Syrien: Winterkälte tötet immer mehr Kinder auf der Flucht / World Vision fordert sofortige Hilfen und Waffenruhe
Geschrieben am 13-02-2020 |
Berlin (ots) - Winterkälte bringt immer mehr Kindern im Nordwesten von Syrien
den Tod. Mindestens vier Kinder starben im Laufe der letzten Woche in
inoffiziellen Notlagern, da die Temperaturen unter Null Grad fielen. Unter den
Toten ist ein acht Monate alter Junge, dessen Mutter bemerkte, dass sich seine
Brust nicht bewegte und seine Gesichtsfarbe sich mitten in der Nacht veränderte.
Ein Arzt bestätigte später, dass der Junge im Schlaf an der Kälte starb. Dies
berichten lokale Helfer, die mit der Kinderhilfsorganisation World Vision
zusammenarbeiten.
"Wir fordern erneut dringend einen Waffenstillstand, damit humanitäre Hilfe die
Bedürftigen erreichen kann und weiteres Sterben verhindert werden können", sagt
Friedensexperte Ekkehard Forberg, der für die Kinderhilfsorganisation die
Entwicklung in Syrien genau mitverfolgt.
Aktuell fliehen mindestens 6.500 Kinder jeden Tag aufgrund der Eskalation im
Nordwesten aus ihren Häusern - andere sterben unter Bombenangriffen oder in
eisigen Zelten. Viele flüchtende Familien sind den ganzen Tag unterwegs und
suchen ohne Erfolg eine Unterkunft. Sie schlafen unter einer Plane, in Autos und
in Rohbauten ohne Fenster. Die Mehrheit kann sich weder Heizungen noch
Brennstoff leisten, und viele haben nicht genügend Decken oder Winterkleidung.
"Es ist etwa minus 7 Grad Celsius hier, und jeder bettelt um Zelte oder
Unterkünfte, um Schutz vor der Kälte zu suchen", berichtet Ahlam, eine
Schutzberaterin von World Vision in Idlib. "20 Kinder kauern zusammen in
unterirdischen Lagerräumen ohne Fenster und ohne Belüftung. Sie sind seit drei
Tagen auf der Flucht, krank und bekamen noch keine Decken oder Matratzen, um
darauf zu schlafen, weil die Vorräte der Helfer nicht ausreichen". Ein Ehepaar,
das sich mit seinen Kindern und sieben weiteren Familien dort aufhält, erzählte
ihr, dass sie rund 100 Euro Miete im Monat zahlen sollten, obwohl die Wände
verschimmelt seien und es keine sanitären Einrichtungen gebe.
In der letzten Woche erhielt World Vision auch Berichte über Kinder, die bei
Zeltbränden starben oder die an den behelfsmäßigen Heizungen erstickten.
Außerdem seien drei Kinder bei einem Erdrutsch umgekommen, als sie im Müll nach
Essensresten und Stoffen zum Verbrennen suchten.
Duncan Amoyo, Gesundheitsberater im Syrien-Einsatz von World Vision betont:
"Babys und Kleinkinder sind besonders gefährdet, wenn sie bei eisigem und nassem
Winterwetter auf offenem Feld oder ohne angemessene sanitäre Einrichtungen
leben. Viele haben aufgrund von Unterernährung ein geschwächtes Immunsystem, und
wir beobachten eine steigende Zahl von Lungenentzündungen und
Atemwegsinfektionen, die bei Kleinkindern tödlich sein können."
Matratzen, Küchenartikel und Hygieneprodukte, auch Wasserspeicher,
Wassertransporte und Latrinen werden von World Vision und den syrischen Partnern
im Rahmen der gemeinsamen Hilfsmaßnahmen bereitgestellt.
"Dennoch ist die Situation in Idlib verzweifelt und unhaltbar", sagt Ekkehard
Forberg. "Die internationale Gemeinschaft darf die Augen davor nicht
verschließen und muss sofort handeln, um das Leben bedrohter Kinder zu retten."
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