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Fraport-Geschäftsjahr 2019: Positive Entwicklung von Umsatz und operativem Ergebnis 13. März 2020

Geschrieben am 13-03-2020

Frankfurt (ots) - Alle finanziellen Ziele für 2019 erreicht / Umfassende
Sparmaßnahmen für das laufende Geschäftsjahr beschlossen / Ausblick aufgrund
Ausbreitung von SARS-CoV-2 mit großen Unsicherheiten

Die Fraport AG blickt auf ein positives Geschäftsjahr 2019 zurück: Der
Flughafenbetreiber hat alle finanziellen Ziele erreicht - trotz einer deutlichen
Eintrübung des Umfelds gegen Jahresende. Seit einigen Wochen treffen zudem die
Auswirkungen des neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) den Luftverkehr massiv. Vor
diesem Hintergrund ist es derzeit nicht möglich, einen konkreten Ausblick auf
die Geschäftsentwicklung des laufenden Jahres zu geben. In Summe erwartet der
Vorstand ein deutlich rückläufiges Konzern-Ergebnis.

Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG: "Nach mehreren Jahren
mit starkem Wachstum befindet sich die Luftfahrt derzeit in einer schweren
Krise, deren Ende wir noch nicht absehen können. Bereits vor der Ausbreitung des
neuartigen Coronavirus hatten sich die Aussichten eingetrübt. Die schwächelnde
Konjunktur, zunehmende geopolitische Unsicherheiten, eine Angebotskonsolidierung
sowie Insolvenzen einzelner Fluggesellschaften und Reiseveranstalter haben unser
Geschäft im letzten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres belastet. Vor
diesem Hintergrund ist es eine starke Leistung, dass wir alle unsere
finanziellen Ziele erreicht haben. Dies haben wir vor allem auch unserer breiten
internationalen Aufstellung zu verdanken."

Umsatz- und Ergebnisziele erreicht

Der Konzern-Umsatz erhöhte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 6,5 Prozent auf
rund 3,7 Milliarden Euro. Bereinigt um die Erlöse im Zusammenhang mit
kapazitativen Investitionsmaßnahmen aufgrund der Anwendung von IFRIC 12 legte
der Umsatz um 4,5 Prozent auf knapp 3,3 Milliarden Euro zu. Dieser Anstieg ist
vor allem auf die insgesamt konzernweit gute Verkehrsentwicklung zurückzuführen.
Insbesondere der Standort Frankfurt sowie Fraport Greece und die
Konzern-Gesellschaften Lima und Fraport USA steigerten ihren Umsatzbeitrag
deutlich.

Das operative Ergebnis (Konzern-EBITDA) legte um 4,5 Prozent auf knapp 1,2
Milliarden Euro zu. Hierin enthalten ist ein positiver Sondereffekt durch die
erstmalige Anwendung von IFRS 16 in Höhe von 47,5 Millionen Euro. IFRS 16 regelt
die Leasingbilanzierung neu und betrifft im Wesentlichen die Behandlung der
Mietverträge der Konzerngesellschaft Fraport USA. Aufgrund höherer
Abschreibungen lag das EBIT mit 705,0 Millionen Euro um 3,5 Prozent unter dem
Vorjahreswert.

Das Konzern-Ergebnis ging um 10,2 Prozent auf 454,3 Millionen Euro zurück.
Wesentlicher Grund waren im Vergleich zum Vorjahr geringere sonstige
betriebliche Erträge, vor allem aufgrund des Anteilsverkaufs an der Flughafen
Hannover-Langenhagen GmbH im Vorjahr (Geschäftsjahr 2018: plus 75,9 Millionen
Euro). Bereinigt man den Vorjahreswert um den Einmaleffekt aus dem Verkauf der
Hannover-Anteile, so legte das Konzern-Ergebnis um rund 24 Millionen Euro bzw.
knapp sechs Prozent zu (bereinigtes Ergebnis 2018: rund 430 Millionen Euro).

Der Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit (Operativer Cash Flow) lag
2019 bei 952,3 Millionen Euro und übertraf damit den Vorjahreswert um 18,7
Prozent. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr (plus 150 Millionen Euro) resultiert
aus der insgesamt guten operativen Entwicklung im Konzern, der Anwendung von
IFRS 16 und der Verbesserung des Netto-Umlaufvermögens. Der Free Cash Flow
verringerte sich erwartungsgemäß aufgrund der hohen Investitionstätigkeiten am
Standort Frankfurt und an den internationalen Beteiligungsflughäfen auf minus
373,5 Millionen Euro.

Gemischte Passagierentwicklung im internationalen Portfolio

Der Flughafen Frankfurt konnte im vergangenen Jahr erneut einen Passagierrekord
verbuchen: Erstmals nutzten mehr als 70,5 Millionen Passagiere Deutschlands
größtes Drehkreuz. Das entspricht einer Steigerung um 1,5 Prozent gegenüber dem
Vorjahr. Auch die Mehrheit der internationalen Beteiligungsflughäfen konnte im
vergangenen Jahr ihr Passagieraufkommen steigern. An der Spitze stehen hier die
Flughäfen in Antalya (plus 10,0 Prozent auf etwa 35,5 Millionen Fluggäste), St.
Petersburg (plus 8,1 Prozent auf 19,6 Millionen Fluggäste) und Lima (plus 6,6
Prozent auf 23,6 Millionen Passagiere). Allerdings zeigen sich auch
international die Effekte der weltweiten Konjunktur und anhaltenden
Konsolidierung auf Seiten der Airlines. Die Konzern-Flughäfen in Slowenien und
Bulgarien haben vor diesem Hintergrund deutliche Passagierrückgänge verbucht.

Unsicherer Ausblick: Sofortige Sparmaßnahmen umgesetzt

Die Ausbreitung des SARS-CoV-2 führt seit Wochen zu massiven Flugstreichungen
und einer sehr zurückhaltenden Nachfrage sowohl im Interkontinental- als auch im
Kontinentalverkehr. Im Februar sind die Passagierzahlen am Flughafen Frankfurt
um vier Prozent zurückgegangen. Die negative Tendenz hat sich hierbei im Laufe
des Monats deutlich verschärft: In der letzten Februarwoche lag der Rückgang bei
minus 14,5 Prozent. In der ersten Märzwoche gingen die Passagierzahlen sogar um
etwa 30 Prozent zurück.

Um auf der Kostenseite gegenzusteuern, hat Fraport eine Reihe von Maßnahmen auf
den Weg gebracht: Alle Kostenpositionen stehen derzeit auf dem Prüfstand,
getätigt werden nur noch betrieblich zwingend notwendige Ausgaben.
Neueinstellungen bei der Fraport AG erfolgen bis auf weiteres faktisch nicht.
Die Fluktuation wird genutzt, um die Personalkosten zu senken, Arbeitsschichten
im operativen Bereich werden in den Sommer oder Herbst geschoben. Den
Beschäftigten wird angeboten, auf freiwilliger Basis unbezahlten Urlaub oder
eine vorübergehende Reduzierung der Arbeitszeit in Anspruch zu nehmen.
Kurzarbeit ist in Vorbereitung.

Dr. Stefan Schulte: "Wir müssen derzeit davon ausgehen, dass sich die starken
Verkehrsrückgänge in den nächsten Wochen und Monaten fortsetzen, ohne dass wir
Ausmaß und Dauer der Rückgänge verlässlich abschätzen können. Daher können wir
aktuell keinen konkreten Ausblick für das Gesamtjahr geben. Aus Verantwortung
gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie unserem Unternehmen
ist es jetzt entscheidend, den Personaleinsatz so schnell und sozialverträglich
wie möglich an den reduzierten Bedarf anzupassen und unsere variablen Kosten
soweit es geht zu reduzieren."

Ohne die Ausbreitung des SARS-CoV-2 hätte Fraport die Verkehrsentwicklung in
Frankfurt in etwa auf Vorjahresniveau erwartet. Berücksichtigt man die aktuelle
Entwicklung, so ist von einem deutlichen Rückgang des Passagieraufkommens in
Frankfurt auszugehen. Dies wird auch zu einem deutlich geringeren Konzern-Umsatz
am Standort Frankfurt führen. Pro ausbleibendem Passagier rechnet der Vorstand
derzeit mit einem negativen EBITDA-Effekt in Frankfurt von etwa zehn Euro bis
circa 14 Euro.

Zusätzlich sind die Auswirkungen auf die Passagierentwicklung an den
Konzern-Flughäfen derzeit nicht absehbar. Hier kann die Ausbreitung des
SARS-CoV-2 sich ebenfalls dämpfend auf den um IFRIC 12 bereinigten
Konzern-Umsatz sowie die Ergebniskennzahlen auswirken. In Summe erwartet der
Vorstand ein deutlich rückläufiges Konzern-EBITDA, -EBIT und Konzern-Ergebnis.
Der Vorstand beabsichtigt, die Dividende für das Geschäftsjahr 2020 dennoch bei
2,00 Euro je Aktie stabil zu halten.

Weitere Informationen über die Fraport AG finden Sie hier: http://ots.de/Q5nhc

Pressekontakt:

Fraport AG
Torben Beckmann
Unternehmenskommunikation
Media Relations
60547 Frankfurt am Main
Telefon +49 69 690-70553
t.beckmann@fraport.de http://www.fraport.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/31522/4546088
OTS: Fraport AG
ISIN: DE0005773303

Original-Content von: Fraport AG, übermittelt durch news aktuell


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