlimmer als
Dumme an der Macht. Drittens: Mehr Macht als Trump hat niemand. Und so haben die
USA das Pariser Klimaabkommen verlassen, den Verbotsvertrag für atomar
bestückbare Mittelstreckenraketen gekündigt und damit vielleicht ein neues
Wettrüsten befeuert. "First me". Nach mir die Sintflut. Was kommt noch? Will der
Allmachtsfanatiker Trump jetzt Minendepots bei Tallinn bauen? Oder lässt er,
wenn seine Mauer nicht hoch genug ist, die Grenze zu Mexiko "intelligent"
sichern? Selbst wenn die modernen Killer besser steuerbarer sind
Vorgängermodelle - wie will ein US-Militär einer Mutter erklären, dass ihr Sohn
einen Tag zu früh zum Fußballspielen ging oder die Tochter erst am Folgetag
ungefährdet hätte Blumen pflücken können? Nein! Das Zeug gehört grundsätzlich
verboten. Das hat man in über 160 Staaten schon vor Jahren eingesehen. Nur
einige wenige Politiker - darunter die Supermächtigen in Russland und China -
glauben wie Trump, dass sie über der Vernunft stehen. Man darf gespannt sein,
auf welche Seite sich Deutschland schlägt. Als Mitglied des UN-Sicherheitsrats.
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