(Registrieren)

Deutsche Umwelthilfe beantragt in 39 Städten mit hoher Luftbelastung temporäre Fahrrad-Straßen und Tempo 30 während der Corona-Krise

Geschrieben am 03-04-2020

Berlin (ots) - Zum Schutz der vermehrt auf das Fahrrad angewiesenen, zu ihren Arbeitsplätzen pendelnden Menschen sollen Straßenflächen zu Fahrrad-Straßen umgewidmet werden - Bogotá und Berlin-Kreuzberg als Vorbild - Kurzfristige Schutzmaßnahmen sollen Fahrradunfälle und daraus resultierende Krankenhausaufenthalte in Zeiten von Corona minimieren - Deutsche Umwelthilfe fordert Bürger bundesweit auf, weitere Städte zu benennen, in denen die DUH Anträge auf kurzfristige Umwidmungen von Verkehrsflächen in sichere Fahrrad-Straßen stellen soll

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) beantragt in 39 Städten mit hoher Belastung der innerstädtischen Atemluft, derzeit weniger genutzte Verkehrsflächen kurzfristig zu Fahrrad-Straßen umzuwidmen und zudem Tempo 30 innerorts bis auf Weiteres einzuführen. Dabei verweist die DUH auf die Zustimmung und starke Nutzung durch Radfahrer, die beispielsweise in Bogotá (Kolumbien) oder Berlin-Kreuzberg eingetreten sind. Die DUH setzt den Städten eine Frist bis zum 16. April 2020.

Die DUH ruft zudem unter http://www.duh.de/fahrradstrassen-jetzt Bürger auf, weitere Städte zu benennen, in denen es während der Corona-Krise sinnvoll und notwendig erscheint, ebenfalls Verkehrsflächen in sichere Fahrrad-Straßen umzuwidmen.

"Das Corona-Virus führt uns allen vor Augen, dass Saubere Luft ein unverzichtbares Gut ist. Gerade jetzt ist es notwendig, dass die Fortbewegung für Fahrradfahrer ganz kurzfristig sicherer wird. Das trägt zur Verbesserung der Luftqualität bei, erlaubt Bewegung an frischer Luft mit sicherem Abstand voneinander und verhindert unnötige Unfälle. Wir müssen kurzfristig die Infrastruktur in unseren Städten an die aktuelle Situation anpassen" , sagt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH.

Viele Menschen sind derzeit auf ihr Fahrrad angewiesen und können oder wollen weder mit öffentlichen Verkehrsmitteln noch dem Pkw fahren. Die Nutzung des Fahrrads bzw. Pedelecs ist angesichts der teilweise schlechten oder nicht vorhandenen abgetrennten Fahrradwege nur unter erhöhten Risiken für die Gesundheit möglich. Um eine möglichst unfallfreie Nutzung des Fahrrads für diese Fahrten gerade während der Corona-Krise sicherzustellen und zu verhindern, dass zusätzliche, unfallbedingte Krankenhausbehandlungen anfallen, hält die DUH die kurzfristige Einrichtung von sichereren Fahrrad-Straßen sowie ein stadtweites Tempo 30 für den Straßenverkehr für notwendig. Sichere Fahrrad-Straßen und entschleunigte Verkehre entlasten vor allem auch Rettungsstellen und Krankenhäuser in Zeiten der immensen Herausforderungen durch das Corona-Virus.

Die von der DUH in einer ersten Stufe in 39 Städten beantragten Maßnahmen sollen zudem die Luftqualität weiter verbessern. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen den engen Zusammenhang zwischen hoher Luftbelastung und verstärkter gesundheitlicher Gefährdung, insbesondere der Atemwege. Dies wiederum erhöht das Risiko schwerer Krankheitsverläufe von Covid-19 durch Vorerkrankungen.

Hintergrund:

Aktuelle Unfallstatistiken zeigen in 2019 erschreckende Werte von 15.000 schwerverletzten Fahrradfahrern. Die meisten Radunfälle ereignen sich innerorts, wo Fahrradfahrende und motorisierter Verkehr sich auf engstem Raum begegnen. Dort stieg die Zahl der getöteten Fahrradfahrer zuletzt sogar auf insgesamt 271 Fälle (6,3 Prozent höher als 2018). Auch bei den Pedelecs verzeichnet sich zuletzt ein deutlicher Anstieg der schwerverletzten Fahrer mit einem Zuwachs um 25 Prozent.

Die kolumbianische Hauptstadt Bogotá hat innerhalb weniger Tage knapp 120 Kilometer Fahrradwege auf Hauptstraßen abgeteilt. In Deutschland wurden in Berlin-Kreuzberg binnen 48 Stunden mehrere nagelneue Radstreifen geplant, genehmigt und eingerichtet. Sie sind mit Streifen gelber Folie breit auf dem Asphalt markiert, enthalten dazu aufgesprühte Fahrrad-Piktogramme und rotweiße Warnbaken als Schutz gegen den Autoverkehr.

Links:

- Zum Aufruf zur Meldung weiterer Städte sowie einer Auflistung von Studien zum Zusammenhang von Covid-19 und Luftqualität: http://www.duh.de/fahrradstrassen-jetzt - Zu einem beispielhaften Antrag: http://l.duh.de/p200403 - Link zu den 39 Städten gegen die die DUH Rechtsverfahren für die Saubere Luft eingeleitet und nun auch den aktuellen Antrag gestellt hat: https://www.duh.de/themen/luftqualitaet/recht-auf-saubere-luft/

Pressekontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch@duh.de

DUH-Pressestelle:

Marlen Bachmann, Thomas Grafe
030 2400867-20, presse@duh.de http://www.duh.de,
http://www.twitter.com/umwelthilfe, http://www.facebook.com/umwelthilfe,
http://www.instagram.com/umwelthilfe

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/22521/4564099
OTS: Deutsche Umwelthilfe e.V.

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

727941

weitere Artikel:
  • Die Reserve als Berater der regionalen Krisenstäbe: Bundeswehr aktiviert 130 Verbindungskommandos Bonn (ots) - Die Streitkräftebasis hat bundesweit ein Netzwerk verlässlicher Ansprechstellen für die Beratung und Anforderung von Leistungen der Bundeswehr im Katastrophenfall aufgebaut. Zu diesem territorialen Netzwerk gehören 16 Landeskommandos am Sitz der jeweiligen Landesregierung, 31 Bezirksverbindungskommandos (BVK) in allen Regierungsbezirken und 403 Kreisverbindungskommandos (KVK) in allen Landkreisen und Kreisfreien Städten. Die BVK und KVK sind temporäre Kriseneinrichtungen der Bundeswehr und bestehen ausschließlich aus Reservisten. mehr...

  • Kardinal Woelki plädiert für Umdenken nach der Corona-Krise: Unsere Maßlosigkeit erkennen und neuen Ausgleich ins Auge fassen Köln (ots) - Kölner Erzbischof hält Arbeitsplätze im Raum der Kirche für sicher Lob für Krisenmanagement der NRW-Landesregierung Köln. Der Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, setzt auf ein gesellschaftliches Umdenken für die Zeit nach der Corona-Krise. "Ich hoffe, dass wir in dieser Zwangspause die Chance nutzen, über unser wirtschaftliches Handeln gründlich nachzudenken, dass wir unsere Maßlosigkeit und unsere Verirrungen erkennen und einen neuen Ausgleich ins Auge fassen: einen gerechteren Ausgleich zwischen Arm und Reich und mehr...

  • EU-Terminvorschau vom 6. bis 16. April 2020 Berlin (ots) - Die EU-Terminvorschau ist ein Service der Vertretungen der EU-Kommission in Deutschland für Journalisten. Sie kündigt vor allem Termine der EU-Kommission, des Europäischen Parlaments, des Rates der Europäischen Union und des Europäischen Gerichtshofes mit besonderer Bedeutung für Deutschland an. Bitte beachten Sie: Die nächste Terminvorschau erscheint wegen der Ostertage erst in zwei Wochen, am Freitag, den 17. April. Aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus in Europa sind kurzfristige Änderungen für alle geplanten Treffen mehr...

  • Andreas Jung/Eckhardt Rehberg: Solidarität für unsere europäischen Partner in der Corona-Krise / Schnelle, pragmatische und rechtssichere Hilfen über ESM, EIB und SURE, keine Corona-Bonds Berlin (ots) - Im Vorfeld der Videokonferenz der Finanzminister der Eurogruppe am 7. April 2020 werden verschiedene Finanzhilfen für die besonders von der Corona-Pandemie betroffenen Mitgliedstaaten diskutiert, insbesondere die vorsorgliche Kreditlinie ECCL des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM), ein Kreditgarantiefonds der Europäischen Investitionsbank (EIB) für kleine und mittlere Unternehmen, ein europäisches Programm für Kurzarbeitergeld (SURE), aber auch die Einführung von sogenannten Corona-Bonds. Dazu erklären Andreas Jung, stellvertretender mehr...

  • Pressestimme zu Abschiebung in der Corona-Krise Frankfurt (ots) - Die Frankfurter Rundschau schreibt mit Blick auf die Corona-Krise über Abschiebungen: Der Plan des Bundesinnenministeriums, eine 25-jährige Togoerin aus der Abschiebehaft zurückzufliegen nach Lomé, ist an Zynismus und Verantwortungslosigkeit nicht zu überbieten. Während längst alle Rückführungen innerhalb der EU ausgesetzt sind, soll eine Frau in ein Land geschickt werden, das gegen die unkontrollierte Ausbreitung des Virus kaum besser gerüstet ist als Afghanistan. Es gibt keine Rechtfertigung dafür, mit Riesenaufwand mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht