(Registrieren)

TÜV-Verband: Umgang mit Assistenzsystemen gehört in die Fahrerlaubnisprüfung

Geschrieben am 26-02-2020

Berlin (ots) - Technische Lösungen können die Verkehrssicherheit verbessern +++
Funktionsweise und Umgang mit den Systemen sollte Bestandteil der Fahrausbildung
werden +++ EU-Führerscheinrichtlinie um Assistenzsysteme erweitern +++

Nicht nur Lenken, Kuppeln oder Schulterblick, sondern auch der Umgang mit
digitalen Sicherheitssystemen wie intelligenten Geschwindigkeitsreglern oder
aktiven Spurwechselassistenten sollten künftig in der Fahrschule unterrichtet
werden. Das hat eine repräsentative Forsa-Umfrage unter 1.000 Personen ab 16
Jahren im Auftrag des TÜV-Verbandes ergeben. Nach Ansicht von 89 Prozent der
Befragten sollten Fahrschülerinnen und Fahrschüler den Umgang und die
Funktionsweise von Assistenzsystemen im Rahmen der Fahrausbildung erlernen. 63
Prozent fordern, dass die Beherrschung der Systeme auch Bestandteil der
Fahrerlaubnisprüfung wird. Fast drei Viertel (74 Prozent) sind der Meinung, dass
auch erfahrene Autofahrer eine gründliche Einweisung in die elektronischen
Assistenten bekommen sollten. "Fahrerassistenzsysteme bieten ein großes
Potenzial für mehr Verkehrssicherheit", sagt Marc-Philipp Waschke,
Verkehrssicherheitsexperte beim TÜV-Verband (VdTÜV). "Autofahrer sollten bereits
in der Fahrschule gründlich auf den Gebrauch von sicherheitsrelevanten
Fahrerassistenzsystemen vorbereitet werden und den richtigen Umgang in der
Fahrerlaubnisprüfung nachweisen." Dazu gehört es, neben den genauen
Funktionsweisen insbesondere auch die Grenzen eines Systems kennenzulernen.
Besonders, wenn ein Fahrzeug über Funktionen wie Spurhalteassistenten oder
intelligente Geschwindigkeitsregler verfügt, darf die Aufmerksamkeit am Steuer
deswegen nicht nachlassen.

Fahrschüler sollten ohne Assistenzsysteme sicher unterwegs sein

Wichtig ist aber auch, dass Fahrschüler lernen, ohne Assistenzsysteme
zurechtzukommen. "Besonders junge Autofahrer sind nach der Fahrschule häufig auf
günstige und ältere Autos angewiesen, die nicht mit den modernsten Systemen
ausgerüstet sind", erläutert Waschke. "Wenn sie sich vorher in ihrer Ausbildung
nur auf elektronische Unterstützung verlassen haben, steigt das Unfallrisiko."
Deswegen sollte etwa bei der praktischen Fahrprüfung mit adaptiven Konzepten
vorgegangen werden, bei denen einzelne Systeme auch deaktiviert werden können.
Zukünftig soll daher der Fahrprüfer entscheiden, ob und wann welche
Assistenzsysteme in der Prüfung verwendet werden. Der amtlich anerkannte
Sachverständige oder Prüfer soll die Möglichkeit haben, bei Systemen mit
Sicherheitsrelevanz zu verlangen, dass der Bewerber das System aktiviert und
überwacht. Gleichzeitig müssen im Rahmen der praktischen Prüfung aber auch
Fahraufgaben ohne Systemunterstützung ausgeführt werden. Denn Abstandhalten oder
sichere Spurwechsel gehören zur Grundkompetenz hinter dem Steuer. Waschke:
"Assistenzsysteme sind wichtige Hilfsmittel, ersetzen aber nicht die
individuelle Fahrkompetenz."

Europaweite Mindeststandards für Ausbildung und Prüfung mit Assistenzsystemen

Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit wird ab 2022 nach der "General Safety
Regulation" in jedem neuen Fahrzeugtyp und ab 2024 in jedem neuzugelassenen
Fahrzeug eine Grundausstattung an elektronischen und digitalen Assistenzsystemen
zur Pflicht. Bislang sind sie aber weder verpflichtender Bestandteil der
Fahrausbildung noch der Fahrerlaubnisprüfung. Abhilfe kann die anstehende
Überarbeitung der EU-Führerscheinrichtlinie schaffen. "Künftig müssen europaweit
Minimalstandards für die Ausbildung und Prüfung mit Fahrerassistenzsystemen
gelten", fordert Waschke.

Methodik-Hinweis: Grundlage der Ergebnisse ist eine repräsentative Umfrage des
Marktforschungsunternehmens Forsa im Auftrag des TÜV-Verbands unter 1.000
Personen ab 16 Jahren in Deutschland.

Über den TÜV-Verband:

Der Verband der TÜV e.V. (VdTÜV) vertritt die politischen und fachlichen
Interessen seiner Mitglieder gegenüber Politik, Verwaltung, Wirtschaft und
Öffentlichkeit. Der Verband setzt sich für technische und digitale Sicherheit
bei Produkten, Anlagen und Dienstleistungen durch unabhängige Prüfungen und
qualifizierte Weiterbildung ein. Mit seinen Mitgliedern verfolgt der TÜV-Verband
das Ziel, das hohe Niveau der technischen Sicherheit in unserer Gesellschaft zu
wahren und Vertrauen für die digitale Welt zu schaffen.

Pressekontakt:

Maurice Shahd
Pressesprecher
Verband der TÜV e.V. (VdTÜV)
Friedrichstraße 136 | 10117 Berlin
T 030 760095-320, E presse@vdtuev.de
www.vdtuev.de | www.twitter.com/vdtuev_news

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/65031/4530845
OTS: VdTÜV Verband der TÜV e.V.

Original-Content von: VdTÜV Verband der TÜV e.V., übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

722690

weitere Artikel:
  • "Knack das Glücks-Ei" bei Lidl - jedes Los gewinnt (FOTO) Neckarsulm (ots) - - Lidl startet am 29. Februar wöchentliches Samstags-Gewinnspiel mit über 17 Millionen Sofortgewinnen - Für mindestens 20 Euro einkaufen und Preise im Gesamtwert von über 2,4 Millionen Euro erhalten Beim Wocheneinkauf ganz nebenbei ein Haus, ein schickes Auto oder eine Kreuzfahrt gewinnen - Lidl macht es möglich: Am kommenden Schalttag startet der Lebensmitteleinzelhändler das Samstags-Gewinnspiel "Knack das Glücks-Ei". Zwischen dem 29. Februar und dem 11. April 2020 können Lidl-Kunden, die samstags mehr...

  • Weniger Schmerzmittel durch Placebo-Effekte Baierbrunn (ots) - Experten leiten aus Forschungen über Placebo-Effekte neue Ansätze zur Behandlung von Patienten ab. "Wir können die Wirkung von Medikamenten verstärken, deren Dosis reduzieren und damit Nebenwirkungen mindern", erklärt Ulrike Bingel, Professorin für Klinische Neurowissenschaften an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau". Bingel und ihre Forscherkollegen gehen davon aus, dass die Wirkung jeder medizinischen Maßnahme auf zwei Komponenten beruht: Einerseits mehr...

  • LinkedIn-Studie: Väter fürchten Folgen langer Elternzeit München (ots) - LinkedIn-Studie zeigt: Deutschlands Unternehmen müssen familienfreundlicher werden // Männer wünschen sich eine möglichst lange Elternzeit - nehmen sie sich aber nur selten // Finanzielle Zwänge, persönliche Bedürfnisse sowie gesellschaftliche Vorurteile sind Gründe für die Ungleichverteilung Viele Väter trauen sich nicht, lange in Elternzeit zu gehen. Obwohl sich Männer wie Frauen gleichermaßen eine möglichst lange Elternzeit wünschen, sind es in der Praxis in Deutschland weiterhin die Mütter, die den Großteil der mehr...

  • Body Positivity #TrotzCED - der Weg zur Selbstliebe und einem positiven Körperbewusstsein (FOTO) Berlin (ots) - Der Begriff "Body Positivity" ist wohl genau so individuell und vielfältig definierbar, wie die Anhänger dieser Bewegung selbst. Weg von rein ästhetischen Merkmalen, hin zu essentielleren Aspekten, gewinnt der Trend immer mehr auch für Betroffene von chronischen Krankheiten wie chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) an Bedeutung. Gerade wenn eine Krankheit, die einen ein Leben lang begleiten wird, in jungen Jahren auftritt, kann die Diagnose das Leben komplett auf den Kopf stellen. Häufig erfahren Betroffene diesen mehr...

  • Die Trucks der Zukunft fahren voll vernetzt und hochautomatisiert! Daimler Trucks und Torc Robotics weiten Erprobung automatisierter Lkw auf US-Highways aus - Sicherheit höchste Priorität (AUDIO) Stuttgart (ots) - Anmoderation: Zeitdruck, überfüllte Parkplätze, Übermüdung - keine Frage: der Job des Fernfahrers hat heutzutage so gar nichts mehr Romantisches an sich, die "einsamen Cowboys der Landstraße" gibt es schon lange nicht mehr. Wäre es da nicht praktisch, wenn der Lkw den Fahrer auf der Straße entlasten und die monotonsten Aufgaben einfach abnehmen könnte? Was momentan noch nach Science Fiction klingt, könnte in nicht allzu ferner Zukunft Alltag sein. Verkehrsexperten sind sich sicher: künstliche Intelligenz wird den mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht