(Registrieren)

Die gefährlichen Folgen eines Immunitätsausweises

Geschrieben am 01-05-2020

Frankfurt (ots) - Die Idee von Gesundheitsminister Jens Spahn, eine Art Immunitätsausweis für eine überstandene Corona-Infektion einzuführen, wirkt pragmatisch, birgt aber Gefahren. Im Gesundheitswesen kann es Leben retten, wenn man weiß, welche Beschäftigten immun sind und deshalb Infizierte oder Risikopatienten versorgen können. Dennoch darf der Entwurf nie Gesetz werden. Er verknüpft nicht die Möglichkeiten im Gesundheitswesen mit dem Immunitätsnachweis, sondern die nach dem Infektionsschutzgesetz möglichen Verbote und Einschränkungen im öffentlichen Leben. Danach könnte ein Gesundheitsamt anordnen, Fußballspiele, Diskotheken oder Restaurants dürfen nur noch von Menschen mit einem Corona-Persilschein besucht werden. Das hieße, wer jetzt alle Beschränkungen ernst nimmt, um sich nicht zu infizieren und andere zu schützen, wäre dann der Dumme. Die Einführung dieses Ausweises wäre eine Aufforderung etwa an junge Menschen, Corona-Partys zu feiern, um sich anzustecken. Das kann niemand wollen.

Pressekontakt:

Frankfurter Rundschau
Ressort Politik
Telefon: 069/2199-3222

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/10349/4585905
OTS: Frankfurter Rundschau

Original-Content von: Frankfurter Rundschau, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

731460

weitere Artikel:
  • MZ zu Corona und Lockerungen Halle (ots) - Nicht Warnungen sind die zentrale Botschaft der Kanzlerin, sondern Zufriedenheit mit dem Erreichten. Der neue Kurs hat Gründe. Der geringere Anstieg der Infektionen hat daran seinen Anteil und auch der Faktor Zeit: Inzwischen wurden in vielen Bereichen Konzepte zum Infektionsschutz erarbeitet. Auch ist der 1,50-Meter-Abstand mittlerweile für viele zu einer Art Gewohnheit geworden. Aber darin mischt sich noch etwas anderes: Die Erkenntnis, dass die Akzeptanz der engen Grenzen zunehmend sinkt, dass der Lagerkoller und Jobverlust eine mehr...

  • Glauben und zweifeln / Covid-19 stürzt uns in eine paradoxe Welt. Das Virus breitet sich aus, der Verbotswirrwarr grassiert. Nicht nur Solidarität: Auch Skepsis ist in diesen Zeiten Bürgerpflicht. Regensburg (ots) - Wenn am Montag im Regensburger Dom wieder Messe gefeiert werden darf, geht für Gläubige ein inniger Wunsch in Erfüllung. So drängend ist das Bedürfnis nach "communio", nach Kirchengemeinschaft und Kommunion, dass Katholiken im oberpfälzischen Eschenbach keine fünf Minuten länger warten möchten als nötig. In St. Laurentius beginnt die Eucharistiefeier deshalb noch in der Nacht zu Montag, um 00.05 Uhr. Das Beispiel zeigt: Der Glaube entwickelt in Zeiten der Krise starke Kraft. Der Glaube ist in Corona-Zeiten auch oft das Wenige, mehr...

  • Monoton / Kommentar von Stefan Schröder zu Regierungsentscheidungen Mainz (ots) - Ob Entscheidungen verantwortlicher Politiker richtig oder falsch waren, werden wir erst dann beurteilen können, wenn die Corona-Krise ausgestanden ist. Und selbst die Frage, wann dies der Fall ist, dürfte umstritten sein. Solange müssen die Ministerpräsidenten der Bundesländer und das Bundeskabinett nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden. Dass neben der Rettung des nackten Lebens die Würde des Menschen im Mittelpunkt zu stehen hat, bricht sich nach den ersten Schockwochen Gott sei Dank in der öffentlichen Debatte Bahn. Es bleibt mehr...

  • zu Corona/Spahn/Immunitätsausweis Köln (ots) - Raimund Neuß zum geplanten Immunitätsausweis So macht man Gesetze: "Aus der Mitte des Deutschen Bundestages" möge der Entwurf eines zweiten Gesetzespaketes zur Bewältigung der Corona-Krise eingebracht werden, wünscht die Bundesregierung. Und damit die Mitte auch weiß, was sie zu tun hat, legt man eine Formulierungshilfe bei ("C. Alternativen - Keine"). Inhalt: Ein Wust von Detailregeln - und eine Vorschrift mit revolutionärem Potenzial. Zum Impfpass soll eine "Immunstatusdokumentation" dazukommen. Wie bitte? Sofern es mehr...

  • zum Wehrbeauftragten: Stuttgart (ots) - Was hat die SPD doch Tradition. Auch darin, immer wieder schäbig mit ihren Leistungsträgern umzuspringen. Die Parteichefs Franz Müntefering 2005, Sigmar Gabriel 2017, Andrea Nahles 2019 - alle abgesägt. Jetzt ereilt der Mangel an Stil, an Wertschätzung für Kompetenz und Verdienste den Wehrbeauftragten des Bundestags, Hans-Peter Bartels. Die SPD-Fraktion schlägt ihn nicht für eine zweite Amtszeit vor. Er soll gegen seinen Willen Eva Högl Platz machen. Merkwürdig, dass es so gar keine Rolle spielt, welch soliden Ruf sich Bartels mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht