WESTFALEN-BLATT (Bielefeld): Kommentar zur Corona-Krise
Geschrieben am 17-03-2020 |
Bielefeld (ots) - Kennen Sie das Schild mit der Aufschrift "Vernünftige Menschen fahren hier nicht Rad, allen anderen ist es verboten", das in manchen Fußgängerzonen zu finden ist? Daran müssen sich aktuell die Politiker erinnert fühlen, die eine Verfügung nach der anderen erlassen und dann doch feststellen, dass das immer noch viel zu viele Menschen nicht interessiert.
Da werden ganze Schulen aufgrund einer nachgewiesener Corona-Infektion unter häusliche Quarantäne gestellt, nur damit sich die Schüler dann in Eisdielen oder zu privaten Partys treffen. Wo sind hier eigentlich die verantwortlichen Eltern? Da heißt es Abstand zu halten und die Menschen drängeln sich in Shopping-Malls und Einkaufszentren. Man steht kopfschüttelend vor so viel Ignoranz, Gedankenlosigkeit und Unvernunft.
Natürlich ist es alles andere als leicht, sich auf unbestimmte Zeit quasi selbst einzusperren. Mit Kindern und in einer beengten Mietwohnung erst recht. Aber das hat auch niemand versprochen. Im Gegenteil: Seit Tagen reden sich Politiker in Bund, Ländern und Kommunen den Mund fusselig, dass die Maßnahmen einschneidend, aber notwendig sind, weil sie dem Ernst der Lage entsprechen. Und die Virologen tun es schon seit Monaten.
Unser freiheitlich-demokratischer Rechtsstaat ist ein Segen. Und gewiss gibt es 1000 gute Gründe, die individuellen Freiheitsrechte zu verteidigen. Doch das hier ist kein wissenschaftliches Kolloquium des Rechts, sondern ein Appell an die Vernunft. Mit Immanuel Kant möchte man rufen - nein, schreien: "Die Freiheit des Einen hört dort auf, wo die Freiheit des Anderen beginnt." Was nichts anderes bedeutet als: Solidarität statt Egoismus!
Gott bewahre uns davor, dass wir Szenen erleben, wie sie sich gegenwärtig in der Lombardei abspielen. Doch um das noch zu verhindern, müssen alle Hebel in Bewegung gesetzt werden. Ausnahmslos. Und nur ganz nebenbei: In Italien bezahlt jetzt schon jeder, der zwischen 8.00 und 18.00 Uhr ohne triftigen Grund auf den Straßen unterwegs ist, 206 Euro. Außerhalb dieser Zeiten ist es noch teurer.
Man kann nur hoffen, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und vor allem der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der zur Zeit einen Top-Job macht und beeindruckende Führungsstärke beweist, ihren Kurs unbeirrt fortsetzen. Denn mir fehlt der Glaube, dass wir Deutsche uns von allein konsequent an die Regeln halten. Es ist wirklich schlimm, dass man es sagen muss, doch hoffentlich heißt es deshalb bald: Ausgangssperre jetzt!
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Westfalen-Blatt
Ulrich Windolph
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