SPD-Vize fordert Abschaffung der EEG-Umlage
Geschrieben am 24-05-2020 |
Osnabrück (ots) - SPD-Vize fordert Abschaffung der EEG-Umlage
Miersch: Mittelfristig ganz auf Steuerfinanzierung umsteigen - Einigung auf Abstandsregeln für Windmühlen gibt Erneuerbaren "großen Schub"
Osnabrück. SPD-Partei- und Fraktionsvize Matthias Miersch hat ein Ende der derzeitigen EEG-Umlage gefordert, mit der Verbraucher über den Strompreis die Energiewende finanzieren. "Wir müssen den Anstieg der EEG-Umlage für Bürger und Mittelstand minimieren und mittelfristig ganz auf Steuerfinanzierung umsteigen", sagte Miersch, SPD-Chefunterhändler in den Bund-Länder-Verhandlungen über die EEG-Novelle, im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Die Umlage diskreditiert die erneuerbaren Energien, weil die Kosten per Stromrechnung den Verbraucherinnen und Verbrauchern aufgehalst werden, während der Staat fast vollständig die Unsummen für Atommüll-Endlagerung und Kohleausstieg aus Steuermitteln zahlt."
Nach der Einigung auf Abstandsregeln sei "der Knoten geplatzt, sodass die erneuerbaren Energien auch durch den Wegfall des Deckels bei der Fotovoltaik insgesamt einen großen Schub erhalten werden", lobte Miersch den Bund-Länder-Kompromiss aus der Vorwoche. Der Druck auf Bayern, seine strengen Abstandsregeln zu lockern, werde allerdings "massiv steigen", prognostizierte der SPD-Vize aus Niedersachsen. "Tesla hat sich nicht umsonst Brandenburg für seine Fabrik ausgesucht. Wenn Bayern bei den erneuerbaren Energien nicht vorankommt, wird das die Wirtschaft im Freistaat hart treffen", sagte er. "Auch Herr Söder wird erkennen, dass die Zukunft in den Erneuerbaren liegt, und nicht wollen, dass sich die Industrie auf den Weg nach Norddeutschland macht."
Um den Widerstand von Anwohnern zu überwinden, kündigte Miersch neue Anreizmodelle an. "Betreiber könnten etwa zu Abgaben an die Kommune verpflichtet werden - im Gespräch sind ca. 20.000 Euro pro Windrad, je nach Standort und Stromertrag", erläuterte der Energiepolitiker. "Über die Einnahmen könnten die Kommunen verfügen." Alternativ könnten Anwohner den Strom preiswerter erhalten, wenn sie Anlagen in der Nähe haben. "Sie würden also direkt finanziell profitieren", so Miersch. Dritte Variante, um mehr Akzeptanz zu schaffen, sei eine direkte Beteiligung der Windpark-Anlieger am Umsatz der Betreiber. "Bund und Länder müssen sich jetzt rasch auf konkrete Optionen verständigen, aus denen die Länder oder Kommunen dann jeweils die für sie passende auswählen", forderte Miersch.
Der Vorwurf, die Politik wolle den Widerstand gegen Windräder mit Geld brechen, wies er zurück. "Bei neuen Straßen oder Gewerbeansiedlungen werden die Bürger oder Gemeinden schon immer entschädigt oder bevorzugt behandelt, sei es über Schallschutzmaßnahmen oder Gewerbesteuern, die an die Kommunen fließen." Die "große Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes" müsse "noch in diesem Jahr geregelt werden", machte Miersch Druck auf Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU).
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/58964/4604552
OTS: Neue Osnabrücker Zeitung
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
734199
weitere Artikel:
- Lauterbach sieht in Ramelows Corona-Vorgehen klaren Fehler Saarbrücken (ots) - SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat die Absicht des thüringischen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Linke), in seinem Bundesland die Corona-Beschränkungen zu beenden, scharf kritisiert. Lauterbach sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Montag): "Das ist ganz klar ein Fehler. Denn wir haben keine Neuigkeiten in Bezug auf die Gefährlichkeit des Virus."
Thüringen stelle jetzt genau die Maßnahmen in Frage, "denen man den gesamten Erfolg im Moment zu verdanken hat", ergänzte Lauterbach. "Ramelow relativiert damit die Krankheit." mehr...
- Carsten Hütter: Kein Sonntagsfahrverbot für Motorräder! Berlin (ots) - Der Bundesrat will den Lärm von Motorrädern eindämmen. Geplant sind Fahrverbote an Sonn- und Feiertagen. AfD-Bundesvorstandsmitglied Carsten Hütter spricht sich gegen die Fahrverbote aus:
"Die geplanten Fahrverbote für Motorräder an Sonn- und Feiertagen stellen einen völlig unverhältnismäßigen Eingriff in die Freiheitsrechte zahlreicher Bürger dar. Bürger, die in der Woche hart arbeiten und sich am Wochenende und an Feiertagen mit Freunden bei einer Motorradtour entspannen wollen. Nur weil es gelegentlich einige schwarze Schafe mehr...
- Grenell-Sprecherin weist Bericht über Amtsniederlegung zurück Düsseldorf (ots) - Eine Sprecherin des US-Botschafters Richard Grenell hat einen Bericht der Deutschen Presse Agentur zurückgewiesen, wonach bereits entschieden sei, dass Grenell innerhalb der nächsten Wochen als US-Botschafter abtreten werde. "Die Berichterstattung der dpa kann ich aktuell nicht bestätigen", sagte Grenells Sprecherin der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag). Es sei Richtlinie der US-Botschaft, keine Kommentare zu Reisen oder Zeitplänen abzugeben. "Aber Botschafter Grenell hat sich weiterhin aktiv an den Prioritäten der Verwaltung mehr...
- Niedersächsisches Naturschutzabkommen fällt hinter Ziele des Volksbegehrens zurück Bremen (ots) - Das geplante Naturschutzabkommen zwischen niedersächsischer Landesregierung, Landwirten und den Naturschützern fällt weit hinter die Ziele des Ende April bei der Landeswahlleiterin eingereichten Volksbegehrens zum Artenschutz zurück. Das ergibt sich aus dem finalen Vertragsentwurf zum "Niedersächsischen Weg", den Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sowie die Spitzen von Landvolk, Landwirtschaftskammer und den Verbänden NABU und BUND an diesem Montag unterzeichnen wollen.
So ist in der zwölfseitigen Rahmenvereinbarung, die dem mehr...
- Pressestimme zu EU-Coronahilfen Frankfurt (ots) - Die Frankfurter Rundschau kommentiert den EU-Streit über Corona-Hilfen: Auf den ersten Blick ist es ganz einfach: Wer sich für Europa mehr Ausgleich unter den Volkswirtschaften wünscht, wird eher den Plan von Macron und Merkel begrüßen, der auf ein gewisses Maß an Umverteilung von Reichtum hinausläuft. Wer genau das nicht will, wird sich eher den "Sparsamen Vier" anschließen. Auf den zweiten Blick lässt sich die Sache auch ganz anders betrachten. Nämlich dann, wenn man radikalere Sichtweisen mit einbezieht. Dann zeigt sich: Zu mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|