Anästhesisten kritisieren WDR-Berichterstattung zu Beatmung - "Völlig unnötige und unqualifizierte Emotionalisierung eines intensivmedizinischen Themas" - Einzelmeinung als Fachempfehlung dargestellt
Geschrieben am 30-04-2020 |
Nürnberg (ots) - Der "Berufsverband Deutscher Anästhesisten" (BDA) und die "Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin" (DGAI) üben scharfe Kritik an der Berichterstattung des "Westdeutschen Rundfunks" (WDR) über die Beatmung von Covid-19 Patienten. In einem Brief an WDR-Intendant Buhrow schreibt die DGAI, es handele sich um eine "völlig unnötige und unqualifizierte Emotionalisierung eines wichtigen intensivmedizinischen Themas, die zu einer völlig unnötigen Verunsicherung der Bevölkerung und damit der Patienten" führe.
In mehreren Beiträgen - unter anderem für das Fernsehmagazin "Monitor" - gibt der WDR die Meinung vereinzelter Mediziner mit begrenzter intensivmedizinischer Expertise wieder, wonach die Intubation und Beatmung von Covid-19 Patienten in vielen Fällen nicht gerechtfertigt sei und die Behandlung sogar zu einer höheren Zahl von Todesfällen führe. Grundlage für die Berichterstattung sind offenbar Zahlen aus dem "Journal of the American Medical Association" (JAMA). Allerdings wurden diese Zahlen inzwischen von der Redaktion des JAMA offiziell zurückgezogen: Ein Umstand, der den WDR-Autoren offenbar nicht bewusst sei, so die DGAI.
Außerdem versuchten die Journalisten, einen Konflikt zwischen Lungenfachärzten und Anästhesisten in Deutschland künstlich herauszuarbeiten, den es jedoch so nicht gebe: "Nicht-invasive Beatmung und invasive Beatmung sind keine Entweder-Oder-Konzepte der intensivmedizinischen Behandlung, sondern werden - individuell abgestimmt auf den jeweiligen Patienten - angewendet", sagt BDA/DGAI-Hauptgeschäftsführer Professor Dr. Alexander Schleppers. "Hier gilt die Anwendung eines Stufenkonzeptes als leitliniengerechte intensivmedizinische Behandlungsstrategie, von der Sauerstoffgabe über die nicht-invasive bis hin zur invasiven Beatmung." Diese würden von intensivmedizinisch erfahrenen Ärzten jeder Fachdisziplin gleichermaßen angewendet.
BDA und DGAI protestieren, dass die Recherche zu dem Beitrag für die Sendung "Monitor" "nicht ausgewogen" und "nicht professionell" gewesen sei. Es entspreche nicht den üblichen journalistischen Grundsätzen, eine nicht abgestimmte Einzelmeinung als gültige Mehrheitsmeinung und schon gar nicht als eine fundierte medizinische Empfehlung darzustellen.
In dem Brief an den WDR-Intendanten schreiben die Anästhesisten weiter: "Die Versuche einzelner Ärzte, in den Medien Angst vor einer Beatmung zu schüren, führen zu einer unnötigen Verunsicherung der Patienten und können durch die bislang vorliegenden wissenschaftlichen Daten an keiner Stelle verifiziert werden." Aus Daten der "Deutsche Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin" (DIVI) und aus einer Umfrage der DGAI gehe hervor, dass rund 70 Prozent der Intensivpatienten mit Covid-19 die Behandlung auf einer Intensivstation überlebten.
Pressekontakt:
Medienbetreuung
"Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin"
(DGAI) /
"Berufsverband Deutscher Anästhesisten" (BDA)
Roritzerstraße 27
90419 Nürnberg
Telefon: 0171 / 837 873 8
E-Mail:
presse@dgai-ev.de
presse@bda-ev.de
Internet: http://www.dgai.de
http://www.bda.de
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/70779/4585549
OTS: Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin
(DGAI)
Original-Content von: Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
731399
weitere Artikel:
- ZDF-Programmänderung ab Woche 19/20 Mainz (ots) - Woche 19/20
Di., 5.5.
Bitte Programmänderung ab 19.00 Uhr beachten:
19.00 heute
19.20 Wetter
19.25 ZDF spezial (VPS 19.24/HD/UT) Corona-Krise
19.40 Die Rosenheim-Cops (VPS 19.25)
20.25 ZDFzeit (VPS 20.15) Deutschland von oben - 1945
21.10 Frontal 21 (VPS 21.00)
(Weiterer Ablauf ab 21.45 Uhr wie vorgesehen.)
Mi., 6.5.
Bitte Programmänderung ab 19.00 Uhr beachten:
19.00 heute
19.20 Wetter
19.25 ZDF spezial (VPS 19.24/HD/UT) Corona-Krise
19.40 mehr...
- ZDFinfo, kurzfristige Programmänderung / Mainz, 30. April 2020 Mainz (ots) -
Woche 18/20 Freitag, 01.05.
Bitte Beginnzeitkorrekturen beachten:
5.30 Leschs Kosmos Spektakuläre Aussicht - Hausbau auf dem Mond Deutschland 2018
6.00 Überleben auf dem Mond Deutschland 2018
6.45 Apollo - Abenteuer Mond USA 2019
8.00 forum am freitag
8.15 Unser Universum Technik im All USA 2014
9.00 Leschs Kosmos Zurück zum Mond - aber warum? Deutschland 2019
9.30 ZDF-History Freude am Töten? - Streitfall Wehrmacht Deutschland 2011
9.55 Der Zweite Weltkrieg Der Überfall mehr...
- Fauli singt für Faisal: Tom Beck zu Gast in "Die Faisal Kawusi Show" - am Freitag, 30. April 2020, in SAT.1 (FOTO) Unterföhring (ots) - Eine Überraschung jagt die nächste: Kaum ist Tom Beck aus dem Faultier-Kostüm geschlüpft, setzt er seine musikalische Reise fort. Der "The Masked Singer"-Sieger überrascht Faisal Kawusi am Freitagabend, 1. Mai 2020 um 22:25 Uhr, in der dritten Folge "Die Faisal Kawusi Show" in SAT. 1. In der Shisha-Lounge spielt Tom Beck Ukulele, plaudert über seine Erfahrungen als "Fauli" und zockt mit Faisal Kawusi in "Bares für Wahres". Als weiterer Überraschungsgast verblüfft Luke Mockridge die Kandidatin Josi beim "Real Life Tinder" als mehr...
- 26,5 Millionen Zuschauer und Nutzer am Tag: Weiter hohe Nutzung der Informationsangebote der Mediengruppe RTL Deutschland Köln (ots) - Die Mediengruppe RTL Deutschland ist auch im zweiten Monat im Zeichen der Corona-Pandemie mit ihren Informations- und Unterhaltungsangeboten in TV, Online und Audio weiter auf Erfolgskurs. Dabei punkten erneut die journalistischen Inhalte mit herausragenden Werten: 26,5 Millionen Zuschauer und Nutzer (19,6 Millionen Zuschauern im TV und fast 7 Mio. Nutzer online) im Tagesschnitt vertrauen den Informationsangeboten der Mediengruppe RTL wie "RTL Aktuell", ntv oder RTL.de. Die Werte entsprechen einem Plus von 11 Prozent gegenüber dem mehr...
- Systemrelevanter Bestandteil der Gesundheitswirtschaft: Heilbäder und Kurorte leisten unverzichtbaren Beitrag zur Bewältigung der Corona-Krise Berlin (ots) - Die 350 staatlich anerkannten Heilbäder und Kurorte in Deutschland sind ein systemrelevanter, unverzichtbarer Teil der Gesundheitswirtschaft. Sie sind mit ihren kurörtlichen Leistungen und Rehabilitationskliniken ein wichtiger Teil der Gesundheitswirtschaft und des Gesundheitsversorgungsystems. Sie sind ausgewiesene Versorgungs- und Kompetenzzentren für Nachsorge und Gesundheitsprävention und verfügen über anerkannte medizinisch-therapeutische Kompetenzen und Qualifikationen, um einen substanziellen Beitrag in der Krise leisten zu mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Sonstiges
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|