Nach Einigung auf Grundrente: DGB drängt auf deutlich mehr
Geschrieben am 08-02-2020 |
Osnabrück (ots) - Nach Einigung auf Grundrente: DGB drängt auf deutlich mehr
Buntenbach fordert Stabilisierung des Rentenniveaus über 2035 hinaus und bessere
Renten für 1,8 Millionen Erwerbsgeminderte
Osnabrück. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) drängt auch nach der endgültigen
Einigung der Bundesregierung auf die Grundrente auf weitere Reformen. "Um
Altersarmut wirklich zu bekämpfen, ist ein Bündel von Maßnahmen notwendig. Dazu
gehört auch, das Rentenniveau auf mindestens 48 Prozent zu stabilisieren und im
nächsten Schritt anzuheben", sagte DGB-Vorstand Annelie Buntenbach der "Neuen
Osnabrücker Zeitung".
Buntenbach betonte, man müsse den Menschen langfristig die Perspektive geben,
dass das Rentenniveau nicht weiter abgesenkt werde, und zwar über das Jahr 2035
hinaus. Die Gewerkschaften wüssten, "dass das nicht umsonst zu haben ist, aber
umsonst ist auch eine Lösung am Kapitalmarkt nicht". Zur Finanzierung schlug die
Gewerkschafterin einen "intelligenten Mix" aus Beitragsmitteln und Steuern vor.
Aktuell gilt die Haltelinie beim Rentenniveau nur bis zum Jahr 2025.
Ein bedeutendes Armutsproblem sieht Buntenbach auch bei den Beziehern von
Erwerbsminderungsrenten. Sie betonte: "Die letzten Verbesserungen galten nicht
für Menschen, die zu dem Zeitpunkt bereits eine Erwerbsminderungsrente
erhielten." Da brauche es dringend noch einmal eine politische Entscheidung, um
die sogenannten Bestandsrentner besserzustellen. Es gehe um mindestens 1,8
Millionen Menschen, "die unverschuldet und aus gesundheitlichen Gründen nicht
mehr arbeiten gehen können".
Buntenbach drängte zudem darauf, Altersarmut besser vorzubeugen. Sie forderte:
"Wir müssen den Niedriglohnbereich eindämmen, damit mehr Menschen im Schutz von
Tarifen gute Löhne und Gehälter haben und ordentlich in die Rentenkasse
einzahlen können." Außerdem bekräftigte sie die Gewerkschaftsforderung, den
Mindestlohn auf 12 Euro anzuheben.
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