KfW-ifo-Mittelstandsbarometer: Stimmungsdämpfer zu Jahresbeginn
Geschrieben am 06-02-2020 |
Frankfurt am Main (ots) -
- Mittelständisches Geschäftsklima sinkt wegen skeptischerer
Erwartungen
- Teils deutliche Stimmungseintrübung in den Binnenbranchen
- Industrie und Großunternehmen auf Erholungskurs
- Konjunktur bleibt vorerst verhalten
Das Jahr 2020 beginnt für die kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland
mit einem Rückschlag: Ihr Geschäftsklima sinkt im Januar um 0,6 Zähler auf jetzt
- 0,2 Saldenpunkte, den niedrigsten Stand seit August 2019. Grund für den
Rückgang sind ausschließlich die zuletzt wieder pessimistischeren
Geschäftserwartungen (- 1,5 Zähler auf nun - 9,6 Saldenpunkte). Die Urteile der
Mittelständler zur aktuellen Geschäftslage konnten sich im Januar zwar leicht
verbessern (+ 0,4 Zähler auf 9,8 Saldenpunkte), der geringfügige Anstieg reicht
jedoch nicht aus, um den negativen Trend der vergangenen Monate zu drehen.
Im Gegensatz zum Mittelstand kommen zu Jahresbeginn deutliche Lebenszeichen von
den Großunternehmen. Ihr Geschäftsklima setzt den im Oktober 2019 begonnenen
Erholungskurs ungebrochen fort und steigt aufgrund besserer Erwartungen und
Lageurteile im Januar um 1,9 Zähler auf nun - 6,9 Saldenpunkte. Der
Stimmungsrückstand zu den Mittelständlern verringert sich auf 6,7 Zähler,
nachdem er im September 2019 noch doppelt so hoch gewesen war. Der positive
Trend bei den großen Unternehmen spiegelt die Entspannung in den
außenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Die USA und China haben ein erstes
Teilabkommen geschlossen und damit etwas Ruhe in ihren Handelskonflikt gebracht,
und das Vereinigte Königreich ist mit Beginn des Februars vertraglich geordnet
aus der EU ausgetreten. Die gegenüber den globalen Entwicklungen besonders
exponierten Segmente der Wirtschaft atmen deshalb tief durch und vermelden im
Januar steigende Werte beim Geschäftsklima.
Während sich die außenwirtschaftliche Lage zu Jahresbeginn leicht entspannt,
fährt die Binnenwirtschaft ihre bislang verlässlich hohe Drehzahl etwas herunter
- was wohl einem zeitverzögerten Ansteckungseffekt nach der langen Phase
internationaler Belastungen geschuldet ist. Sowohl im mittelständischen
Einzelhandel (- 2,9 Zähler auf 9,3 Saldenpunkte), bei den kleinen und mittleren
Dienstleistern (- 3,3 Zähler auf 1,5 Saldenpunkte) wie auch im Baugewerbe
insgesamt (Mittelstand: - 4,5 Zähler auf 20,6 Saldenpunkte; Großunternehmen: -
3,4 Zähler auf 15,2 Saldenpunkte) gibt das Geschäftsklima teils deutlich nach.
Gleichwohl bleibt das Stimmungsniveau in der Binnenwirtschaft noch immer recht
gut, vor allem im Bau.
"Das Januar-Ergebnis des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers lässt sich knapp auf
einen Punkt bringen: Die Konjunktur bewegt sich noch immer seitwärts", sagt Dr.
Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. "Gute und schlechte Nachrichten
halten sich derzeit die Waage. Positiv ist, dass sich die Voraussetzungen für
die Erholung der Außenwirtschaft zuletzt verbessert haben. Negativ steht dem
gegenüber, dass die Binnenwirtschaft als lange tragende Säule der Konjunktur
erste Risse zeigt, während die wichtigsten globalen Risiken zwar abgenommen
haben, aber noch nicht verschwunden sind." Eine erneute Eskalation der
US-Handelskonflikte mit China oder der EU sei ebenso wenig auszuschließen wie
ein doch noch harter Brexit, falls sich Briten und Europäer bis Ende 2020 nicht
auf einen neuen Handels- und Beziehungsvertrag einigen. Aktuell käme das
Corona-Virus als neuer Belastungsfaktor für die Weltwirtschaft hinzu. "Ich
rechne mit einem erneut nur leicht positiven Wachstum der deutschen Wirtschaft
im ersten Quartal. Unsere Konjunkturprognose von rund 1 % Realwachstum 2020 ist
weiterhin auf Kurs", so Köhler-Geib.
Das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist abrufbar unter
www.kfw.de/mittelstandsbarometer
Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Christine Volk
Tel. +49 (0)69 7431 3867, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: christine.volk@kfw.de, Internet: www.kfw.de
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/41193/4512848
OTS: KfW
Original-Content von: KfW, übermittelt durch news aktuell
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