Neue Bauernproteste: Bewegung "Land schafft Verbindung" fordert andere Agrarpolitik
Geschrieben am 04-03-2020 |
Osnabrück (ots) - Neue Bauernproteste: Bewegung "Land schafft Verbindung"
fordert andere Agrarpolitik
Sprecher Andresen schließt Gründung einer Bauernpartei nicht aus
Osnabrück. Die Bauernbewegung "Land schafft Verbindung" (LSV) hat vor erneuten
bundesweiten Demonstrationen am Donnerstag ein Umsteuern der Bundesregierung in
der Agrarpolitik gefordert. Sprecher Dirk Andresen sagte der "Neuen Osnabrücker
Zeitung": "Wir fordern eine von Grund auf neue Landwirtschaftspolitik. Wir
nehmen eine Politik nicht weiter hin, die die Landwirtschaft in ihrer jetzigen
Form abschaffen will." Die Bauernhöfe in Deutschland bräuchten eine Perspektive.
Dafür würden Donnerstag Landwirte unter anderem in Dessau vor dem
Umweltbundesamt, in Kiel oder Hamburg demonstrieren.
Politiker wie Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hatten
zuletzt immer wieder vor einer Radikalisierung der Agrarproteste gewarnt und
drastische Wortmeldungen gerade in sozialen Netzwerken kritisiert. LSV-Sprecher
Andresen betont, dass es nach wie vor darum gehe, in den Dialog um die
Landwirtschaft zu kommen. "Es gibt Äußerungen und Entwicklungen aus unseren
Reihen, die kann ich einfach nicht gutheißen. Wenn wir als Bewegung uns
radikalisieren, dann werden wir unser Gesicht verlieren", sagte der Landwirt.
Die Bewegung habe deutlich gemacht, dass Bauern von einzelnen politischen
Entscheidungen wie der Verschärfung der Düngeverordnung existenziell betroffen
seien, betonte Andresen.
Zwar gebe es ein breites Parteienspektrum in Deutschland, "vernünftige
Agrarpolitik" komme dabei aber nicht zustande. "Ich schließe nicht aus, dass wir
uns eines Tages auch in Form einer Partei zusammentun", so Andresen. Die
Bewegung habe es geschafft, dass sich Tausende Menschen ehrenamtlich für
Agrarpolitik engagierten. "Das ist ein Erfolg. Auf dem ließe sich aufbauen." In
den Niederlanden war aus der dortigen Bauernbewegung ebenfalls eine Partei
hervorgegangen.
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Neue Osnabrücker Zeitung
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Telefon: +49(0)541/310 207
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