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Westfalenpost: Private Waldbesitzer erhöhen geforderte Baumprämie deutlich

Geschrieben am 09-03-2020

Hagen (ots) - Die privaten Waldbesitzer in Deutschland wollen ihre Bäume der
Allgemeinheit mit Blick auf den Klimawandel nicht länger kostenlos zur Verfügung
stellen und haben die Höhe der von ihnen geforderten Baumprämie noch einmal
aufgestockt. Sie verlangen jetzt nicht mehr 125 Euro pro Jahr und Hektar,
sondern 200 Euro. Das berichtet die in Hagen erscheinende Westfalenpost (online
und Dienstagausgabe).

"Mit der Bewirtschaftung und Pflege des Waldes erbringt der Waldbauer eine
Klimaleistung für die Gesellschaft, die bislang für die Allgemeinheit umsonst
war und seit jeher als selbstverständlich wahrgenommen wird", sagte Max von
Elverfeldt, Vorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst, der Zeitung. Der
Bereich Forst und Holz binde mehr als 127 Millionen Tonnen Kohlendioxid und
damit etwa 14 Prozent des jährlichen CO2-Ausstoßes in Deutschland, betonte
Elverfeldt. Das Klimapaket der Bundesregierung sehe vor, die Verursacher von
CO2-Emissionen zur Kasse zu bitten; es sei daher eine logische Konsequenz,
diejenigen zu honorieren, die das Treibhausgas binden.

Die Forstbesitzer hatten bereits im vergangenen Jahr eine Baumprämie von 125
Euro pro Jahr und Hektar ins Spiel gebracht. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet
und Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (beide CDU) sprachen sich ebenfalls für
eine Prämie aus, ohne jedoch genaue Angaben zur Höhe zu machen. Nun legen die
Waldbauern eine Schippe drauf: Da ein Hektar Wald im Durchschnitt rund acht
Tonnen Kohlenstoff im Jahr speichere, ergebe sich beim aktuellen Preis eines
Zertifikates von 25 Euro pro Tonne eine Honorierung von 200 Euro. In Deutschland
befinden sich etwa 5,5 Millionen Hektar Wald im Privatbesitz: Unter dem Strich
würde eine Prämie in dieser Höhe also insgesamt mit rund 1,1 Milliarden Euro pro
Jahr zu Buche schlagen.

Die Familienbetriebe Land und Forst sprachen sich erneut dagegen aus, die
Urwaldfläche in Deutschland zu vergrößern. Nur ein bewirtschafteter Wald könne
CO2 dauerhaft in Holzprodukten binden, ein nicht bewirtschafteter Wald setze
durch Verfallsprozesse auf Dauer so viel CO2 frei wie er binde. "Die Absicht, in
Deutschland weitere 600.000 Hektar Wald stillzulegen, würde bedeuten, jährlich
auf den Entzug von etwa vier bis fünf Millionen Tonnen CO2 zu verzichten",
teilen die Familienbetriebe Land und Forst mit.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/58966/4541860
OTS: Westfalenpost

Original-Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell


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