Lehman Brothers, Fukushima oder Corona? Was die Trader in den letzten 20 Jahren am meisten bewegte

NÃ¼rnberg (ots) -

- Auswertung der Consorsbank: Privatanleger waren in den vergangenen 20 Jahren nie aktiver an den BÃ¶rsen als zum Auftakt der Corona-Krise - Die 13 AuslÃ¶ser und Ereignisse von 2001 bis 2020, die die grÃ¶ÃŸten HandelsausschlÃ¤ge nach sich zogen

Die Corona-Pandemie stellte nicht nur das Leben von Milliarden BÃ¼rgern und Millionen Unternehmen rund um den Globus auf den Kopf und vor enorme Herausforderungen. Sie hat auch die FinanzmÃ¤rkte erschÃ¼ttert und professionelle wie private Anleger in Aufregung versetzt. Und das so sehr wie kein anderes Ereignis zuvor in den vergangenen 20 Jahren. Das zeigt eine Auswertung der TradingaktivitÃ¤ten der Consorsbank-Kunden im Zeitraum der Jahre 2001 bis 2020. Dabei wurde auf Wochenbasis untersucht, wann die Transaktionszahlen gegenÃ¼ber den Durchschnittswerten im jeweiligen Jahr am hÃ¶chsten ausschlugen. In den letzten 20 Jahren Ã¼bertrafen sie in 13 Kalenderwochen das "Normalniveau" um Ã¼ber 60 Prozent.

So Ã¼berstiegen die KÃ¤ufe und VerkÃ¤ufe von Wertpapieren in der 11. Kalenderwoche 2020 (KW 11/2020) den Durchschnittswert der zurÃ¼ckliegenden zwÃ¶lf Monate um mehr als 170 Prozent. Am 12. MÃ¤rz hatte der Dax - ausgelÃ¶st durch die Sorgen rund um die Corona-Pandemie - nach Punkten den bislang grÃ¶ÃŸten Tagesverlust seiner Geschichte verzeichnet. Dieser Absturz sorgte auch beim Trade-Aufkommen fÃ¼r den Rekordwert der vergangenen 20 Jahre.

Ein historischer Crash als AuslÃ¶ser findet sich auch auf Rang zwei der Liste der grÃ¶ÃŸten Handels-AusreiÃŸer. Nachdem die US-Rating-Agentur Standard & Poor's Anfang August 2011 die BonitÃ¤t der USA von AAA auf AA+ herabgestuft hatte, ging es auch an den BÃ¶rsen bergab. Am 8. August 2011 - der in die BÃ¶rsen-Geschichte als ein "schwarzer Montag" einging - werden weltweit fast eine Billion Euro an BÃ¶rsenwert vernichtet. Bei den Trades in KW 32/2011 sorgte das fÃ¼r ein Plus von 115 Prozent zum wÃ¶chentlichen Mittelwert des Jahres.

Auf dem 3. Rang mit einem Peak von 114 Prozent gegenÃ¼ber dem durchschnittlichen Handel kam die KW 11 desselben Jahres. Ursache fÃ¼r die drastisch erhÃ¶hten Kauf- und Verkaufszahlen seinerzeit war ein Ereignis, das Japan an den Rand einer atomaren Katastrophe brachte: die Kernschmelze im Reaktor Fukushima Daiichi. Ein Tsunami infolge eines Erdbebens am 11. MÃ¤rz 2011 hatte das Kraftwerk erheblich beschÃ¤digt. Nicht nur die asiatischen BÃ¶rsen waren in den Tagen nach der Katastrophe deutlich gefallen. Weltweit ging es mit den Kursen bergab.

Bemerkenswert: Den 11. September 2001, aber auch die Tage rund um das Brexit-Votum in GroÃŸbritannien 2016, die Annexion der Krim durch Russland 2014 oder die Wahl von Donald Trump zum US-PrÃ¤sidenten 2016 sucht man in den Top-13 der Trading-AusreiÃŸer vergebens. Mediale Aufmerksamkeit und weltpolitische Bedeutung sind offenbar nicht immer zwingend auch extremer BÃ¶rsentreibstoff.

Hier die Liste der 13 Ereignisse, die die Trader in den vergangenen Jahren am meisten bewegte (mit Kalenderwoche und Abweichung vom Durchschnitt des Tradingaufkommens im jeweiligen Jahr):

1. Corona-Crash, +172,4 % (KW 11/2020)

2. "Schwarzer Montag" nach Herabstufung der USA, +115,6 % (KW 32/2011)

3. Reaktorkatastrophe in Fukushima, +114,2% (KW 11/2011)

4. Ausverkauf nach RezessionsÃ¤ngsten, +111,6% (KW 04/2008)

5. Heftige BÃ¶rsenkorrektur nach RekordstÃ¤nden, +106,7% (KW 06/2018)

6. Beben nach der Lehman-Pleite, +95,3% (KW 41/2008)

7. Rally endet mit China-Crash, +86,0% (KW 09/2017)

8. Das Ende des Neuen Marktes, +80,8% (KW 03/2001)

9. TerroranschlÃ¤ge in Madrid, +73,6% (KW 11/2004)

10. Crash in China, +65,5% (KW 35/2015)

11. Konjunktursorgen lassen Kurse purzeln, +63,0% (KW 06/2016)

12. Heftige Korrektur an den internationalen FinanzmÃ¤rkten,+61,5% (KW 20/2006)

13. Flash-Crash in den USA, +60,1% (KW 18/2010)

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