Manuela Schwesig: Krebserkrankung macht "demütig vor dem Leben"
Geschrieben am 27-05-2020 |
Hamburg (ots) - Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig spricht in der Wochenzeitung DIE ZEIT erstmals ausführlich über den Kampf gegen ihre Krebserkrankung und die Corona-Pandemie. Die vergangenen Monate, sagt die Ministerpräsidentin, hätten ihre "ganze Kraft gefordert. Wie soll es auch anders sein, wenn man gleich zwei Bedrohungen hat, die sich gegen einen wenden: die Bedrohung durch Corona für das Land, für die Bevölkerung. Und die Bedrohung durch die eigene Krankheit für mich." Als die Pandemie begann, habe gerade das letzte Drittel ihrer Krebstherapie angefangen. "Die schlimmste Zeit lag zum Glück hinter mir", sagt Schwesig. Deshalb habe sie auch beschlossen, als Ministerpräsidentin weiterzumachen. Sie habe gedacht: "Wenn wir jetzt von Ärzten, Schwestern und Verkäufern erwarten, dass sie an vorderster Front gegen die Pandemie kämpfen oder dass sie den Laden am Laufen halten - dann gilt das erst recht für mich als Ministerpräsidentin."
Ihr sei dabei klar gewesen, dass sie gesundheitlich ein besonderes Risiko eingehe. Sie habe aber entschieden: "Die Kapitänin geht als Letzte von Bord. Irgendwie habe ich gedacht, das schaffst du jetzt auch noch." Die Zeit der Therapie habe sich wie ein Marathon angefühlt. "Man wird demütig vor dem Leben", sagt Schwesig.
Manuela Schwesig hatte im September 2019 ihre Krebserkrankung öffentlich gemacht. Damals sei das ein "Befreiungsschlag" gewesen. "Ich hatte eine Zeit hinter mir, in der nur mein Mann und ich die Krebsdiagnose mit uns herumtrugen." Sie hatte damals entschieden, den kommissarischen SPD-Vorsitz, den sie in der Zeit innehatte, niederzulegen, aber das Amt der Regierungschefin in Schwerin zu behalten.
Manuela Schwesig will nach ihrer überstandenen Brustkrebserkrankung künftig stärker darauf achten, dass Politiker einander Wertschätzung entgegenbringen. "Ich nehme es mir für mich zumindest vor", sagt Schwesig. "Wenn man sich begegnet im politischen Betrieb, dann geht es oft um Probleme, dann ist wenig Zeit, einander zu fragen: Wie geht es dir?" Als sie aufgrund ihrer Krebstherapie eine Runde der Ministerpräsidenten auf der Zugspitze verpasst hatte, habe sie im Anschluss aber eine Karte erhalten, auf der alle Kollegen unterschrieben hatten. "So was kommt im politischen Alltag sonst nicht vor", sagt die SPD-Politikerin in der ZEIT. Überhaupt habe der öffentliche Zuspruch sie in den vergangenen Monaten sehr berührt. Sonst hätten Politiker häufig mit Wut und Anfeindungen zu tun. "Ich habe gelernt, dass die Gesellschaft oft viel menschlicher ist, als wir meinen", so Schwesig.
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