EU muss Kinder an der türkisch-griechischen Grenze schützen
Geschrieben am 03-03-2020 |
Berlin (ots) - Vor dem EU-Innenministertreffen am Mittwoch appelliert Save the
Children an die Bundesregierung, alles zu tun, um Kinder und Jugendliche vor der
unmenschlichen Situation entlang der türkisch-griechischen Grenze zu schützen.
"Schwer traumatisierte Kinder sind wieder mit Gewalt und Chaos konfrontiert. Sie
erleben, wie ihre Eltern vor ihren Augen angegriffen werden", sagt Susanna
Krüger, Geschäftsführerin von Save the Children Deutschland. "Als internationale
Kinderrechtsorganisation können wir diese Entwicklungen an den Grenzübergängen
und auf den griechischen Inseln nicht hinnehmen. Diese Eskalation muss sofort
beendet werden."
Save the Children erinnert daran, dass Pushbacks und Kollektivausweisungen die
EU- Grundrechtecharta verletzen und nach internationalem Recht verboten sind.
Das UN-Kinderrechtskomitee verurteilt explizit gewaltsame Pushbacks von Kindern
an den EU-Außengrenzen als Kinderrechtsverletzungen. Save the Children fordert
die EU-Mitgliedstaaten auf, das Recht auf Asyl an ihren Außengrenzen zu wahren.
Hier wiederholen sich Entwicklungen wie auf dem westlichen Balkan, wo Berichte
von gewaltsamen Rückschiebungen zu 90 Prozent unbegleitete Minderjährige
betreffen. Ein Jugendlicher aus Afghanistan berichtete Mitarbeitern von Save the
Children vor Ort: "Die kroatische Polizei hat uns heftig verprügelt und uns
gezwungen nach Serbien zurückzugehen. Mein Freund musste ins Krankenhaus."
Save the Children fordert die Bundesregierung auf, das morgige Treffen der
EU-Innenminister zu nutzen, um sich auf sofortige Maßnahmen zum Schutz der
Kinder und Jugendlichen an den Grenzen zu verständigen. Darüber hinaus muss
humanitäre Hilfe schnellstmöglich die am stärksten gefährdeten Flüchtlinge und
Migranten in der Türkei und Griechenland erreichen.
Mit großer Sorge beobachtet Save the Children auch die Entwicklungen auf den
griechischen Inseln wie zuletzt auf Lesbos, wo es gewaltsame Übergriffe auf
Flüchtlingsfamilien, Helfer und Journalisten gab. Save the Children ruft die
Bundesregierung dazu auf, unverzüglich Lösungen zu finden, um Kinder und
besonders gefährdete Familien von den griechischen Inseln nach Deutschland zu
holen - dies ist schon jetzt im Dublin-System relativ unbürokratisch möglich.
"Wir brauchen jetzt schnelle und vor allem nachhaltige Lösungen", betont Susanna
Krüger von Save the Children. "Viele der Kinder haben Verwandte in Deutschland.
Wir sollten die Familien hier unbürokratisch zusammenführen. Schließlich haben
die Kommunen und Länder bereits signalisiert, evakuierte Kinder und ihre
Familien aufzunehmen. Die Bundesregierung sollte entsprechende Möglichkeiten
schnellstmöglich ausloten."
Über Save the Children
Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und
Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und
Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte
unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in über 120 Ländern im Einsatz.
Save the Children ist da für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen -
seit 100 Jahren und darüber hinaus. Diese Kinder zu schützen, zu stärken und zu
fördern ist das zentrale Anliegen der Organisation. Die Schwerpunkte der Arbeit
liegen in den Bereichen Schule und Bildung, Schutz vor Ausbeutung und Gewalt
sowie Überleben und Gesundheit. Save the Children setzt sich ein für eine Welt,
die die Rechte der Kinder achtet. Eine Welt, in der alle Kinder gesund und
sicher leben und frei und selbstbestimmt aufwachsen können.
Bei Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an unsere Pressestelle in Berlin.
Pressekontakt:
Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle - Susanne Sawadogo
Tel.: +49 (30) 27 59 59 79 - 120
Mail: susanne.sawadogo@savethechildren.de
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/106106/4536950
OTS: Save the Children Deutschland e.V.
Original-Content von: Save the Children Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell
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Pressekontakt:
Bettina Hildebrand, Pressesprecherin
Telefon: 030 259 359 - 14 Mobil: 0160 966 500 83
E-Mail: hildebrand@institut-fuer-menschenrechte.de
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