Gut gebrüllt / Kommentar von Friedrich Roeingh zu Armin Laschet
Geschrieben am 16-02-2020 |
Mainz (ots) - Jens Spahn kann sich schon einmal darauf einstellen, auch aus dem
zweiten Kandidatenkarussell um die Merkel-Nachfolge wieder nur als aufgewerteter
Kronprinz hervorzugehen. Zu eindeutig hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet am
Wochenende klar gemacht, die Merkel-Nachfolge nicht dem Drängler Friedrich Merz
zu überlassen. Zwischen diesen beiden wird sich der Machtkampf nun entscheiden.
Laschet verfolgt dabei offenbar die Strategie, nicht selbst seine Kandidatur zu
erklären, sondern nach dem Vorpreschen von Merz darum gebeten zu werden. Und die
Mehrheit der Parteigliederungen - vom Arbeitnehmerflügel über die Frauen bis zum
mächtigen NRW-Landesverband - darf er hinter sich wissen. Um seine Anhänger -
und alle Merz-Verhinderer - für sich zu mobilisieren, hat er geschickt die
Kanzlerin auf ihrem eigenen Feld angegriffen, in der Europa-Politik. Kurzformel:
Durchmerkeln durch die internationalen Krisen und die fortschreitende Spaltung
Europas reicht nicht mehr aus. Damit stößt Laschet geschickt in das
europapolitische Vakuum, das der französische Staatspräsident Emmanuel Macron
Initiative für Initiative schmerzvoll offenlegt. Und mit seinen Anleihen bei
Helmut Kohl muss Laschet Merz nicht rechts überholen, um ihm bei
CDU-Traditionalisten Wind aus den Segeln zu nehmen. Dumm nur, dass sich aus
diesem Vorstoß Fragen ableiten: Was heißt denn bitte mehr Europa, Herr Laschet?
Und soll die Agenda der EU-Ratspräsidentschaft von den Parteivorsitzenden der
Union statt von der Kanzlerin bestimmt werden? Oder ist diese
Ratspräsidentschaft gar kein Hindernis mehr, sondern Treiber für einen
vorzeitigen Wechsel im Kanzleramt?
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