Staatliche PrÃ¤mien wirken wenig elektrisierend: Nur fÃ¼r 8% der deutschen E-Auto-Interessierten sind Kaufanreize entscheidend

MÃ¼nchen (ots) - Kilometerkosten und Umweltaspekte sind deutschen Verbrauchern wichtiger / Reichweite und Ladezeit bleiben HauptgrÃ¼nde gegen E-Autos / E-Auto-Besitzer mit deutlich hÃ¶herem Jahreseinkommen als E-Auto-Interessierte / OEMs schÃ¤tzen KaufbeweggrÃ¼nde der Kunden teils falsch ein

Nicht erst seit der Corona-Krise geraten bestehende oder geplante staatliche PrÃ¤mien fÃ¼r E-Autos in den Fokus, um noch immer skeptische Verbraucher von umweltfreundlichen Antriebstechnologien zu Ã¼berzeugen. Doch bei deutschen E-Auto-Interessierten spielen entsprechende ZuschÃ¼sse bei den KaufÃ¼berlegungen lediglich eine untergeordnete Rolle, wie die aktuelle "eReadiness"-Studie von Strategy&, der Strategieberatung von PwC, zeigt: Nur 8% der potentiellen deutschen E-Auto-KÃ¤ufer geben an, dass staatliche FÃ¶rderungen ihre Kaufentscheidung massiv beeinflussen. Deutlich grÃ¶ÃŸere Bedeutung fÃ¼r die Ãœberlegungen haben dagegen der Kraftstoffverbrauch bzw. die Kilometerkosten eines E-Autos (22%), Umweltaspekte (19%) und die MÃ¶glichkeit, das Auto zuhause zu laden (16%). FÃ¼r die Studie wurden 1.057 Endverbraucher aus Deutschland befragt und gesondert in den Kategorien E-Auto-Besitzer, E-Auto-Interessierte und E-Auto-Skeptiker betrachtet. ZusÃ¤tzlich wurden Konsumenten aus Frankreich (1.053), Italien (2.524) und Spanien (1.730) interviewt. Die deutschen E-Auto-Skeptiker kritisieren vor allem die begrenzte Reichweite (23%), die lange Ladezeit (19%) und die hÃ¶heren Anschaffungskosten im Vergleich zu Verbrennern (15%).

Zwischen den E-Auto-Besitzern und den E-Auto-Interessierten zeigen sich dabei lÃ¤nderÃ¼bergreifend deutliche Unterschiede im Konsumentenprofil. Von den 2% der europÃ¤ischen Befragten, die bereits ein Elektroauto besitzen, liegt das durchschnittliche individuelle Jahresbruttoeinkommen bei 90.000 Euro. Die E-Auto-Besitzer sind im Schnitt 45 Jahre alt und verfÃ¼gen zu 83% Ã¼ber einen privaten Parkplatz zuhause. 56% von ihnen wohnen in Stadtzentren. Bei den knapp zwei Dritteln (68%) der europÃ¤ischen Befragten, die Interesse am Kauf eines elektrischen Fahrzeugs bekunden, liegt das durchschnittliche individuelle Jahresbruttoeinkommen dagegen mit 48.000 Euro deutlich unter dem Schnitt der E-Auto-Besitzer. Die Interessentengruppe ist mit 40 Jahren zudem etwas jÃ¼nger und verfÃ¼gt nur in 70% der FÃ¤lle Ã¼ber einen eigenen Parkplatz zuhause, 54% von ihnen wohnen in Stadtzentren.

"Unsere Befragung zeigt, dass bestehende staatliche ZuschÃ¼sse zum Kaufpreis allein weder die E-Auto-Enthusiasten noch die Skeptiker in Deutschland Ã¼berzeugen. Im Privatkundensegment mÃ¼ssen sich OEMs deutlich detaillierter mit den verschiedenen Kundengruppen und ihren WÃ¼nschen sowie Vorbehalten auseinandersetzen, um spezifische Angebote Ã¼ber das Fahrzeug hinaus zusammenzustellen. Dazu zÃ¤hlen beispielsweise eine Erweiterung des Service-Portfolios mit Blick auf integrierte LadelÃ¶sungen oder flexible Haltedauern. Daneben ist auch eine gesonderte Strategie fÃ¼r Flottenbetreiber erforderlich, die 2023 bereits 60% des gesamten E-Auto-Marktes ausmachen werden: Deren Argumente fÃ¼r die E-MobilitÃ¤t unterscheiden sich mit Fokus auf Nachhaltigkeit oder die Verbesserung des Corporate Images grundlegend von privaten KÃ¤ufern", erlÃ¤utert JÃ¶rg Krings, Partner bei Strategy& Deutschland und Co-Autor der Studie.

Bislang schÃ¤tzen noch viele OEMs die kaufentscheidenden Faktoren seitens der Endverbraucher falsch ein, wie eine ergÃ¤nzende Befragung von 13 Autoherstellern zeigt. Der Zugang mit dem E-Auto zu Umweltzonen in Stadtzentren (17%) oder das Fahrerlebnis (14%) stufen die OEMs im Vergleich zu den Konsumenten deutlich wichtiger ein, wÃ¤hrend sie die Kilometerkosten (6%) und Umweltaspekte (8%) im Gegensatz zu den Verbrauchern als wenig relevant einstufen.

"Zwar verfÃ¼gt die Mehrheit der OEMs mittlerweile Ã¼ber ein dezidiertes Elektro-Team pro Marke auf C-Level, doch die Unsicherheiten mit Blick auf die treibenden Kauffaktoren zeigt, dass bei der Entwicklung maÃŸgeschneiderter Angebote noch erheblicher Nachholbedarf besteht. Die ambitionierten Verkaufsziele fÃ¼r E-Autos und die damit verbundenen CO2-Flottenziele sind nur zu erreichen, wenn es zu einer VerÃ¤nderung in der Kundenansprache am Point of Sale kommt. Denn die HÃ¤ndler mÃ¼ssen E-Auto-Interessenten grundlegend andere Verkaufsargumente bieten als im traditionellen GeschÃ¤ft mit Verbrennungsmotoren. OEMs und HÃ¤ndler sollten daher auch Ã¼ber andere kommerzielle Anreize des Verkaufspersonals fÃ¼r E-Autos nachdenken, um dem damit verbundenen hÃ¶heren Vertriebsaufwand gerecht zu werden und sicherzustellen, dass eine professionelle Vermarktung der Fahrzeuge im Handel stattfindet", schlieÃŸt Andreas Schlegel, Director bei Strategy& Schweiz und Co-Autor der Studie.

Die vollstÃ¤ndigen Ergebnisse der "eReadiness"-Studie finden Sie unter: https://www.strategyand.pwc.com/de/de/studie/2020/ereadiness.html

Methodik

FÃ¼r die "eReadiness"-Studie wurden Ã¼ber 6.400 Konsumenten aus Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien im Februar 2020 befragt (Deutschland: 1.057; Frankreich: 1.053; Italien: 2.524; Spanien: 1.730; Andere: 78). Daneben floss in die Studie auch die Befragung von 13 europÃ¤ischen Autoherstellern aller Segmente, 43 Unternehmen mit einem Flottenbetrieb von Ã¼ber 100 Fahrzeugen und 29 HÃ¤ndlern mit einem Jahresumsatz von mindestens 10 Mio. Euro ein.

Ãœber Strategy&

Strategy& ist die globale Strategieberatung von PwC. Wir entwickeln individuelle GeschÃ¤ftsstrategien fÃ¼r weltweit fÃ¼hrende Unternehmen, basierend auf differenzierenden WettbewerbsfÃ¤higkeiten. Wir sind die einzige Strategieberatung als Teil eines globalen Professional Services Netzwerks. Unsere Expertise kombinieren wir mit Technologie und erarbeiten daraus eine passende Strategie, die effizient umsetzbar ist. "Strategy, made real" heiÃŸt fÃ¼r uns, den digitalen Wandel voranzutreiben, die Zukunft mitzugestalten und Visionen Wirklichkeit werden zu lassen. 3.000 Strategieberater und mehr als 276.000 PwC-Mitarbeiter in 157 LÃ¤ndern tragen hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen WirtschaftsprÃ¼fung, Steuer- und Unternehmensberatung bei. Weitere Informationen unter https://www.strategyand.pwc.com/de/de.html .

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