Bundesrat versagt beim Klimaschutz: Bürger sollen mit ihrer Stimme für die Aktion "Tempolimit jetzt!" Druck erhöhen
Geschrieben am 14-02-2020 |
Berlin (ots) - Autokonzerne haben sich einmal mehr gegen eine
Zweidrittel-Mehrheit der Menschen durchgesetzt - DUH ruft Bürger auf, durch ihre
Unterschrift bei der Initiative "Tempolimit jetzt
(https://www.duh.de/tempolimit-protest/)!" ihre Forderung für mehr Klimaschutz
und gegen die besinnungslose Raserei auf den Autobahnen zum Ausdruck bringen
Anlässlich der heutigen Ablehnung eines Tempolimits auf Autobahnen durch den
Bundesrat erneuert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) ihre Forderung nach einer
generellen Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h auf Autobahnen, 80 km/h außerorts
und Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit in den Städten.
"Erneut haben die Konzernzentralen von BMW, Daimler und VW bewiesen, dass die
Verkehrspolitik in Deutschland nicht von gewählten Volksvertretern, sondern
durch die mächtigste Industrielobby Deutschlands bestimmt wird. Wir rufen alle
Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich durch ihre Unterschrift bei unserer Aktion
"Tempolimit jetzt! (https://www.duh.de/tempolimit-protest/)" gegen die
besinnungslose Raserei auf unseren Autobahnen auszusprechen", so Jürgen Resch,
Bundesgeschäftsführer der DUH.
Nach Ansicht der DUH gibt die Bundesregierung das verbindliche Klimaschutzziel
für 2020 schulterzuckend auf und tut so als habe sie keine Instrumente, dieses
doch noch zu erreichen. "Kein anderes Instrument im Verkehrssektor hat ein so
hohes und kurzfristig wirksames Klimaschutzpotential wie ein generelles
Tempolimit auf Autobahnen und Tempo 80 außerorts. Bis zu fünf Millionen Tonnen
CO2 können so eingespart werden. Dies kann sogar auf etwa acht Millionen Tonnen
erhöht werden, wenn tagsüber die Geschwindigkeit auf Autobahnen auf Tempo 100
reduziert wird," so Resch.
Ein Tempolimit hätte auch positive Effekte auf die Luftqualität. Nach den
aktuell veröffentlichten Zahlen des Umweltbundesamtes wird auch über zehn Jahre
nach dessen Inkrafttreten an vielen Orten der rechtsverbindliche Grenzwert für
Stickstoffdioxid (NO2) überschritten. Gerade bei höheren Fahrgeschwindigkeiten
wird aber das Diesel-Abgasgift in besonders hohen Mengen emittiert, da bei
starken Beschleunigungen und Vollgasfahrten die meisten Diesel-Pkw die
Abgasreinigung durch Abschalteinrichtungen in der Motorsteuerung massiv
reduzieren. "Unsere Nachbarn in den Niederlanden haben mit der Einführung von
Tempo 100 von 6 bis 19 Uhr auf niederländischen Autobahnen reagiert - das muss
auch in Deutschland zur Reduzierung der NOx Hintergrundbelastung und des
Klimaschutzes geschehen," so Resch weiter.
Vergangene Woche hat die DUH die "Tempolimit-Jetzt!
(https://www.duh.de/tempolimit-protest/)" Mitmach-Aktion
www.duh.de/tempolimit-jetzt als Antwort auf die Anti-Tempolimit Kampagne der
CSU/AfD gestartet. Nach Ansicht der DUH setzt sich die CSU und AfD Kampagne
allein für die Interessen der Automobilindustrie ein und wendet sich ganz
bewusst gegen verbesserte Verkehrssicherheit sowie Klimaschutz. Mehr als 145.000
Menschen sehen das anders und unterstützen die Forderungen der DUH nach einem
Tempolimit mit Unterschriften. Auch ein breites, von der DUH initiiertes Bündnis
aus Umwelt- und Verkehrsverbänden sowie der Polizeigewerkschaft NRW forderte am
Mittwoch, 12.2.2020, die Übernahme der Beschlussempfehlungen zu generellen
Tempolimits durch den Bundesrat.
Hintergrund:
Die Deutsche Umwelthilfe setzt sich seit über drei Jahrzehnten als Umwelt- und
Verbraucherschutzverband für ein generelles Tempolimit von 120 km/h auf
Autobahnen, 80 km/h auf Landstraßen und 30 km/h ein. Keine andere Einzelmaßnahme
im Verkehrsbereich birgt ein so großes CO2-Einsparpotential, das kurzfristig und
so gut wie kostenlos umsetzbar ist.
Links:
Zur Online-Stimmabgabe für die Aktion "Tempolimit Jetzt!":
www.duh.de/tempolimit-jetzt
Pressemitteilung des Bündnisses für ein Tempolimit vom 12.2.2020:
http://l.duh.de/vwzys
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch@duh.de
DUH-Pressestelle:
Ann-Kathrin Marggraf, Marlen Bachmann, Thomas Grafe
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de , www.twitter.com/umwelthilfe , www.facebook.com/umwelthilfe ,
www.instagram.com/umwelthilfe
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/22521/4520739
OTS: Deutsche Umwelthilfe e.V.
Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell
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