Deutsche Außenpolitik muss feministisch werden 17 Nichtregierungsorganisationen formulieren Empfehlungen an die Bundesregierung zur Umsetzung der UN-Resolution 1325 Frauen, Frieden und Sicherheit
Geschrieben am 09-06-2020 |
Berlin (ots) - In diesem Jahr feiert die UN-Resolution 1325 Frauen, Frieden und Sicherheit ihr 20jähriges Jubiläum. Vor zwei Jahrzehnten erkannte die internationale Gemeinschaft erstmals an, dass die Mitwirkung von Frauen an Friedensprozessen erheblich zur internationalen Sicherheit beiträgt. Die Resolution verlangt außerdem den Schutz vor sexualisierter Kriegsgewalt und die konsequente Strafverfolgung. Zentral ist zudem, dass die Ursachen von gewaltsamen Konflikten adressiert werden. Im Herbst 2020 legt die Bundesregierung ihren Dritten Nationalen Aktionsplan zur Umsetzung vor. Damit diese gelingt, hat ein breites zivilgesellschaftliches Netzwerk bestehend aus 17 Organisationen konkrete Empfehlungen formuliert, darunter medica mondiale, CARE Deutschland, Centre for Feminist Foreign Policy und das Gunda-Werner-Institut der Heinrich-Böll-Stiftung.
Zentrale Forderung des Papiers "Die Agenda Frauen, Frieden und Sicherheit. Was zählt, ist die Implementierung" ist, Geschlechtergerechtigkeit in allen Politikfeldern der Außen- und Innenpolitik zu verwirklichen.
- Die Agenda darf nicht nur in der deutschen Außenpolitik Beachtung finden, sondern muss auch im Inland konsequent umgesetzt werden. Das bedeutet beispielsweise, dass Frauen und queere Personen in Unterkünften für Geflüchtete vor sexualisierter Gewalt geschützt werden.
- Die Bundesregierung sollte im Dritten Nationalen Aktionsplan einen Schwerpunkt auf die Prävention von gewalttätigen Konflikten legen. Dazu gehört, dass Geschlechterverhältnisse grundsätzlich bei der Gestaltung von Politik berücksichtigt werden, etwa in den Länderanalysen des Auswärtigen Amtes.
- Und nicht zuletzt: die bislang weitgehend geschlechterblinden Reaktionen der Bundesregierung auf die Corona-Krise machen deutlich, dass noch ein weiter Weg zu gehen ist. Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe müssen stärker auf die Bedürfnisse von besonders benachteiligten Gruppen eingehen. Nur so können sie zur Überwindung sozialer Ungleichheit beitragen und gewaltsame Konflikte nachhaltig vorbeugen.
Seit 2014 zeigt insbesondere die schwedische Regierung, dass eine feministische Außenpolitik möglich ist. Auch das Auswärtige Amt nennt Schweden als Vorbild. Dennoch fehlt es in Deutschland bislang an einer kohärenten und transparenten Umsetzung der Agenda 1325. Außenminister Heiko Maas will die Gleichstellung der Geschlechter in den Fokus der deutschen Außen- und Innenpolitik stellen. Diese Ambitionen gilt es mit dem Dritten Nationalen Aktionsplan in konkrete Maßnahmen umzusetzen. "Die Agenda Frauen, Frieden und Sicherheit. Was zählt, ist die Implementierung" liefert dazu umfangreiche Hilfestellungen.
Link zu den Empfehlungen: https://www.care.de/fileadmin/user_upload/Presse/Medie ninformationen/Policy_Briefing_1325.pdf
Die beteiligten Organisationen:
AMICA e.V., CARE Deutschland e.V., Centre for Feminist Foreign Policy, Deutscher Frauenring e.V., Deutscher Frauenrat e.V., Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW), Frauennetzwerk für Frieden e.V., Gunda-Werner-Institut für Feminismus in der Heinrich-Böll-Stiftung e.V., Handicap International e.V., Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit / Women's International League for Peace and Freedom, IRC Deutschland, medica mondiale e.V., OWEN - Mobile Akademie für Geschlechterdemokratie und Friedensförderung e.V., Plan International Deutschland e.V., The Canaan Project, UN Women Nationales Komitee Deutschland e.V., Women for Women International Deutschland
Pressekontakt:
Sabine Wilke, CARE Deutschland, wilke@care.de, 0 151 - 147 805 98
Nina Bernarding, Centre for Feminist Foreign Policy, CFFP,
nina@centreforffp.org, 0162 - 17 49 501
Dr. Ines Kappert, Gunda-Werner-Institut, GWI, kappert@boell.de, 0179
- 23 21 281
Helena Haack, medica mondiale, presse@medicamondiale.org, 0221 - 93
18 98 25
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/6745/4617999
OTS: CARE Deutschland e.V.
Original-Content von: CARE Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
736153
weitere Artikel:
- NDR Umfrage in Mecklenburg-Vorpommern: Schwesig beliebt, aber CDU vorn Hamburg (ots) - Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) gehört aktuell zu den beliebtesten Länderregierungschefs in Deutschland. In Mecklenburg-Vorpommern genießt sie Sympathie bei mehr als zwei Dritteln der Wahlberechtigten. Schwesigs Partei, die SPD, steht aktuell aber nicht auf Platz 1 im Nordosten. Hatten bei der Landtagswahl 2016 die Sozialdemokraten noch als stärkste Partei abgeschnitten, liegt nun die CDU vorn. Auch die Grünen haben hinzugewonnen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des Norddeutschen mehr...
- DIW-Chef Fratzscher warnt vor starker Verwundbarkeit der deutschen Wirtschaft Düsseldorf (ots) - DIW-Präsident Marcel Fratzscher hat angesichts des drastischen Exporteinbruchs im April davor gewarnt, die aktuelle Konjunkturschwäche in Deutschland zu unterschätzen. "Der starke Einbruch der Exporte zeigt die starke Verwundbarkeit der deutschen Volkswirtschaft", sagte Fratzscher der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Mittwoch). "Die meisten der neuen Wirtschaftsprognosen sind noch zu optimistisch. Viele realisieren nicht, dass der Neustart der Wirtschaft schmerzvoll und langsam von statten gehen wird", sagte der Präsident des mehr...
- Berliner Charité schließt mit schwarzer Null ab Berlin (ots) - Berlin - Die Charité hat das vergangene Jahr nur noch mit äußerst knappem Plus abgeschlossen. Nach Tagesspiegel-Informationen (Mittwochausgabe) beläuft sich das Ergebnis 2019 auf 113.000 Euro. Bei einem Jahresumsatz von circa 1,6 Milliarden Euro wäre selbst ein dreißigfach höheres Plus gering, zumindest im Vergleich zu den Renditen profitorientierter Kliniken privater Konzerne. Charité-Chef Heyo Kroemer, seit Herbst im Amt, will sich am Freitag zur Bilanz 2019 äußern. Die landeseigene Universitätsklinik schließt nun das neunte Geschäftsjahr mehr...
- Weidel: Der bestätigte Verfassungsverletzer Horst Seehofer sollte als Innenminister abtreten Berlin (ots) - Weidel: Der bestätigte Verfassungsverletzer Horst Seehofer sollte als Innenminister abtreten
Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden, dass Horst Seehofer durch die Veröffentlichung eines Interviews, in dem er die AfD als "staatszersetzend" denunziert, auf der Homepage seines Ministeriums gegen das Neutralitätsgebot verstoßen und dadurch die AfD in ihrer Chancengleichheit verletzt habe (Az. 2 BvE 1/19).
Dazu erklärt die Fraktionsvorsitzende der AfD im Deutschen Bundestag Alice Weidel:
"Horst Seehofer hat es vom höchsten mehr...
- Bundesjustizministerin sieht kein "strukturelles Rassismusproblem" bei Polizei Osnabrück (ots) - Bundesjustizministerin sieht kein "strukturelles Rassismusproblem" bei Polizei
Lambrecht widerspricht SPD-Chefin Esken: Nur "Einzelfälle" bei Polizei und Justiz - Meldestellen schon vorhanden
Osnabrück. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) hat Klagen der SPD-Vorsitzenden Saskia Esken über einen "latenten Rassismus" in den Sicherheitskräften und den Ruf nach einer neuen Meldestelle zurückgewiesen. "Die absolute Mehrheit der Polizistinnen und Polizisten in Deutschland hat mit Rassismus absolut nichts am Hut. Ein mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|