COVID-19-Pandemie: Mehrheit der Deutschen bezweifelt, dass sich die Ausbreitung des Virus stoppen lässt
Geschrieben am 25-03-2020 |
Hamburg (ots) - Mehr als jeder zweite Deutsche (55%) glaubt inzwischen nicht mehr daran, dass sich die Ausbreitung von SARS-Cov-2 durch Reisebeschränkungen und angeordnete Selbstisolierungen verhindern lässt. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Ipsos-Umfrage, die vom 19. bis 21. März in 14 betroffenen Ländern durchgeführt wurde. Auch in Japan (62%), Indien (61%), Mexiko (59%), Brasilien (56%), Vietnam (55%) und Australien (52%) überwiegt der Anteil derjenigen, die daran zweifeln, dass politische Maßnahmen die Corona-Pandemie eindämmen werden. In China (61%), Kanada (59%), Italien (57%) und Frankreich (56%) ist eine Mehrheit der Bürger dagegen nach wie vor zuversichtlich, dass sich die rasante Verbreitung des Virus durch Reiseverbote und Social Distancing bremsen lässt.
Vier von fünf Deutschen befürworten Grenzschließungen
Obwohl viele bezweifeln, dass sich das Virus aufhalten lässt, befürworten in Deutschland inzwischen vier von fünf Befragen (80%) eine Schließung der Landesgrenzen sowie ein generelles Ein- und Ausreiseverbot, bis das Virus nachweislich unter Kontrolle gebracht wurde. Das entspricht einem Zuwachs von 23 Prozentpunkten im Vergleich zur Vorwoche. Lediglich in Kanada und Frankreich (+28 Prozent) ist der Zuspruch für Grenzschließungen noch stärker angestiegen.
Virus wird immer öfter als Gefahr für die Gesundheit eingestuft
In keinem anderen Land ist die Angst um das eigene Wohlbefinden im Vergleich zur Vorwoche stärker angestiegen als in der Bundesrepublik (+11 Prozent). Inzwischen gehen mehr als vier von zehn Bundesbürgern (43%) davon aus, dass eine mögliche Infektion mit SARS-Cov-2 der eigenen Gesundheit ernsthaft oder gar extrem schaden würde. Am größten ist die Sorge vor den gesundheitlichen Auswirkungen des Virus aber nach wie vor im asiatischen Raum: Knapp drei Viertel aller befragten Chinesen (77%), Inder (75%) und Vietnamesen (74%) gehen davon aus, dass eine Infektion mit dem Coronavirus ihre Gesundheit ernsthaft beeinträchtigen könnte. Überraschenderweise ist Italien (26%) das einzige Land, in dem diese Einschätzung seit der letzten Erhebung zurückgegangen ist.
Jeder zweite Deutsche fürchtet um Job
Das Coronavirus wird von vielen Menschen jedoch nicht nur als gesundheitliche Gefahr, sondern als wirtschaftliche und damit einhergehend auch als finanzielle Bedrohung wahrgenommen. In fast allen befragten Nationen ist die Anzahl der Befragten, die glauben, dass die COVID-19 Pandemie eine große Bedrohung für ihren Arbeitsplatz oder ihr Unternehmen darstellt, spürbar gestiegen. Am größten ist die Angst vorm Jobverlust aufgrund der Corona-Krise momentan in Vietnam (66%), dicht gefolgt von Italien (63%). Doch auch in Deutschland wird das Virus inzwischen von mehr als jedem zweiten Arbeitnehmer als potentielle Gefahr für die eigene berufliche Zukunft eingeschätzt.
Methode
Die Ergebnisse stammen aus einer Ipsos Global Advisor-Studie, die vom 19. bis 21. März 2020 unter 14.000 Erwachsenen im Alter von 18 bis 74 Jahren in Kanada und den USA bzw. 16 bis 74 Jahren in Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Italien, Japan, Mexiko, Russland und Vietnam durchgeführt wurde.
Die Stichprobe besteht aus etwa 1.000 Personen in jedem Land und ist von Welle zu Welle konstant. Die Stichproben in Australien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und den USA können als repräsentativ für die allgemeine erwachsene Bevölkerung unter 75 Jahren in diesen Ländern angesehen werden. Die Stichproben in Brasilien, China, Indien, Mexiko, Russland und Vietnam sind urbaner, gebildeter und/oder wohlhabender als die allgemeine Bevölkerung und sollten so betrachtet werden, dass sie die Ansichten der stärker "vernetzten" Bevölkerungsgruppe widerspiegelt.
Die Daten werden so gewichtet, dass die Zusammensetzung der Stichprobe jedes Landes das demographische Profil der erwachsenen Bevölkerung gemäß den jüngsten Volkszählungsdaten am besten widerspiegelt.
Über Ipsos
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