Öko-Umstellungsinteresse der deutschen Landwirte hoch - Hohe Importanteile im Öko-Markt trotz Konsumentenwunsch nach mehr heimischer Öko-Ware
Geschrieben am 12-02-2020 |
Berlin (ots) - (DBV) Immer mehr Bauern interessieren sich für eine Umstellung
auf den Ökolandbau. Laut aktuellem DBV-Konjunkturbarometer vom Dezember 2019
können sich 18,4 Prozent der Landwirte eine Umstellung zum Ökolandbau
vorstellen. Darunter sind allerdings nur knapp 3 Prozent derzeit fest zur
Umstellung entschlossen. Bei den schweinehaltenden Betrieben beträgt dieser
Anteil an die 4 Prozent. Das Umstellungsinteresse steigt seit Jahren an: 2018
lag es bei 16 Prozent und 2017 bei 15 Prozent, in den Jahren zuvor lag es bei
etwa 11 Prozent.
Der DBV-Öko-Beauftragte und Brandenburger Bauernpräsident Hendrik Wendorff hält
die Realisierung des 20-Prozent-Ziels von Bund und Ländern für möglich: "An den
Bauern wird es nicht scheitern, wenn der Markt unsere heimischen Öko-Produkte
aufnimmt. Die Bauern stellen um, wenn die Vermarktung und das Öko-Preisniveau
gesichert sind."
Derzeit liegt der Öko-Flächenanteil bei rund 10 Prozent. Über 12 Prozent der
deutschen Betriebe wirtschaften ökologisch. Für weitere Umstellung muss die
Nachfrage im Mittel der Jahre im Einklang mit der zusätzlichen Öko-Erzeugung
wachsen und die Importe müssten durch heimische Rohstoffe ersetzt werden. Durch
die starke Umstellungstätigkeit in den letzten 5 Jahren reicht das deutsche
Öko-Rohstoffaufkommen bereits jetzt, um den inländischen Öko-Konsum an
Getreideprodukten, Milch und Fleisch zu decken. Derzeit werden beispielsweise
noch etwa 30 Prozent des inländischen Verbrauchs an ökologischen Milchprodukten
importiert, obwohl deutsche Milchviehbetriebe auf der Umstellungswarteliste der
Molkereien stehen.
Die deutsche Öko-Ackerfläche hat seit 2015 laut Daten der Agrarmarkt
Informations-Gesellschaft um 53 Prozent zugenommen, die Öko-Schweinehaltung um
57 Prozent und die Öko-Milcherzeugung wuchs in den letzten fünf Jahren sogar um
64 Prozent. Damit legen im Ökolandbau die marktrelevanten Bereiche besonders
stark zu, während vorher lange Zeit überproportional nur extensive
Grünlandstandorte umgestellt wurden. Der Einfluss des Öko-Marktpreises auf die
ökonomische Nachhaltigkeit der Öko-Betriebe ist infolge stark gewachsen. Der
DBV-Ökobeauftragte Wendorff, selbst Ökolandwirt, erklärt, dass die im Rahmen der
Agrar-Umweltprogramme gezahlte Öko-Prämie zwar sehr wichtig sei, aber in der
Öko-Tierhaltung nicht stabile Erzeugerpreise ersetzen könne. Sinke der
Öko-Milchpreis beim Bauern von derzeit etwa 47 Cent pro kg nur um 10 Prozent
werde die durchschnittlich in Deutschland gewährte Öko-Prämie aufgezehrt. Der
beim Verbraucher erzielte Öko-Mehrpreis könne also nur begrenzt durch staatliche
Prämien ausgeglichen werden. Es gelte aber auch die Öko-Prämie als
Ausgleichzahlung für die besonderen Umweltleistungen des Ökolandbaus
abzusichern. Dazu müsse entsprechend Budget in den Agrarhaushalten von Bund und
Ländern eingeplant werden.
Detailliertere Daten zur Umstellungsbereitschaft aus dem DBV-Konjunkturbarometer
HIER.
Für das DBV-Konjunkturbarometer werden im Westen Deutschlands Betriebe über 30
Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche und im Osten Deutschlands Betriebe
über 100 Hektar und mehr befragt, um vor allem die Konjunkturlage der
Haupterwerbsbetriebe abzubilden.
Pressekontakt:
Deutscher Bauernverband (DBV)
Axel Finkenwirth
Pressesprecher
Claire-Waldoff-Str. 7
10117 Berlin
a.finkenwirth@bauernverband.net
030-31904-240
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/6599/4518259
OTS: Deutscher Bauernverband (DBV)
Original-Content von: Deutscher Bauernverband (DBV), übermittelt durch news aktuell
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