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Drei Jahre medizinisches Cannabis in Deutschland /Aurora-Produktionsstätte für Medizinal-Cannabis "Made in Germany" entsteht in Leuna

Geschrieben am 02-03-2020

Berlin (ots) - Es ist ein kleiner Geburtstag: Seit drei Jahren können Ärztinnen
und Ärzte Medizinal-Cannabisblüten oder Vollextrakt in pharmazeutischer Qualität
auf einem Betäubungsmittelrezept verschreiben. Damit ist Medizinal-Cannabis in
Deutschland zu einem verschreibungs- und erstattungsfähigen Arzneimittel
geworden. Mit der Gesetzesänderung, die am 10. März 2017 in Kraft trat, hat sich
in Deutschland vieles geändert.

Cannabis in der Medizin - das ist eine alte Geschichte: [i] (#_edn1)Bereits im
1. Jahrhundert n. Chr. erwähnt es der griechische Arzt Pedanios Dioskurides in
einem medizinischen Standardwerk seiner Zeit. Im 19. Jahrhundert ist es sein
irischer Kollege William B. O'Shaughnessy, der mit seinen wissenschaftlichen
Arbeiten den Weg für die medizinische Verwendung von Cannabis in
unterschiedlichsten Indikationen ebnet.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam es im Zuge der weltweiten Maßnahmen zur
Eindämmung des Freizeit-Drogenkonsums zu einer zunehmenden Reglementierung der
Verwendung. Es wurde weniger verordnet und auch die Forschung kam zum Erliegen.
Das änderte sich erst, als es Ende der 1980er-Jahre gelang, den Wirkstoff THC zu
isolieren und das Endocannabinoid-System (ECS) [ii] (#_edn2), [iii]
(#_edn3)entdeckt wurde. Es ist Teil des Nervensystems - zentraler Bestandteil
sind die Cannabinoid-Rezeptoren CB1 und CB2, die bei der Aufnahme von Cannabis
im Körper eine zentrale Rolle spielen. Zahlreiche Studien weisen auf die
positive therapeutische Wirkung von medizinischem Cannabis bei verschiedenen
Indikationen hin. Dazu zählen unter anderem neuropathischer Schmerz,
schmerzhafte Spasmen bei Multipler Sklerose und Übelkeit (z. B. bei
Chemotherapien) oder Appetitlosigkeit.6,7,8

Medizinal-Cannabis - Made in Germany

"Mit Medizinal-Cannabis sind Ärztinnen und Ärzte in der Lage, schwer kranken
Patienten sehr wirksame Therapien zur Verfügung zu stellen", sagt Philip
Schetter, Geschäftsführer der Aurora Deutschland GmbH. "So ist die
schmerzlindernde Wirkung von Cannabis-basierten Medikamenten durch mehrere
randomisierte, kontrollierte Studien belegt - für Menschen mit neuropathischen
oder tumorbedingten Schmerzen kann das die Lebensqualität erheblich steigern."
[iv] (#_edn4), [v] (#_edn5)

Die Aurora Deutschland GmbH, einer der führenden Importeure und Großhändler für
medizinisches Cannabis (Aurora- bzw. Pedanios-Produkte) liefert an Apotheken und
Großhändler in Deutschland. Zurzeit baut die Aurora Produktion GmbH in Leuna,
Sachsen-Anhalt, eine High-Tech-Produktionsanlage und investiert einen
zweistelligen Millionenbetrag. Ab Ende 2020 soll hier jährlich rund eine Tonne
Medizinal-Cannabis-blüten hergestellt werden. Die Produktion unterliegt
strengsten Qualitätsstandards. Festgelegte Standardverfahren, strenge
Spezifikationen für Temperatur, Luftreinheit und -feuchtigkeit sowie definierte
Beleuchtungsdauer und Lichtintensität stellen die hohe Qualität der
medizinischen Cannabisblüten sicher. Je nach Sorte zwischen 80 und 110 Tage
vergehen vom Beginn des Pflanzzyklus bis zur Ernte der Blüten der Pflanzen per
Hand. Aurora ist eines von nur drei Unternehmen, die vom Bundesinstitut für
Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) den Zuschlag zur Herstellung von
medizinischem Cannabis in Deutschland erhalten haben.

Der medizinische Bedarf ist groß

Medizinal-Cannabis steht grundsätzlich in Form getrockneter Blüten oder als
Vollextrakt zur Verfügung. Dass der medizinische Bedarf groß ist, zeigen diese
Zahlen: Noch im Jahr 2017 - vor der Gesetzesänderung - hatten in Deutschland nur
1.000 Menschen Zugang zu Medizinal-Cannabis. Sie brauchten dafür eine
Sondergenehmigung. Bereits ein Jahr nach Inkrafttreten des Gesetzes waren es
rund 8.000 Patientinnen und Patienten. Zurzeit werden schätzungsweise
40.000-60.000 Menschen mit medizinischem Cannabis behandelt. Medizinal-Cannabis
kann sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich eingesetzt werden. Die
Kosten dafür können nach Genehmigung von den Krankenkassen übernommen werden,
sofern eine schwerwiegende Erkrankung vorliegt und andere Medikamente nicht
wirken oder nicht angewendet werden können. Wichtig ist dabei die Einschätzung
des jeweiligen Arztes, ob durch Medizinal-Cannabis eine spürbare
Symptomlinderung erreicht und/oder der Krankheitsverlauf positiv beeinflusst
werden kann.

Über Aurora Deutschland GmbH

Die Aurora Deutschland GmbH mit Hauptsitz in Berlin ist einer der größten
zugelassenen Pharmagroßhändler für Medizinal-Cannabis sowie ein zugelassener
Betäubungsmittelhändler. Darüber hinaus ist das Unternehmen eine GMP-geprüfte
Importgesellschaft für Arzneimittel. Die vertriebenen Medizinal-Cannabisprodukte
sind Arzneimittel gemäß AMG § 2 Absatz 1 und Ausgangsstoffe nach § 11 der
ApBetrO. Die Landesgesellschaft ist Teil der Aurora Europe GmbH, die ihrerseits
eine Tochtergesellschaft des börsennotierten kanadischen Cannabis-Herstellers
Aurora Cannabis Inc. mit Hauptsitz in Edmonton, Alberta, ist.

Aurora ist eines von drei Unternehmen, die in Deutschland für den Anbau von
Medizinal-Cannabis zugelassen sind. Die Produktion dafür wird zurzeit im
Biochemiepark Leuna errichtet.

Die Aurora Deutschland GmbH wurde im Juli 2015 von Dr. Florian Holzapfel und
Patrick Hoffmann unter dem Namen Pedanios GmbH gegründet. Mit der erteilten
Großhandelserlaubnis konnten noch im Dezember 2015 die ersten Cannabis-Produkte
vertrieben werden. Anfang August 2018 firmierte die Pedanios GmbH offiziell zu
Aurora Deutschland GmbH um. Neben der Import- und Großhandelserlaubnis verfügt
Aurora Deutschland auch über eine Herstellerlaubnis. www.auroramedicine.com/de

Referenzen

[i] Russo EB: History of cannabis and its preparations in saga, science, and
sobriquet. Chem Biodivers 2007; 4:1614-1648.

[ii] (#_ednref2)Console-Bram L, Marcu J, Abood ME: Cannabinoid receptors:
nomenclature and pharmacological principles. Progress in
neuro-psychopharmacology & biological psychiatry 2012; 38:4-15.

[iii] (#_ednref3)Castillo PE, Younts TJ, Chavez AE, Hashimotodani Y:
Endocannabinoid signaling and synaptic function. Neuron 2012; 76:70-81.

[iv] (#_ednref4)Koppel BS, Brust JC, Fife T, Bronstein J, Youssof S, Gronseth
G, Gloss D: Systematic review: efficacy and safety of medical marijuana in
selected neurologic disorders: report of the Guideline Development Subcommittee
of the American Academy of Neurology. Neurology 2014; 82:1556-1563.

[v] (#_ednref5)Johnson JR, Burnell-Nugent M, Lossignol D, Ganae-Motan ED, Potts
R, Fallon MT: Multicenter, doubleblind, randomized, placebo-controlled,
parallel-group study of the efficacy, safety, and tolerability of THC:CBD
extract and THC extract in patients with intractable cancer-related pain. J Pain
Symptom Manage 2010; 39:167-179.

6 Johnson JR, Burnell-Nugent M, Lossignol D, Ganae-Motan ED, Potts R, Fallon
MT:Multicenter, doubleblind, randomized, placebo-controlled, parallel-group
study of the efficacy, safety, and tolerability of THC:CBD extract and THC
extract in patients with intractable cancer-related pain. J Pain Symptom Manage
2010; 39:167-179.

7 Sallan SE, Zinberg NE, Frei E: Antiemetic effect of
delta-9-tetrahydrocannabinol in patients receiving cancer chemotherapy. N Engl J
Med 1975; 293:795-797.

8 Brisbois TD, de Kock IH, Watanabe SM, Mirhosseini M, Lamoureux DC, Chasen M,
Mac-Donald N, Baracos VE, Wismer WV: Delta-9-tetrahydrocannabinol may palliate
altered chemosensory perception in cancer patients: results of a randomized,
double-blind, placebo-controlled pilot trial. Ann Oncol 2011; 22:2086-2093.

Pressekontakt:

Yvonne Möller | Director Communications Europe
Aurora Europe GmbH | Wilmersdorfer Straße 98/99 | 10629 Berlin
M +49 (0) 176 18000 560 | T +49 (0)30 9832 1601 - 0
yvonne.moeller@auroramedicine.com | www.auroramedicine.com/de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/131721/4534913
OTS: Aurora Deutschland GmbH

Original-Content von: Aurora Deutschland GmbH, übermittelt durch news aktuell


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