(Registrieren)

Agrarchemie: Abwärtstrend setzte sich 2019 ungebremst fort / Hersteller verkauften in der abgelaufenen Saison abermals weniger Pflanzenschutz- und Düngemittel (FOTO)

Geschrieben am 05-05-2020

Frankfurt/Main (ots) - Der Abwärtstrend hielt für die deutsche agrochemische Industrie vor dem Hintergrund anhaltender Trockenheit und reduzierter Ernteerträge auch 2019 weiter an. Der Inlandsumsatz mit Pflanzenschutzmitteln der im Industrieverband Agrar e. V. (IVA) organisierten Unternehmen sank im vergangenen Jahr abermals um 6,9 Prozent auf 1,193 Milliarden Euro (2018: 1,282 Mrd. Euro). Gegenüber dem Höchststand im Jahr 2014 sind die Umsätze um ein Viertel eingebrochen und der Markt damit noch unter das Niveau des Jahres 2007 geschrumpft.

In einem ähnlichen Abwärtstrend bewegte sich seit 2014 im Düngemittelmarkt auch der Absatz des Hauptnährstoffs Stickstoff, der in der vergangenen Düngesaison um weitere 10 Prozent auf 1,342 Millionen Tonnen zurückgegangen ist (Höchststand 2014/15: 1,823 Mio. Tonnen). Der Absatz phosphathaltiger Düngemittel sank 2018/19 um 4 Prozent auf 201 159 Tonnen, Kalk-Dünger sanken um 2 Prozent auf 2,87 Millionen Tonnen; lediglich der Absatz an Kalidüngern stieg im Vorjahr um 4,5 Prozent auf 409 542 Tonnen.

Diese Zahlen gab der Wirtschaftsverband heute im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz in Frankfurt bekannt, die wegen der Corona-Pandemie als Videokonferenz stattfand.

>> Detaillierte Informationen zum Pflanzenschutzmarkt (PDF, 140 KB) http://iva.de/download/Der%20Pflanzenschutzmarkt%202019_JPK_050520.pdf

>> Detaillierte Informationen zum Düngemittelmarkt (PDF, 160 KB) http://iva.de/download/Der%20D%C3%BCngemittelmarkt%202018-19_JPK_050520.pdf

"Die deutsche Landwirtschaft erlebte 2019 das zweite Dürrejahr in Folge. Das blieb nicht ohne Folgen auch für die Nachfrage nach Pflanzenschutzmitteln, viele Anwendungen wurden reduziert oder blieben ganz aus. Der rückläufige Markt hat vielfältige Ursachen; in den Zahlen spiegelt sich aber auch, dass Landwirte eben nur dann zu Pflanzenschutzmitteln greifen, wenn ihre Kulturen bedroht sind. Das spricht dafür, dass das Prinzip des integrierten Pflanzenschutzes funktioniert", kommentierte IVA-Präsident Dr. Manfred Hudetz den Pflanzenschutzmarkt 2019.

"Die anhaltende Trockenheit im vergangenen Jahr und die regional niedrigen Erträge haben Düngemaßnahmen stark eingeschränkt. Neben den schwierigen Witterungsbedingungen hatten auch die großen Lagerbestände im Handel den Absatz beeinträchtigt. Und nicht zuletzt wirken die strengen Vorgaben der Düngeverordnung, insbesondere bei Stickstoff und Phosphat, weiterhin dämpfend auf den Mineraldüngerabsatz", sagte Hans-Jürgen Müller, Vorsitzender des IVA-Fachbereichs Pflanzenernährung.

Hudetz mahnte mit Blick auf die Ackerbaustrategie der Bundesregierung noch einmal Augenmaß in der Pflanzenschutz-Zulassung an. Die in den nächsten Jahren zu erwartenden Verluste von genehmigten Wirkstoffen lassen die Bekämpfungsoptionen weiter schrumpfen. "Auf dem Papier haben die Landwirte vielleicht noch viele Mittel zur Auswahl, die Zahl der Wirkmechanismen schrumpft aber immer weiter", so Hudetz. Wichtige große Kulturen wie Raps, Kartoffeln oder Zuckerrüben würden so immer schwieriger anzubauen und ökonomisch weniger attraktiv. Allein die Rapsanbaufläche sei von 1,4 Millionen Hektar 2014 im Vorjahr auf etwa 900 000 Hektar geschrumpft.

"Wir dürfen aber nicht nur auf die einzelne Kultur schauen. Wer sich möglichst weite Fruchtfolgen wünscht, also den lebendigen Wechsel von Blatt- und Halmfrüchten, muss den Anbau einer Vielfalt an Kulturen fördern. De facto aber wird die gegenwärtige Pflanzenschutz-Politik zur Folge haben, dass die Anbaufläche von Weizen und Mais weiter zunehmen wird, wenn in kleineren Kulturen sinnvolle Pflanzenschutz-Maßnahmen massiv erschwert werden", so Hudetz.

Mit Blick auf die Ende März 2020 im Bundesrat verabschiedete Düngeverordnung kommentierte Hans-Jürgen Müller: "Wir unterstützen das grundlegende Ziel der Düngeverordnung, die Nährstoffeffizienz im Pflanzenbau weiter zu steigern und negative Auswirkungen auf die Umwelt zu vermeiden. Deshalb hatten wir vorgeschlagen, die Pflicht zum Einsatz von Inhibitoren bei harnstoffhaltigen Düngemitteln auszuweiten, um diese Zielsetzung zu unterstützen." Die Vorzüge hocheffizienter Mineraldünger in der politischen Diskussion zu beachten sei notwendig, erläuterte Müller: "Mit innovativen Lösungen der Industrie, mit modernen, digitalen Technologien und wissenschaftlich abgeleiteten Anwendungsempfehlungen zur Optimierung der Düngung tragen wir zu einer besseren Nährstoffeffizienz und zum Umweltschutz bei. Daher sind bei der Bewertung verschiedener Nährstoffträger alle wesentlichen Umweltwirkungen zu berücksichtigen, um ungewollte Nebeneffekte zu minimieren."

Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) vertritt die Interessen der agrochemischen Industrie in Deutschland. Zu den Geschäftsfeldern der 53 Mitgliedsunternehmen gehören Pflanzenschutz, Pflanzenernährung, Biostimulanzien und Schädlingsbekämpfung. Die vom IVA vertretene Branche steht für innovative Produkte für eine moderne und nachhaltige Landwirtschaft.

Pressekontakt:

Industrieverband Agrar e. V., Pressestelle
Martin May
Tel. +49 69 2556-1249 oder +49 151 54417692
Fax +49 69 2556-1298
E-Mail: may.iva@vci.de https://www.iva.de
https://twitter.com/IVA_Presse

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/16070/4588387
OTS: Industrieverband Agrar e.V. (IVA)

Original-Content von: Industrieverband Agrar e.V. (IVA), übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

731788

weitere Artikel:
  • Internationaler Online-Händler SHEIN kündigt SHEIN Together mit Headline-Performances von Katy Perry und Lil Nas X an Los Angeles (ots/PRNewswire) - Virtuelles Event zur Unterstützung des COVID-19 Solidarity Response Fund For WHO mit Unterstützung der United Nations Foundation Der weltweit in der Branche führende E-Retailer SHEIN kündigt das erste, jemals da gewesene digitale Unterhaltungsfestival der Marke namens SHEIN Together an, das am 09. Mai 2020 stattfinden soll. Das vierstündige digitale Event SHEIN Together wird über die kostenlose App von SHEIN (https://c212.net/c/link/?t=0&l= de&o=2793217-1&h=2076484963&u=https%3A%2F%2Fc212.net%2Fc%2Flink%2F%3Ft%3D0%26l%3 mehr...

  • Einreichen bis 15. Juli: eAward - Lösungen für neues Wirtschaften Wien (ots) - Wie wir die Wirtschaft am Laufen halten: Der eAward prämiert die besten Lösungen und Services für neue Wege in Krisenzeiten - und darüber hinaus In Zeiten von reduzierten persönlichen Kontakten steht in der Wirtschaft alles auf dem Prüfstand: interne Prozesse, Produktions- und Lieferketten, Zielgruppen-Ansprache, Kundenservices und vieles mehr. Welche Unternehmen haben bereits richtigen Zugang zu neuen Wegen in der Krise gefunden - sei es intern in ihrer Organisation oder nach außen zu KundInnen oder Partnern? Wie sehen die passenden mehr...

  • vbw begrüßt Corona-Lockerungen der bayerischen Staatsregierung - Brossardt: "Perspektive und Planungssicherheit für die Wirtschaft durch bisherige Vorsicht" München (ots) - Die vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. begrüßt die heute bekannt gegebenen Lockerungen der Corona-Maßnahmen. Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw, erklärte: "Diese Maßnahmen sind nur durch die bisherige Vorsicht der Staatsregierung möglich geworden. Diese Vorsicht bietet jetzt die Grundlage für die Öffnungen. Die Lockerungen und der konkrete Zeitplan schaffen Perspektiven und Planungssicherheit für die Wirtschaft . Wir sind erleichtert, dass jetzt ein behutsames, aber dafür kontinuierliches Hochfahren mehr...

  • Tourismusbeauftragter Bareiß hält Sommerurlaub in Mallorca für möglich/Staatliche Zuschüsse für Reiseveranstalter geplant Berlin (ots) - Berlin - Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, hält trotz Covid-19 Sommerurlaub nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen EU-Ländern für möglich. "Das betrifft vor allem unsere Nachbarstaaten, also etwa Österreich, Frankreich, Belgien, Polen oder die Niederlande", sagte Bareiß dem Tagesspiegel (Mittwochausgabe). "Aber ich würde auch andere Regionen in Europa noch nicht abschreiben, etwa die Balearen oder die griechischen Inseln", betonte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. mehr...

  • DERMALOG Thermal Camera - Improving Safety for Nursing Homes (FOTO) Hamburg (ots) - Covid-19 currently shows how important it is to prevent the spread of infection as far as possible. Retirement and nursing homes are facing a serious challenge, as the staff is in close contact with people who are particularly at risk. Any indication that care workers, visitors or care recipients are showing illness symptoms is significant. The German nursing home provider Katharinenhof uses DERMALOG fever detection to improve its health protection. With its Fever Detection Camera, DERMALOG has developed a solution that measures mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht