zur Missbrauch/Erzbistum Köln/Interview mit Generalvikar Markus Hofmann
Geschrieben am 11-02-2020 |
Köln (ots) - Kölner Generalvikar Hofmann: Keine Tabus bei Aufarbeitung von
Missbrauch - Untersuchungsergebnis am 12. März
Köln. Im Erzbistum Köln soll es keine Tabus bei der Aufarbeitung von
Missbrauchsdelikten geben. Der Kölner Generalvikar Markus Hofmann kündigte in
einem Interview der Kölnischen Rundschau für den 12. März die Veröffentlichung
einer unabhängigen Untersuchung an. "Und da werden auch Namen genannt, da gibt
es kein Tabu", sagte Hofmann. "Von den Erzbischöfen über die Generalvikare bis
zu den Personalverantwortlichen." Hofmann ist als Generalvikar Stellvertreter
von Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki und leitet die Verwaltung des
Erzbistums.
Auf die Frage, ob Rücktritte bevorstünden, sagte Hofmann: "Wenn sich persönliche
Schuld herausstellt, dann kann ich die Forderung nach Rücktritt verstehen. Aber
wir müssen jeden einzelnen Fall genau analysieren." Liege ein Fall vor, in dem
zwar aus heutiger Sicht falsch gehandelt wurde, bei dem aber nach der damaligen
Kenntnislage kein schuldhaftes Vorgehen vorliege, dann werde man das
differenziert bewerten müssen. Ganz anders sei es, wenn jemand wissentlich Täter
geschützt habe. Strafrechtlich relevante Fälle werde man an an die
Staatsanwaltschaft weiterleiten.
Rückblickend sprach der Generalvikar von einer früheren "krassen
Fehleinschätzung" der Folgen von Missbrauchsdelikten für die Betroffenen. Das
Erzbistum hätte viel früher auf die Betroffenen zugehen müssen. Hofmann: "Warum
das nicht geschehen ist, das ist auch Teil der unabhängigen Untersuchung, mit
der wir eine unabhängige Anwaltskanzlei beauftragt haben." Unter anderem werde
geprüft, wo gegen staatliches und kirchliches Recht verstoßen worden sei und
falls ja, von wem und warum. Hofmann betonte aber auch, man habe viele Dinge
angepackt, "die heute besser laufen, ohne dass ich den Eindruck erwecken will,
wir seien schon am Ziel".
Zu der vor dem Abschluss stehenden Untersuchung betonte Hofmann, "keiner von uns
im Erzbistum" werde vorab über den Inhalt unterrichtet, "auch der Kardinal
nicht". Der Generalvikar: "Das ist ganz strikt vereinbart, damit die
Unabhängigkeit gewahrt und dokumentiert ist." Das Erzbistum hat die Münchner
Rechtsanwaltskanzlei "Westpfahl Spilker Wastl" mit der Untersuchung beauftragt.
Die Veröffentlichung wird zudem live auf der Website des Erzbistums übertragen
(www.erzbistum-koeln.de). Anders als bei der von der Deutschen Bischofskonferenz
2018 vorgestellten sogenannten MHG-Studie werden im Erzbistum Köln auch Fälle
beschuldigter Laien im kirchlichen Dienst untersucht. Das Verhältnis beträgt
nach Hofmanns Angaben "etwa zwei Drittel Kleriker, ein Drittel Laien". In der
MHG-Studie waren Fälle von 87 Beschuldigten aus dem Erzbistum Köln erfasst
worden.
Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Raimund Neuß
Telefon: 0228-6688-546
print@kr-redaktion.de
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/70111/4517883
OTS: Kölnische Rundschau
Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
721022
weitere Artikel:
- Tagesspiegel exklusiv: Gabriel fordert: Parteien müssen aufhören, sich nur mit sich selbst zu beschäftigen Berlin (ots) - Sigmar Gabriel, früherer SPD-Vorsitzender und bis März 2018
Bundesaußenminister, fordert in einem Beitrag für den "Tagesspiegel" (Mittwoch)
ein Ende der quälenden Selbstbeschäftigung der Parteien mit sich selbst. "Die
Akteure", so Gabriel mit Blick auf Thüringen, "machen sich und die
parlamentarische Demokratie weiter lächerlich, ohne dass die AfD dazu noch einen
Beitrag leisten muss." Es komme darauf an, sich aus der "mentalen
Gefangenschaft" der Rechtspopulisten zu befreien. Weiter heißt es: "Die große
Sorge der Union mehr...
- zu Daimler Halle (ots) - Unter Källenius' Vorgänger Dieter Zetsche hat Daimler typische
letzte, strategisch verlorene Jahre erlebt: Große Entscheidungen blieben offen.
Doch mit der Interpretation, dass Zetsche ein schweres Erbe hinterlassen habe,
kommt Källenius zu gut weg: Er hat sein gesamtes Berufsleben in
Schlüsselpositionen bei Daimler verbracht. Wer dann so kalt erwischt wird, dass
er dreimal innerhalb weniger Monate die Gewinnprognose senken muss, macht keine
gute Figur. Nun versucht er, mit klassischen Sparprogrammen gegenzusteuern. Das mehr...
- Steineke ist Verbraucherschutzbeauftragter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Berlin (ots) - In der Fraktionssitzung am heutigen Dienstag hat der Vorsitzende
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ralph Brinkhaus, den Abgeordneten Sebastian
Steineke zum Verbraucherschutzbeauftragten der Fraktion ernannt.
Der Brandenburger war bereits vor seiner Ernennung für Verbraucherschutzthemen
als Berichterstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Ausschuss für Recht und
Verbraucherschutz zuständig.
Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de mehr...
- neues deutschland: Kommentar über den sich abzeichnenden Flügelkampf in der CDU Berlin (ots) - Die CDU-Spitze wusste schon lange, mit wem sie es in der
Werteunion zu tun hat. Im Vorstand der Basisinitiative sitzen Politiker, die
Verbindungen zum rechtsradikalen Milieu pflegen. Vizechef Hinrich Rohbohm ist
Reporter der "Jungen Freiheit" und Pressesprecher Ralf Höcker nahm an einer
Veranstaltung der AfD-Fraktion teil, die sich gegen die "Systempresse" richtete.
Trotzdem ließ die Parteiführung den Verein gut drei Jahre lang nahezu
unbehelligt gewähren. Denn dieser ist auch eine Heimat für viele
rechtskonservative mehr...
- Landesregierung erteilt Fahrscheinfrei eine Absage Stuttgart (ots) - Die Landesregierung in Baden-Württemberg sieht keinen Bedarf,
kostenlosen ÖPNV zu fördern und verfolgt dieses Konzept nicht. [1] Die
Piratenpartei kritisiert diese Einstellung und fordert kostenlosen ÖPNV, oder,
wie die Piratenpartei bevorzugt sagt, fahrscheinfreien ÖPNV, als Chance einer
gerechten, klima- und umweltfreundlichen Mobilität voranzutreiben.
"Mit dem Konzept eines fahrscheinfreien ÖPNVs könnten alle Menschen an der
Mobilität teilhaben, gleichzeitig steigern wir den Lebensstandard in den
Städten, denn mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|