Kommentar / Nur eine kleine humanitäre Geste = Von Kristina Dunz
Geschrieben am 09-03-2020 |
Düsseldorf (ots) - Das Jahr 2015 mit fast einer Million in Deutschland
aufgenommenen Flüchtlingen hat auch bei der großen Koalition Spuren
hinterlassen. Wie tief sie sind, zeigt der dürre Beschluss des
Koalitionsausschusses. Da ist von Unterstützung für Griechenland "bei der
schwierigen humanitären Lage von etwa 1000 bis 1500 Kindern" die Rede. Eine
"Koalition der Willigen" in der EU solle die Kinder aufnehmen, die schwer krank
sind oder allein auf der Flucht und jünger als 14 Jahre sind - Deutschland sei
bereit, einen "angemessenen Anteil" zu tragen. Gemessen an den Möglichkeiten der
größten Volkswirtschaft Europas - allein Brandenburg kann nach eigenen Angaben
5000 Flüchtlinge unterbringen - ist die Aufnahme von einigen Hundert
notleidenden Kindern nicht mehr als eine kleine Geste. Die Angst vor Widerstand
in der Bevölkerung ist offenbar groß.
Die Koalitionsspitzen setzen aber auch ein richtiges Zeichen: Deutschland
fordert diesmal Solidarität in der EU ein. Europa muss mehr Verantwortung tragen
- auch für eigenes jahrelanges dramatisches Versagen. Heimatländer der
Flüchtlinge wurden wirtschaftlich oft geschwächt durch Exporte subventionierter
Produkte. Kriege wie in Syrien wurden beobachtet, ohne den Nachbarstaaten
rechtzeitig bei der Aufnahme von Flüchtlingen zu helfen. Im Gegenteil - Gelder
wurden gekürzt. Menschen werden sich aber immer auf den Weg machen, wenn ihnen
sonst nur Elend bleibt. Die EU muss endlich umsteuern.
Laut Umfragen ist Deutschland in der Flüchtlingsfrage gespalten. Eine Minderheit
verschafft sich mit Hass und Hetze Gehör. Viele Bürger sind verunsichert, ob die
Integration der Flüchtlinge von 2015 dauerhaft gelingt. Aber viele andere halten
Hilfe für Flüchtlinge weiterhin für richtig und verkraftbar. Für einige Hundert
Kinder gilt das allemal.
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