(Registrieren)

Sozialverbände: Preisaufschläge für Fleisch sind "völlig verfehlt"

Geschrieben am 09-02-2020

Berlin (ots) - Die Pläne für höhere Preise für Fleisch und Milch, mit denen mehr
Tierwohl finanziert werden soll, treffen bei den Sozialverbänden auf erbitterten
Widerstand. "Eine Verbrauchssteuer auf Lebensmittel belastet die
Einkommensschwächsten am stärksten und hilft keinem einzigen Bauern", sagte
Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, dem
Tagesspiegel (Montagausgabe). "Die profitgetriebene Preispolitik großer
Konzerne, die Landwirte zusehends unter Druck setzt, kann nicht durch eine
Mehrwertsteuer auf tierische Lebensmittel eingedämmt werden", so Schneider. Eine
solche Forderung sei "völlig verfehlt", "absurd" und "weder agrar- noch
sozialpolitisch zielführend".

Auch in der SPD gibt es Bedenken. "Eine Erhöhung der Lebensmittelpreise bringt
noch nicht mehr Qualität und höhere Einkommen für die Landwirte", sagte
Fraktionsvize Matthias Miersch der Zeitung. "Rund drei Viertel der
Lebensmittelpreise landen heute in den Taschen der Zwischenstufen." Hier würden
wenige große Schlachthöfe und Lebensmittelkonzerne profitieren. Zudem seien
Milliarden Euro an Subventionen im Umlauf, ohne dass Qualität ausreichend
gefördert wird, sagte Miersch.

Regierungsberater von Bundesagrarministerin Julia Klöckner hatten einen
Preisaufschlag für Fleisch, Milch, Eier und Käse ins Gespräch gebracht, um mit
den Mehreinnahmen den tiergerechten Umbau der Ställe zu fördern. Auch Greenpeace
hatte sich zuvor für eine Tierwohlabgabe ausgesprochen. Die Grünen sind für eine
Kombination verschiedener Maßnahmen. Neben einer Tierwohlabgabe hält der
agrarpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Friedrich Ostendorff,
eine Anpassung der Mehrwertsteuer für Fleisch und Milch auf 19 Prozent sowie
eine stärkere Förderung von Tierwohl im Rahmen der EU-Agrarsubventionen für
nötig. "In die deutsche Landwirtschaft fließen jedes Jahr 6,5 Milliarden
Steuergeld, davon werden 85 Prozent danach verteilt, wie viele Flächen ein
Landwirt hat. Wenn wir das Geld in vernünftige Tierhaltung investieren würden,
wäre viel gewonnen", sagte Ostendorff dem Tagesspiegel.

https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/preisaufschlag-fuer-fleisch-und-milch-das
-trifft-wieder-nur-die-einkommensschwaechsten/25523746.html

Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon
030-29021-14609

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chefin vom Dienst
Patricia Wolf
Telefon: 030-29021 14013
E-Mail: cvd@tagesspiegel.de


Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/2790/4515354
OTS: Der Tagesspiegel

Original-Content von: Der Tagesspiegel, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

720707

weitere Artikel:
  • rbb-exklusiv: Tarif-Hopper sind für Energieanbieter oft unerwünschte Kunden Berlin (ots) - Verbraucher, die aus Kostengründen ihren Energieanbieter wechseln wollen, werden immer häufiger als Neukunden abgelehnt. Nach Untersuchungen des Internetportals "Wechselpilot" machen besonders häufig Vattenfall und GASAG von ihrem Recht Gebrauch, Kunden einen Vertrag zu verweigern. "Wechselpilot" hat sich aktuell 20.000 Verträge angeschaut. Demnach lehnt Vattenfall 22 Prozent und die GASAG 27 Prozent der Kunden ab. "Es betrifft vor allem Kunden, die von sogenannten Billig Energieanbietern kommen und die wenig Energie mehr...

  • McDonald's-Chef beklagt Umgang mit Flüchtlingen: Gut integrierte Menschen werden abgeschoben Osnabrück (ots) - McDonald's-Chef beklagt Umgang mit Flüchtlingen: Gut integrierte Menschen werden abgeschoben Fast-Food-Kette stellte mehr als 5000 Flüchtlinge ein - Beeck: Kein Jobabbau wegen Digitalisierung Osnabrück. Holger Beeck, Chef von McDonald's Deutschland, hat die unklaren Perspektiven von Flüchtlingen hierzulande kritisiert. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Beeck, sein Unternehmen habe seit 2015 mehr als 5000 Flüchtlinge eingestellt. "Das sind Menschen, die zu uns kommen, weitgehend ohne Qualifikation und ohne mehr...

  • Positive Vorzeichen für weiteres Wachstum in Asien: Syntellix erhält Produktzulassungen in Malaysia und Myanmar eher als geplant Hannover (ots) - MAGNEZIX® Produktlinien "StarFuse®" und "Compression Screw 4.8 (CSc 4.8)" erhalten Zulassung durch die malaysischen Behörden acht Monate vor Plan. - Ebenso wurde den beiden Produktfamilien "MAGNEZIX® Compression Screw (CS)" und "MAGNEZIX® Cortical Bone Screw (CBS)" in Myanmar die Zulassung erteilt, ein halbes Jahr eher als erwartet. - Tochtergesellschaft Syntellix Asia Pte. Ltd. in Singapur koordiniert den Aufbau des ASEAN-Marktes und dient als wichtiger Katalysator. - Syntellix verfügt nun über Produktzulassungen in mehr...

  • Sturm Sabine: Hausrat und Wohngebäude gegen Elementarschäden versichern (FOTO) München (ots) - - Hausratversicherung: Absicherung gegen Elementarschäden bereits ab fünf Euro im Jahr - Wohngebäudeversicherung: Elementarschutz ab 18 Euro jährlich - Service für Kunden: kostenlose Beratung und einfache Vertragsverwaltung im Kundenkonto Aktuell bringt Orkantief Sabine Sturm und Starkregen nach Deutschland. Extreme Wetterlagen wie diese verursachten im vergangenen Jahr Schäden in Höhe von 3,2 Mrd. Euro. Das geht aus der Naturgefahrenbilanz 2019 des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mehr...

  • QuEST setzt europäische Marktexpansion fort, benennt neue Mitglieder der Geschäftsführung in Deutschland und der Schweiz Singapur, Zürich und München (ots/PRNewswire) - QuEST Global, ein weltweiter Anbieter von Produktentwicklungs- und Lebenszyklus-Diensten, verstärkt sein europäisches Team durch zwei neue Mitglieder der Geschäftsführung: Eric Krapf als Business Head of Europe und Andreas Fröschl als Strategic Client Partner (SCP). Mit 26 Niederlassungen in Frankreich, Deutschland, Italien, Rumänien, Spanien, Schweden und dem VK ist Europa ein Schlüsselmarkt für QuESTs globale Strategie. Mit der Besetzung dieser Führungspositionen stärkt das Unternehmen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht