(Registrieren)

Kommentar: Autoindustrie bekommt, was sie nicht verdient

Geschrieben am 29-04-2020

Düsseldorf (ots) - Nach dem Dieselskandal und glänzenden Geschäften der Autokonzerne VW und Co. im vergangenen Jahr ist der Ruf der Autolobby nach staatlichen Hilfen in der Corona-Krise dreist. Doch die Autobranche mit ihren über 800.000 Beschäftigten und vielen Zulieferern ist in Deutschland von solcher Wichtigkeit und Systemrelevanz, dass die Bundesregierung trotz aller Verärgerung über Skandale und Manager-Ignoranz auch der Autobranche unter die Arme wird greifen müssen. Denn würde die Autoindustrie wegbrechen, geriete der Industriestandort wohl insgesamt in Gefahr. Dass der Umbau hin zu klimaschonenden Antrieben gelingt, war aber schon vor der Corona-Krise entscheidend für die Zukunft dieser Industrie. Die Krise kann die dringend nötigen Fortschritte jetzt verzögern, aber sie kann auch eine Chance für einen schnelleren Umbau sein, wenn die Weichen richtig gestellt werden. Die Regierung sollte der Autoindustrie auf keinen Fall staatliche Hilfen zusagen, die nicht an neue strenge klimapolitische Bedingungen geknüpft sind. Kaufprämien für Verbrenner oder Dieselautos darf es schon mal gar nicht geben, das wäre das falsche Signal auch an die Konsumenten. Stattdessen wäre an einen Pakt der Regierung mit der Autoindustrie über den schnelleren Rückgang von CO2-Emissionen zu denken, an den die staatlichen Zusagen geknüpft sind. Nicht einzusehen ist, warum andere Branchen, die ebenfalls unter der Kaufzurückhaltung der Verbraucher leiden, nicht auch neue staatliche Hilfen erhalten sollen. Deshalb sind Hilfen für die Autoindustrie auch nur im Rahmen eines allgemeinen Konjunkturprogramms denkbar. So könnte die Regierung etwa die Mehrwertsteuer für höherwertige Produkte befristet aussetzen oder halbieren, wie sie das bereits für die Gastronomie vorgesehen hat.

www.rp-online.de

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2627

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/30621/4584562
OTS: Rheinische Post

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

731211

weitere Artikel:
  • Kommentar: Gefährliche Urlaubsfreuden Düsseldorf (ots) - Die nordrhein-westfälische Landesregierung hält - allen mahnenden Rufen zum Trotz - an ihrer Strategie fest, sich an die Spitze der Lockerungs-Bewegung zu setzen. So kündigte sie am Mittwoch an, Friseure dürften ihre Salons ab dem 4. Mai wieder öffnen. In einem weiteren Schritt kommen nach dem Willen von NRW Zoos, Klettergärten und Freizeitparks an die Reihe, dann sollen Restaurants, Ferienwohnungen und Hotels folgen. Erst eingeschränkt, später im Vollbetrieb.Die Umsetzung der Öffnungsbeschlüsse von Bund und Ländern wirke auf mehr...

  • zur Fußball-Bundesliga unter Corona Stuttgart (ots) - Der halben Liga droht finanziell die Rote Karte, Tausende Jobs könnten verloren gehen. Geisterspiele ohne Zuschauer sind zwar ein Armutszeugnis für die Liga, womöglich aber der letzte Ausweg, um das Lieblingsspielzeug der Deutschen vor einem Desaster zu bewahren. Ganz unabhängig davon, welche Risiken mit dem Wiederanpfiff, mutmaßlich Ende Mai, verbunden sind. Der Fußball spielt nur auf Bewährung. So oder so. Nach der Krise wird er sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung stellen müssen. Und mit ein bisschen schön Schminken mehr...

  • Schrott-Stahl aus China für Leverkusener Brücke¶ Politisches Desaster für Schwarz-Gelb¶ Bielefeld (ots) - Lothar Schmalen, Düsseldorf¶ Erst hat er kein Glück und dann kommt auch noch Pech dazu. An den alten Sportlerspruch fühlt sich erinnert, wer das Desaster rund um den Neubau einer der wichtigsten Autobahnbrücken in Deutschland, der A-1-Brücke bei Leverkusen über den Rhein, verfolgt. NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) jedenfalls war nicht zu beneiden, als er dem Landtag und auch der Öffentlichkeit mitteilen musste, dass der Brückenneubau erstens teurer wird und zweitens, was noch schwerer wiegt, immer länger dauert. Bis beide mehr...

  • Konsequenter Klimaschutz¶ Zwei Seiten einer Medaille¶ Bielefeld (ots) - Heike Krüger¶ Groß ist bei den Umweltverbänden die Sorge, dass der wirtschaftliche Neustart nach der Corona-Krise weiter zu Lasten des Klimaschutzes geht. Daran konnten auch Angela Merkels Beteuerungen am Ende des Petersberger Klimagipfels, man müsse in zukunftsfähige Technologien investieren und den Klimaschutz fest im Blick haben, wenig ändern. Klimaschützern klangen die Beteuerungen viel zu vage. Und wirklich scheint in der Politik eine ebenso simple wie unumstößliche Erkenntnis noch zu wenig Maßstab für beherztes Handeln zu mehr...

  • Bartsch nennt Einzelhandel-Forderung nach Coronaschecks für alle unsozial Düsseldorf (ots) - Linksfraktionschef Dietmar Bartsch hat Forderungen nach Coronaschecks für alle Bürger als unsozial kritisiert. "Die Schecks finde ich falsch, weil ich sie genauso erhalten würde wie die alleinerziehende Mutter", sagte Bartsch der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag). Der Einzelhandelsverband HDE hatte gefordert, der Bund solle mit "Coronaschecks" von 500 Euro je Bürger die trübe Konsumstimmung aufhellen. Die Grünen hatten angesichts der Corona-Krise Einkaufsgutscheine in Höhe von 250 Euro je Einwohner vorgeschlagen. Bartsch mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht