(Registrieren)

Kommentar / Die CDU steckt in Lebensgefahr = Von Kristina Dunz

Geschrieben am 23-02-2020

Düsseldorf (ots) - Vielen CDU-Politikern war früh klar, dass der Übergang von
Angela Merkel zu einem Nachfolger an der Parteispitze schwer werden wird. Dass
die Volkspartei aber Gefahr läuft, sich wie die SPD zu zerlegen - das hätten
selbst Pessimisten kaum für möglich gehalten.

Merkels Favoritin Annegret Kramp-Karrenbauer wurde mehr von der eigenen Truppe
als vom politischen Gegner zermürbt, und sie konnte das Vakuum nicht füllen,
zwar Parteichefin, aber nicht Kanzlerkandidatin zu sein. Und worauf steuert die
CDU jetzt zu? Auf genau dieselbe Crux. Erst wird wohl der Parteivorsitz und
Monate später die Kanzlerkandidatur geklärt. Zeit, um auch den nächsten
Vorsitzenden zu beschädigen.

Unterdessen erweist sich der CDU-Beschluss, gleichermaßen weder mit der AfD noch
mit den Linken zusammenzuarbeiten, als ein von Westsicht geprägter Knebelvertrag
für Landesverbände im Osten. Die Folgen sind in dem schwankenden Vorgehen der
CDU in Thüringen zu bestaunen.

Die Bundespartei setzte zwei Parteien gleich, die nicht gleichzusetzen sind: Die
Linke, die SED-Nachfolgepartei, beweist in Regierungsbeteiligungen von
neuerdings in Bremen bis langjährig im Osten, dass sie die parlamentarische
Demokratie leben will und kann. Die AfD nimmt die gegenteilige Entwicklung, sie
radikalisiert sich.

Im Bund verharren die Christdemokraten in Umfragen bei 27 Prozent, in
Großstädten wie Hamburg stürzen sie auf das Niveau der kleinen Parteien. Ganz
gleich, wer nächster CDU-Chef wird - er muss vor allem eines können: die
Menschen für diese Partei begeistern. Dafür muss die CDU aufhören, sich mit sich
selbst zu beschäftigen. Absehbar ist das allerdings nicht.

www.rp-online.de

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2627

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/30621/4527803
OTS: Rheinische Post

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

722368

weitere Artikel:
  • Kommentar zum Corona-Virus Stuttgart (ots) - Erkrankungen mit neuen Erregern wie Sars-CoV-2 sind schwer einzuschätzen. Das aber schürt immer Ängste, weil die Gefahr unbestimmter ist als bei bekannten Risiken, wie sie etwa die Influenza darstellt. Dass diese zu einer alltäglichen Erkrankung geworden ist, darf kein Grund sein, die weitere Ausbreitung des neuartigen Coronavirus nicht mit aller Entschlossenheit zu bekämpfen. Die drastischen Maßnahmen in Italien greifen tief in den Alltag der Menschen ein - und sie sind sehr teuer. Sie könnten vielleicht auch mehr...

  • WESTFALEN-BLATT (Bielefeld): Kommentar zu Thüringen Bielefeld (ots) - Es gibt Momente in der Politik, da kann eine Partei nur verlieren. In Thüringen hat die CDU schon viel verloren, hat wohl deshalb Angst vor Neuwahlen. Es hilft nicht. Neuwahlen sollten auch in ihrem Interesse besser morgen als übermorgen stattfinden. Sicher, vor Ort sträubt sich die Partei, die in Thüringen in 24 der 30 Jahre seit der Wiedervereinigung die Landesregierung angeführt hat. Aus jetziger Sicht wird die CDU Stimmen verlieren. Doch sollte es für eine Partei Schlimmeres geben als den Verlust einiger Mandate: mehr...

  • WESTFALEN-BLATT (Bielefeld): Kommentar zur Hamburg-Wahl Bielefeld (ots) - Na also, die SPD kann doch noch Wahlen gewinnen - und wie! Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher lässt das Willy-Brandt-Haus jubeln, obwohl die Parteizentrale herzlich wenig mit diesem Sieg zu tun hat. So liegt auch falsch, wer in diesem Erfolg schon eine Trendwende für die Bundes-SPD sieht. Im Gegenteil: Dieser Triumph wurde ausschließlich vor Ort erkämpft. Tschentscher und Co. hatten früh deutlich gemacht, dass sie keine Wahlkampfhilfe aus Berlin wünschen. Und das neue Führungsduo Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans mehr...

  • Hamburg hat gewählt: Fast wie in alten Zeiten / Kommentar von Dietmar Ostermann Freiburg (ots) - Fast fühlt man sich nach dieser Hamburger Wahl in alte Zeiten zurückversetzt. Da ist eine selbstbewusste SPD, die ein Ergebnis knapp unter 40 Prozent einfährt und mit erträglichen Verlusten zugunsten des Regierungspartners, den Grünen, weiter regieren kann. Da ist eine Koalition, die nicht abgewählt wird oder schrumpft, sondern die in der Summe zulegt, weil Bürgerinnen und Bürger gute Arbeit belohnen. Da ist eine AfD, die Stimmen verliert und um den Einzug ins Parlament bangen musste. So wenig Wut, so viel Zufriedenheit mehr...

  • Schwesig: Mit Politik wie in Hamburg kann die SPD wieder erfolgreich sein Düsseldorf (ots) - Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) ist überzeugt, dass die SPD mit einer Politik wie in Hamburg auch anderswo wieder erfolgreich sein kann. "Das ist ein großartiger Erfolg für Peter Tschentscher und die Hamburger SPD. Er zeigt: Gute und verlässliche Regierungsarbeit zahlt sich aus", sagte Schwesig der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag/Online-Ausgabe). Die SPD habe in Hamburg gleichermaßen auf wirtschaftliche Stärke, soziale Gerechtigkeit und ökologische Verantwortung gesetzt mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht