Kommentar: Kinder brauchen Schulen, keinen Bonus
Geschrieben am 01-06-2020 |
Düsseldorf (ots) - Wenn die Koalitions-Spitzen heute zusammenkommen, wird es um Milliarden gehen: Milliarden, die sie der Autoindustrie entgegen dem Rat der Ökonomen nachwerfen. Milliarden, mit denen sie Kommunen im Windschatten der Corona-Krise für schlechtes Haushalten in der Vergangenheit belohnen. Milliarden für die Bahn, die ihre Mittel in Stuttgart 21 versenkt hat. Doch die, die unter den Folgen der Corona-Krise am stärksten leiden, spielen keine große Rolle: Kinder, die am geregelten Lernen gehindert werden. Zwar soll es nach dem Willen von Olaf Scholz und Armin Laschet einen Familienbonus von 300 bis 600 Euro geben, doch abgesehen von der ökonomischen Fragwürdigkeit dieser Zahlung: Schüler und Eltern brauchen kein Trostpflaster, sie brauchen dringend einen strukturierte Schulalltag mit Präsenzunterricht, der aus mehr besteht als aus drei mickrigen Tagen binnen drei Monaten, an denen womöglich noch nicht mal Hauptfächer wie Mathematik unterrichtet werden.
Längst schlagen Kinderärzte und Ökonomen Alarm, die vor gesundheitlichen und sozialen Folgen warnen. Die Bildungsungerechtigkeit vertieft sich, Kinder aus bildungsfernen Schichten rutschen weiter ab. Auch Betriebe können nicht auf Dauer mit Beschäftigten arbeiten, die wegen Kinderbetreuung noch Monate ausfallen. Während es in manchen Städten gerade an Pfingsten fahrlässigerweise wieder so aussah, als sei die Corona-Krise vorbei, müssen Schulen starre Maximalvorgaben erfüllen. Viele Lehrer engagieren sich außerordentlich, um das Versagen der Politik zu kompensieren - und ärgern sich zurecht über Kollegen, die nicht einmal mehr online stattfinden. In zehn Wochen enden die Sommerferien in NRW: Wo ist das Konzept von Ministerin Gebauer, das erklärt, wie es dann weitergeht? So jedenfalls kann es nicht weitergehen.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2627
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/30621/4611097
OTS: Rheinische Post
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
735169
weitere Artikel:
- Corona-Krise und Anti-Rassismus-Proteste - Trump wird zum Albtraum Straubing (ots) - In der aktuellen Doppelkrise erweist sich Donald Trump als amerikanischer Albtraum, dem es allein darum geht, sich selbst zu feiern und seine Ausgangslage im Präsidentschaftswahlkampf zu verbessern. (...) Jetzt würde ein Brückenbauer gebraucht. Doch im Oval Office sitzt ein Zerstörer, der das Land womöglich in eine noch viel größere Katastrophe treibt.
Pressekontakt:
Straubinger Tagblatt
Ressort Politik/Wirtschaft/Vermischtes
Markus Peherstorfer
Telefon: 09421-940 4441
politik@straubinger-tagblatt.de
Weiteres Material: mehr...
- Trump und die Proteste: Anheizer von Wut und Zorn / Tagesspiegel von Dietmar Ostermann Freiburg (ots) - Kurz und floskelhaft war Trumps Bedauern über den brutalen Tod des George Floyd, umso mehr empört ihn die Gewalt wütender Demonstranten. Natürlich muss der Staat eingreifen, wenn Autos und Geschäfte brennen. Der Satz aber, "Wenn das Plündern beginnt, beginnt das Schießen", würde auch dann nichts zur Beruhigung der Lage beitragen, wenn er nicht wörtlich von einem der übelsten Verfechter der Rassentrennung in der Ära der Bürgerrechtskämpfe stammen würde. Trump flirtet wieder mal mit rassistischem Gedankengut. Und er tut, was er immer mehr...
- Steuerzahlerbund kritisiert Pläne für Auto-Kaufprämien Düsseldorf (ots) - Vor dem Koalitionsgipfel am Dienstag hat der Bund der Steuerzahler Pläne der Bundesregierung für neue Auto-Kaufprämien kritisiert. "Die Pläne für eine Kaufprämie für Autos sind kein gutes Signal für die Steuerzahler. Die fünf Milliarden Euro müssen ja von ihnen bezahlt werden", sagte Steuerzahlerpräsident Reiner Holznagel der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Dienstag). "Wir reden viel zu wenig über allgemeine Maßnahmen und zu viel über Hilfen für spezielle Gruppen", kritisierte Holznagel. Die Steuerzahler liefen Gefahr, bei dem mehr...
- Gesundheitsfonds der Krankenkassen droht Defizit bis Jahresende Düsseldorf (ots) - Die Bundesregierung rechnet im laufenden Jahr wegen der Corona-Krise mit Beitragsmindereinnahmen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) von vier bis fünf Milliarden Euro gegenüber der bisherigen Schätzung. Das geht aus der Antwort des Gesundheitsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Fraktion hervor, die der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Dienstag) vorliegt. "Auf Basis der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Eckdaten ist mit derzeit geschätzten Beitragsmindereinnahmen gegenüber den bisherigen Annahmen des Schätzerkreises mehr...
- Corona-Massentests kosten bis zu 7,6 Milliarden Euro in diesem Jahr Osnabrück (ots) - Corona-Massentests kosten bis zu 7,6 Milliarden Euro in diesem Jahr
GKV-Spitzenverband: Beiträge müssten um 0,8 Punkte steigen - Forderung nach vollständiger Kostenübernahme durch den Bund
Osnabrück. Die von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) angeordneten Corona-Massentests würden in diesem Jahr bis zu 7,6 Milliarden Euro kosten und könnten Beitragssteigerungen um 0,8 Punkte für 73 Millionen gesetzlich Versicherte erfordern. Das geht aus einer Stellungnahme des GKV-Spitzenverbandes hervor, die der "Neuen Osnabrücker Zeitung" mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|