Kommentar / Außenseiter erzielt bei der CDU das erste Tor = Von Gregor Mayntz
Geschrieben am 18-02-2020 |
Düsseldorf (ots) - Politik und Fußball ähneln einander. Es geht um
Chancenverwertung. Wenn der Ball rollt, muss der ihn reinmachen, der ihn sich
erspielen kann. Während die Mitspieler am Anstoßpunkt noch die Lage erörterten,
hat sich Norbert Röttgen einfach mal den Ball erobert und das erste Tor erzielt.
Chancenverwertung ist sein Ding geworden, seit er eigentlich keine mehr hatte.
Nach der Niederlage in NRW und dem Rauswurf aus dem Kabinett schien seine
Karriere zu Ende. Über den Neuanfang im Auswärtigen Ausschuss ist er zu einer
prominenten Persönlichkeit mit prägnanten Positionen geworden. Und auch im
Rennen um CDU-Vorsitz und Kanzlerkandidatur hat er mit seinem Überraschungscoup
seine Chancen von deutlich unter auf deutlich über zehn Prozent gebracht.
Dass sein Alleingang als Stärke wahrgenommen werden kann, hat mit der Schwäche
seiner Partei zu tun. Konzeptionell ist da nichts Vorzeigbares, da Annegret
Kramp-Karrenbauer gehen will, bevor sie die programmatische Erneuerung zu einem
Ergebnis gebracht hat. Hinzu kommt in der Führungsfrage eine völlige Unklarheit
über Personen, Abläufe und Perspektiven. Die ist nicht allein im Bund zu
verorten. Dass da vier Herren neben- und gegeneinander konkurrieren, die alle
der NRW-CDU angehören, zeugt auch davon, dass der NRW-CDU-Chef Armin Laschet das
Heft des Handelns nicht in der Hand hat.
Schon mit seinem Vorpreschen hat Röttgen mögliche Pläne einer Teamlösung sehr
transparent vereitelt. Und es ist ihm mit so spitzen wie treffenden Worten
gelungen, das Reden vom Team als Versuch zu entlarven, personelle Interessen
unter einen Hut zu bringen, ohne die inhaltlichen Entscheidungen zur Zukunft der
Partei anzugehen. Der Gegenangriff wird kommen. Aber der Außenseiter liegt erst
mal in Führung.
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