(Registrieren)

Neuer Entwurf des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) konterkariert Klimaziele

Geschrieben am 02-03-2020

Berlin (ots) - Berechnungen zeigen, dass durch Abschwächungen der Anforderungen
an die Gebäudehülle im aktuellen Entwurf des Gebäudeenergiegesetzes mit bis zu
20% mehr CO2-Emissionen im Quartier gerechnet werden muss. Dies widerspricht den
Klimaschutzzielen der Bundesregierung immens.

Nach der sogenannten Innovationsklausel (Paragraf 103) kann ein Quartier aus
mehreren Gebäuden bei einer Sanierung gemeinsam die Anforderungen an die
Energieeffizienz erfüllen. Diese Standards sind im Quartier jedoch niedriger als
bei einer Einzelsanierung. Das heißt konkret bei einem Beispiel von zehn
Gebäuden: Wird ein Gebäude im Quartier energieeffizient modernisiert, reicht für
die restlichen neun Gebäude ein erheblich niedrigerer Standard für die
Gebäudehülle aus - mit Abschwächungen bis zu 40 Prozent.

Das Forschungsinstitut für Wärmeschutz (FIW München), dem aus umgesetzten
Sanierungsvorhaben konkrete Daten vorliegen, hat errechnet, dass bei der
Sanierung eines solchen Quartiers aus Ein-/Zweifamilienhäusern über 20% mehr CO2
emittiert werden würden, als bei einer Sanierung aller Gebäude nach
Energieeinsparverordnung (EnEV).

Prof. Dr. Andreas Holm vom FIW München dazu: "Mit Blick auf 2050 ist es
fahrlässig, solche Regelungen in einem Gesetz zu verankern. Das dient vielleicht
der kostengünstigen Sanierung, aber weder den Mietern, die einen schlechten
energetischen Standard bei einer Erhöhung der Energiepreise sofort zu spüren
bekommen, noch dem Klima. Gebäude, die jetzt mehr schlecht als recht saniert
werden, sind nicht zukunftsfähig und erst recht nicht klimaneutral bis 2050."

Der Gebäudesektor spielt eine wesentliche Rolle für die Klimaschutzziele.
Gebäude für 30% der gesamten CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich. Dabei
haben nach aktueller Schätzung deutlich über 60% der Gebäude einen
unzureichenden energetischen Standard.

"Diese Aufweichung in der Innovationsklausel ist ein Schritt in die falsche
Richtung und gefährdet die Erfüllung der Klimaziele. So werden Strafzahlungen
Deutschlands immer wahrscheinlicher. Und was daran innovativ sein soll,
erschließt sich mir nicht", so Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer des
Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG).

Ohne eine deutliche Anhebung der Sanierungsrate und der Sanierungstiefe bei
Bestandsgebäuden werden die Klimaschutzziele Deutschlands nicht eingehalten
werden können. Das Gebäudeenergiegesetz muss in diesem Punkt dringend
nachgebessert werden.

Hier finden Sie die Kurzstudie des FIW München:
https://buveg.de/politik/#studien

Pressekontakt:

Bundeverband energieeffiziente Gebäudehülle e.V.
Simone Jost
simone.jost@buveg.de
T. 030 - 310 110 90

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/129349/4534993
OTS: BuVEG - Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle

Original-Content von: BuVEG - Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

723288

weitere Artikel:
  • Gauland: Grüne machen sich zum Gehilfen Erdogans Berlin (ots) - Zur Forderung der Vorsitzenden der Grünen, Annalena Baerbock, die Flüchtlingsunterkünfte in Deutschland zu aktivieren und Flüchtlinge von der türkisch-griechischen Grenze aufzunehmen, teilt der Vorsitzende der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag, Alexander Gauland, mit: "Die Forderung der Grünen-Vorsitzenden Annalena Baerbock, Flüchtlinge von der türkisch-griechischen Grenze nach Deutschland zu holen, ist unverantwortlich. Die Grünen machen sich damit zum Gehilfen des türkischen Präsidenten Erdogan, der versucht, Europa mehr...

  • NRW-Flüchtlingsrat kritisiert Zustände an EU-Außengrenze Bielefeld (ots) - "Schande für Europa" Bielefeld. Der NRW-Flüchtlingsrat hat die Zustände an der EU-Außengrenze vor Griechenland scharf kritisiert. "Was sich in der Region abspielt, ist eine Schande für Europa", sagte die Geschäftsführerin des Flüchtlingsrates, Birgit Naujoks, der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen (Dienstagausgabe). "Wir erleben in diesen Tagen eine menschenunwürdige Zuspitzung der europäischen Flüchtlingspolitik." Die griechische Polizei ist laut Medienberichten mit Wasserwerfern und Tränengas gegen mehr...

  • phoenix-Thema am Dienstag, 3. März und Mittwoch, 4. März 2020 / USA: Super Tuesday - Vorwahlen in mehr als zwölf US-Bundesstaaten Bonn (ots) - Mit Spannung werden die Vorwahlen des sogenannten "Super Tuesday" in mehr als einem Dutzend US-Bundesstaaten erwartet. Es ist der wichtigste Vorwahltermin zur US-Präsidentschaftswahl, da bei diesen Wahlgängen die meisten Delegierten für die Parteitage bestimmt werden, auf denen die Spitzenkandidaten nominiert werden. Während die Republikaner im November erneut mit US-Präsident Donald Trump antreten, steht der Herausforderer der Demokraten noch nicht fest. Unter den fünf Bewerbern haben sich aktuell der Ex-Vizepräsident mehr...

  • Ahnungslosigkeit an der Spitze der Bundesagentur für Arbeit Stuttgart (ots) - Der Vorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, machte am 28. Februar 2020 im Deutschlandfunk sachlich falsche Aussagen: "Er hat weder Kenntnis von den politischen Zielen der AfD, noch Ahnung von Volkswirtschaft, noch von Außen- und Friedenspolitik", kritisiert der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der AfD im Landtag von Baden-Württemberg, Emil Sänze MdL. Bei der Vorstellung der neusten Arbeitslosenzahlen unterstellte Herr Scheele, dass die AfD gegen qualifizierte Zuwanderung sei. "Das Gegenteil mehr...

  • Die AfD schließt sich der Kritik der Landesmedienanstalten an der geplanten Novellierung des Jugendschutzgesetzes (JuSchG-E) vollumfänglich an. Stuttgart (ots) - "Es ist skandalös, dass der Rekurs auf das Europarecht notwendig ist, um den Gesetzgeber daran zu erinnern, dass eine staatliche Medienaufsicht die Gefahr einer staatlichen Zensur birgt, die unserer grundgesetzlich garantierten Meinungsfreiheit entgegensteht. Gerade das SPD geführte Ministerium hat sich in der Vergangenheit befleißigt, Kinder mehr vor den in den Augen der SPD falschen politischen Ansichten zu schützen als vor den wirklichen Gefahren. So wurde mit Auftrag an die Amadeu Antonio Stiftung ein Leitfaden mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht