(Registrieren)

Rassismus in der Polizei - Schwarze Abgeordnete kritisieren Landesinnenminister

Geschrieben am 14-06-2020

Berlin (ots) - Die beiden schwarzen Abgeordneten Aminata Touré und Karamba Diaby haben den Innenministern der Länder vorgeworfen, sich nicht einer kritischen Debatte über Rassismus innerhalb der Polizei zu stellen. Sie finde es "krass, dass es so schwer ist, eine kritische Diskussion über Rassismus in der Polizei zu führen", sagte die Landtagsvizepräsidentin aus Schleswig-Holstein und Grünen-Politikerin Aminata Touré im Interview mit dem "Tagesspiegel am Sonntag". Wenn die Innenminister diese Debatte nicht selbstkritisch führten, "ignorieren sie nicht nur die Erfahrungen von vielen Menschen mit Migrationsgeschichte, sondern tun auch der Gesellschaft keinen Gefallen", sagte sie.

Missstände, die es auch in der Polizei gebe, müssten benannt werden, forderte der SPD-Bundestagsabgeordnete Karamba Diaby in dem gemeinsamen Gespräch. "Die NSU-Morde, der Tod von Oury Jalloh in der Polizeizelle in Dessau vor 15 Jahren, das sind doch bittere Realitäten in diesem Land."

Die beiden Politiker reagierten damit auf Kritik mehrerer Landesinnenminister an SPD-Chefin Saskia Esken, die "latenten Rassismus" in den Sicherheitsbehörden konstatiert hatte. Esken habe nicht die gesamte Polizei in Deutschland unter Generalverdacht gestellt. "Mit den reflexhaften Reaktionen soll doch nur vom eigentlichen Problem abgelenkt werden", sagte Diaby.

Kein Verständnis äußerte Diaby für die scharfe Kritik am Berliner Antidiskriminierungsgesetz und die Androhung von Innenministern anderer Länder, Polizisten nicht mehr zu Einsätzen nach Berlin zu schicken. "Das ist total daneben, da kann ich nur den Kopf schütteln", sagte Diaby. Das Gesetz sei dazu da, Opfer von Diskriminierungen zu schützen. "Wenn ein Polizist seine Arbeit korrekt macht, muss er keine Angst haben, dass er willkürlich als Täter hingestellt wird. Wir leben in einem ordentlichen Rechtsstaat."

Das gesamte Interview online: www.tagesspiegel.de/politik/aminata-toure-und-kara mba-diaby-im-interview-deutschland-ist-kein-rassismusfreies-land/25912464.html

Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel, Newsroom, Telefon 030-29021-14909

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chefin vom Dienst
Patricia Wolf
Telefon: 030-29021 14013
E-Mail: cvd@tagesspiegel.de


Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/2790/4622977
OTS: Der Tagesspiegel

Original-Content von: Der Tagesspiegel, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

736700

weitere Artikel:
  • "neues deutschland": Einheitliche Vorgaben für Pflegeheime gefordert Berlin (ots) - Die Lockerungsbestimmungen für Pflegeheime in der Coronapandemie werden bundesweit eher rigide gehandhabt. Das kritisiert Eugen Brysch, Vorstand der Stiftung Patientenschutz, in der Tageszeitung "neues deutschland" (Montagsausgabe): "In den Pflegeeinrichtungen lebt die Hochrisikogruppe auf engstem Raum zusammen. Für die 800 000 Menschen dort hat sich infolge der Lockerungen kaum etwas verändert. Selbst dann nicht, als Betretungsverbote für die 11 200 Heime aufgehoben wurden." Brysch fordert, dass die Bundesländer mehr...

  • NRW-Trend / Westpol, WDR Fernsehen: Einbruch für Armin Laschet in der Wählergunst - Zufriedenheit mit der Landesregierung trotz Rückgang aber weiter groß Düsseldorf (ots) - Düsseldorf - Ministerpräsident Armin Laschet hat in den letzten zwei Monaten deutlich an Zustimmung bei den Wahlberechtigten in Nordrhein-Westfalen verloren. Aktuell sind nur noch 46 Prozent der Befragten zufrieden mit der politischen Arbeit des CDU-Ministerpräsidenten. 45 Prozent sind unzufrieden. Das ist das Ergebnis des NRW-Trends, den Infratest dimap im Auftrag des WDR-Magazins WESTPOL vom 8. bis 9.Juni erhoben hat. Im Vergleich zu seinem persönlichen Bestwert während der Coronakrise im April 2020 verliert Laschet somit mehr...

  • MZ zu Amthor Halle (ots) - Philipp Amthor - ein rhetorisch hochbegabter Typ - galt bislang als Hoffnungsträger für die CDU. Er ist derzeit der einzige Kandidat für den Vorsitz seiner Partei in Mecklenburg-Vorpommern. Viele meinen, dass er Ambitionen hat, bei der nächsten Landtagswahl Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) herauszufordern. Kann Amthor das schaffen, oder ist die Karriere des 27-Jährigen gelaufen? Amthor hat nicht nur sich selbst geschadet, sondern auch dem Ansehen der Politik insgesamt. Das ist bedauerlich, weil Vertrauen in die Politik ein mehr...

  • Pressestimme zu "Rasse" im Grundgesetz Frankfurt (ots) - Die Frankfurter Rundschau schreibt zum Streit über das Wort "Rasse" im Grundgesetz: Sprache ist Macht. Es ist nicht egal, mit welchen Worten wir uns die Wirklichkeit aneignen. Die "herrschenden" Begriffe bestimmen darüber mit, wie wir die Welt wahrnehmen und dann gestalten. Politikerinnen und Politiker sollten das wissen. Es ist deshalb unredlich, wie der Wunsch, das Wort "Rasse" aus dem Grundgesetz zu streichen, aus den Reihen von CDU und CSU als "Symbolpolitik" oder "Scheindebatte" abgetan wird. Es wäre nämlich höchste mehr...

  • Ich bin dabei / Kommentar von Friedrich Roeingh zur Corona-Warn-App Mainz (ots) - Nun ist sie endlich da, die Corona-Warn-App. Zwei, drei Wochen später, als sie hätte zur Verfügung stehen können, weil Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zunächst nicht davon ablassen wollte, die Daten zentral zu erfassen. Er wollte den Gesundheitsbehörden ein Instrument an die Hand geben, mit dem sie in einer Art Draufsicht Infektionsherde schneller hätten ausmachen können. Nun sind alle datenschutzrechtlichen Bedenken ausgeräumt: Jeder installiert die App freiwillig, kann sie jederzeit deinstallieren, die Daten werden eben nicht mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht