(Registrieren)

An Abstand nicht zu denken / Kommentar von Philipp Siebert zum 1. Mai in Berlin

Geschrieben am 02-05-2020

Berlin (ots) - Kurzform: Das Vorgehen der Polizei vermittelt den Eindruck, dass mit zweierlei Maß gemessen wird. Verstöße gegen den Infektionsschutz werden bei jedem Bürger geahndet. Wer sich im Park auf eine Wiese legt, in einer Schlange vor der Eisdiele zu dicht aufrückt oder Bekannte besucht, muss im schlimmsten Fall mit einem Bußgeld rechnen. Wer allerdings als linker Chaot oder Schaulustiger dicht an dicht durch Kreuzberg marodiert, hat scheinbar nichts zu befürchten. Möglicherweise werden wir dank des diesjährigen 1. Mai in den kommenden Wochen wieder einen Anstieg der mit dem Coronavirus Infizierten in Berlin verzeichnen. Es ist zu befürchten.

Der vollständige Kommentar: Die Berliner Polizei hat am diesjährigen 1. Mai vieles richtig gemacht. Linke Chaoten wollten allen Warnungen und coronabedingten Verboten zum Trotz demonstrierend durch Kreuzberg ziehen. Die Beamten stellten sich aber klug auf und verhinderten an vielen neuralgischen Punkten ein Weiterkommen. Dennoch gelang es nicht, große Menschenansammlungen zu verhindern. In Teilen zu Hunderten standen Demonstrierende und Schaulustige oft ohne Mundschutz dicht zusammen. Die Spitzen von Politik und Polizei zogen zwar im Nachgang eine positive Bilanz. Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) hatte allerdings im Vorfeld angekündigt, dass der Infektionsschutz über allem stehe und bei Verstößen gegen die Verordnung zur Eindämmung des Coronavirus konsequent vorgegangen werden soll. Misst man ihn an diesen Worten, muss man konstatieren, dass hier versagt wurde. Natürlich ist es schwierig, das in einer Masse von mehreren Tausend Menschen durchzusetzen. Es aber im Vorfeld selbstbewusst anzukündigen und dann doch nicht zu tun, zeigt, wie überfordert die Sicherheitsbehörden am 1. Mai mit der Situation waren. Das Vorgehen der Polizei vermittelt den Eindruck, dass mit zweierlei Maß gemessen wird. Verstöße gegen den Infektionsschutz werden bei jedem Bürger geahndet. Wer sich im Park auf eine Wiese legt, in einer Schlange vor der Eisdiele zu dicht aufrückt oder Bekannte besucht, muss im schlimmsten Fall mit einem Bußgeld rechnen. Wer allerdings als linker Chaot oder Schaulustiger dicht an dicht durch Kreuzberg marodiert, hat scheinbar nichts zu befürchten. Möglicherweise werden wir dank des diesjährigen 1. Mai in den kommenden Wochen wieder einen Anstieg der mit dem Coronavirus Infizierten in Berlin verzeichnen. Es ist zu befürchten.

Pressekontakt:

BERLINER MORGENPOST

Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/53614/4586202
OTS: BERLINER MORGENPOST

Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

731487

weitere Artikel:
  • 3. Mai - Internationaler Tag der Pressefreiheit - PIRATEN fordern Pressefreiheit weltweit Berlin (ots) - Die Piratenpartei Deutschland möchte diesen Tag nutzen, zur weltweiten Pressefreiheit aufzurufen. Besonders aufgrund der aktuellen Coronakrise ist deutlich geworden, wie wichtig eine freie, individuelle und öffentliche Meinungsbildung ist. Wenn der Staat Einschränkungen der Freiheitsrechte vornimmt, bedarf es einer unabhängigen Stelle, die das Vertrauen der Bevölkerung genießt. Dies ist notwendig, damit das Handeln der Regierung weiterhin kritisch beurteilt und darüber berichtet werden kann [1]. In der Bundesrepublik Deutschland mehr...

  • rbb-exklusiv: Teuteberg: Demokratie braucht Debatte über Grundrechte wie "Luft zum Atmen" Berlin (ots) - FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg fordert, dass die strengen Auflagen in der Corona-Krise regelmäßig hinterfragt werden. Unsere Demokratie brauche die Debatte darüber wie die "Luft zum Atmen", sagte Teuteberg am Sonntag im Inforadio vom rbb. Zur Zeit seien Grundrechte, wie die Versammlungsfreiheit, aus guten Gründen eingeschränkt; denn es gehe darum, die Gesundheit und das Leben von Menschen zu schützen. Allerdings müsse der Staat sein Vorgehen immer wieder begründen. Er müsse darlegen, warum er die Grundrechte einschränke, mehr...

  • Tagesspiegel exklusiv: Schröder: SPD muss Kanzlerkandidatur rasch klären Berlin (ots) - Altbundeskanzler Gerhard Schröder hat die SPD-Spitze wegen der ungeklärten Machtfragen bei der Union zur raschen Klärung der Kanzlerkandidatur aufgerufen. "Die Frage sollte nicht mehr lange offenbleiben", sagte Schröder in einem Interview mit dem "Tagesspiegel" (Sonntag). Er rate dazu, eine Entscheidung spätestens bis zum Herbst zu treffen. https://www.tagesspiegel.de/politik/altkanzler-schroeder-im-interview-die-unsinn igen-russland-sanktionen-muessen-weg/25795514.html Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel, mehr...

  • Tagesspiegel exklusiv: Schröder warnt vor zweitem Lockdown Berlin (ots) - Altbundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat vor schädlichen Kosten-Nutzen-Debatten und zu schnellen Lockerungen in der Coronakrise gewarnt. "Die Nationalsozialisten haben Millionen von Menschen als lebensunwert bezeichnet und ermordet. Wir sind aus historischer Erfahrung und aus guten Gründen beim Lebensschutz und Abwägen von Einschränkungen vorsichtig", sagte Schröder dem "Tagesspiegel" (Sonntag). "Das sollte auch so bleiben." https://www.tagesspiegel.de/politik/altkanzler-schroeder-im-interview-die-unsinn igen-russland-sanktionen-muessen-weg/25795514.html mehr...

  • Hilfsorganisation zu Geberkonferenz für Covid-19-Impfstoff: "Es geht nicht nur um Geld" Frankfurt/Main (ots) - Insgesamt 7,5 Milliarden Euro soll eine Geberinitiative mobilisieren, die am kommenden Montag startet und von der Weltgesundheitsorganisation WHO, der EU, der Gates-Stiftung und weiteren Akteuren organisiert wird. Das Geld soll für die beschleunigte Entwicklung eines Impfstoffes und der Beforschung von Diagnose- und Therapiemöglichkeiten gegen das Covid-19-Virus bereitgestellt werden. Die Frankfurter Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international begrüßt diese Anstrengungen. Es müsse aber jetzt um mehr gehen als mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht