Kommentar über die Reaktion von Donald Trump auf die Proteste in den USA
Geschrieben am 01-06-2020 |
Berlin (ots) - In den USA explodiert der Protest gegen brutalen Rassismus - und dem Präsidenten des Landes fällt nichts Besseres ein, als die Stimmung der Gewalt noch anzuheizen. Nachdem der Schwarze George Floyd vor laufender Handykamera von einem Polizisten ermordet worden ist, gehen in immer mehr US-Städten Menschen gegen rassistische Übergriffe auf die Straße.
Dass die Proteste keine besinnlichen Menschenketten mit Liedern und Kerzen sind, ist nach der Vorgeschichte kein Wunder. Die Polizei antwortet erneut mit Gewalt und wird von Donald Trump noch angestachelt. Seine Drohung, das Militär einzusetzen, wenn die Polizei die Lage nicht in den Griff bekommt, hat mit Vernunft oder einem demokratischen Grundverständnis nichts zu tun, sondern würde einem Autokraten gut zu Gesicht stehen. Er sucht keine Lösung des Konflikts, sondern setzt auf das Faustrecht. Wer einen Bürgerkrieg anzetteln will, muss genau das tun.
Seit seiner ersten Präsidentschaftskandidatur vor vier Jahren fährt Trump einen gnadenlosen Kurs der sozialen Spaltung. Er lässt sich zwar als Interessenvertreter der kleinen Leute feiern, dient aber kompromisslos dem großen Geld - an vorderster Stelle seinem eigenen - und teilt bedenkenlos Tritte gegen vermeintlich Schwächere aus. Er hetzt gegen Schwarze, Latinos, Frauen, Linke; kurz gesagt gegen alle, die nicht in sein egomanisches Weltbild passen. Innen- und außenpolitisch zerschlägt er massenweise Porzellan; seine Regierungszeit hinterlässt eine Spur der politischen Verwüstung. Und wenn er doch - wie im Falle Kim Jong-un - das Gespräch sucht, dann geist- und konzeptlos und einzig zum Zweck eitler Selbstdarstellung. Dieser Präsident, dessen chauvinistischer Großmachtkurs einer erheblichen Fraktion der US-Wirtschaft immer noch vorteilhaft und gewinnversprechend erscheint, gehört allein wegen seiner Verantwortung für einen Großteil der inzwischen über 100.000 Corona-Toten in den USA vor Gericht. Seine derzeitigen Drohungen gegen die Demonstranten zeigen - wie auch der Frontalkurs gegen UN-Organisationen, die Demontage von Abrüstungsverträgen und der Boykott gegen das Weltklimaabkommen -, dass er in politischen Dingen nicht lernfähig und auch nicht lernwillig ist. Und dass er nicht begreift, dass weder die Erde noch die USA sein Privateigentum sind.
Was Trump im Moment tut, ist auch brachialer Wahlkampf ohne Rücksicht auf Verluste. Sollte er im Herbst erneut zum US-Präsidenten gewählt werden, stehen der Welt weitere vier bittere Jahre bevor. Die USA haben viele Gesichter - Donald Trump steht für das hässliche.
Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1722
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/59019/4611043
OTS: neues deutschland
Original-Content von: neues deutschland, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
735161
weitere Artikel:
- neues deutschland: US-Bürgerrechtler Richard Rose fordert ein systematisches Vorgehen gegen Rassismus in Polizei und Justiz Berlin (ots) - Die USA sollten regelmäßige verpflichtende psychologische Tests für Polizeibeamte einführen, um deren Diensttauglichkeit zu bestimmen. Das fordert Richard Rose, schwarzer Bürgerrechtler und Vorsitzender der National Association for the Advancement of Colored People (NAACP) in Atlanta im Gespräch mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Dienstagsausgabe). Zudem sollten die Empfehlung der Task Force der Obama-Regierung zu "Polizeiarbeit im 21. Jahrhundert" umgesetzt werden.
Zum Fall George Floyd und anderen mehr...
- Spielplätze statt Spielstraßen / Kommentar von Julian Würzer Berlin (ots) - Spielstraßen sollen Kindern mehr Raum geben. Der Gedanke war nahe liegend, nachdem die Spielplätze wegen Corona geschlossen worden waren. Doch die Aktion verschleiert nur ein Versäumnis der vergangenen Jahre: In den Berliner Bezirken gibt es zu wenige Spielplätze. Deshalb sind sie überfüllt, und der Sicherheitsabstand von 1,5 Metern lässt sich nicht einhalten. Dem Gesetz zufolge gilt ein Richtwert von rund einem Quadratmeter Spielfläche pro Einwohner. Der Berliner Durchschnitt liegt bei rund 60 Prozent der erforderlichen Spielfläche. mehr...
- Koalition berät Programm nach Corona¶ Strategische Runde zur Konjunktur¶ Bielefeld (ots) - Thomas Seim¶ Es geht wieder los - und es wird auch Zeit. Union und SPD beraten heute in einer Koalitionsrunde über Maßnahmen, die nach dem Corona-Stillstand im Land die darniederliegende Konjunktur wieder ankurbeln sollen. Es wird die Stunde der strategischen Planungen. Das gilt sowohl für die Maßnahmen zur Wiederbelebung der Konjunktur als auch für die Aufstellung der Parteien für das letzte Jahr dieser großen Koalition und die Vorbereitung auf die kommende Bundestagswahl. Beide Seiten werden versuchen, ihr Profil in dieser Koalitionsrunde mehr...
- Geplantes Konjunkturpaket - Ein Schwergewicht Straubing (ots) - Das alles kostet sehr viel Geld, von rund 150 Milliarden Euro ist die Rede, und niemand weiß heute zu sagen, ob dies auch reichen wird. Eine andere Möglichkeit, als dieses Geld in die Hand zu nehmen, gibt es jedoch nicht. Die Krise mit ihren teils verheerenden Auswirkungen lässt sich nicht gesundbeten. Die Frage, wie man mit den dann aufgehäuften Staatsschulden umgeht, muss und kann erst später beantwortet werden, dann, wenn die Wirtschaft ab dem Jahr 2021 wieder läuft. Dies nämlich ist die Voraussetzung für alles Weitere.
Pressekontakt: mehr...
- Kommentar: Genügend Zeit für den Wahlkampf Düsseldorf (ots) - Am 13. September sind Millionen NRW-Bürger aufgerufen, neue Bürgermeister und Landräte zu wählen. Bis dahin sind es noch ein paar Monate, auch die Sommerferien liegen dazwischen. Parteien und Kandidaten haben somit noch genügend Zeit, die Bürger von sich zu überzeugen. Die Corona-Krise kann - anders als vielleicht noch vor ein, zwei Monaten - keine Ausrede mehr sein. Daher dürften auch die wenigen Klagen zur Verschiebung der Wahl, die bislang beim Verfassungsgericht eingegangen sind, wenig Aussicht auf Erfolg haben.
Natürlich mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|