Caritas: Corona-Krise bedroht kolumbianischen Friedensprozess (FOTO)
Geschrieben am 15-06-2020 |
Freiburg (ots) - Bereits 24 Friedensaktivisten in häuslicher Isolation ermordet - kaum Möglichkeit, sich vor bewaffneten Gruppen versteckt zu halten
Caritas international beobachtet mit großer Sorge, wie die Corona-Krise den Friedensprozess in Kolumbien dramatisch schwächt. "Die Pandemie ist in Kolumbien nicht nur eine Gesundheitskrise, sondern sie geht sehr viel tiefer", beschreibt Jonas Brenner, zuständiger Länderreferent beim Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, die Entwicklung in Kolumbien. "Sie wirkt sich auch auf den für das Land so notwendigen Aussöhnungsprozess aus und schränkt vor allem die Bewegungsfreiheit der Friedensaktivisten in dramatischer Weise ein. Sie müssen gerade jetzt um ihr Leben fürchten."
Die Regierung hat zur Eindämmung der Epidemie der Bevölkerung bereits seit Wochen ein strenges Ausgehverbot verordnet. Doch diese zum Gesundheitsschutz notwendigen Einschränkungen des öffentlichen Lebens wirken für Friedensaktivisten lebensbedrohend. Ihnen fehlt derzeit die Möglichkeit, sich an wechselnden Orten vor Banden versteckt zu halten, die vom Krieg profitieren und den Friedensprozess stören wollen. Jonas Brenner: "Allein zwischen März und Mai sind 24 Friedensaktivisten, die sich zu Hause aufhielten, an ihren Wohnorten aufgespürt und umgebracht worden."
Um dem zu entgehen, ist eine Friedensaktivistin mit ihren drei Kindern nach Deutschland geflohen. Sie fühlt sich von den kolumbianischen Behörden nicht ausreichend beschützt. "Wir schaffen das nicht allein und benötigen dringend internationale Hilfe", sagt sie gegenüber Caritas international. Die Pandemie verschärfe die soziale und politische Krise im Land und schwäche den Friedensprozess weiter.
In einigen Regionen Kolumbiens haben bewaffnete Gruppen den Druck auf die Bevölkerung verstärkt und unter dem Vorwand der Pandemie selbst "Ausgangssperren" verhängt. Sie kontrollieren den Verkehr medizinischer Hilfsgüter und Lebensmittel. "Mit großer Sorge müssen wir auch mit ansehen, wie diese Gruppen nun verstärkt Minderjährige für ihren Kampf rekrutieren", sagt Jonas Brenner.
Lateinamerika wird von der Weltgesundheitsorganisation aktuell als der Epidemie-Hotspot eingeschätzt. Mit fast 49.000 Infizierten steht Kolumbien auf Platz vier hinter Brasilien, Peru und Mexiko. Vor allem in Bogotá, der Hauptstadt Kolumbiens, aber auch ganz im Norden an der Grenze zu Venezuela grassiert das Virus.
Caritas international leistet in der Corona-Krise Nothilfe in den besonders vom bewaffneten Konflikt betroffenen Regionen Kolumbiens. Das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes engagiert sich seit mehr als dreißig Jahren in Kolumbien. Die Schwerpunkte der Arbeit liegen in der Betreuung von Bürgerkriegsopfern, im Schutz der Zivilbevölkerung, und in der Förderung des Friedensprozesses. Darüber hinaus werden durch die Krise im Nachbarland Venezuela verstärkt auch Flüchtlinge und Migranten versorgt.
Hinweis an die Redaktionen : Für Interviews steht Ihnen Jonas Brenner gerne zur Verfügung. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die Pressestelle: 0761 200 510 oder presse@caritas-international.de
Spenden mit Stichwort "Kolumbien" werden erbeten auf:
Caritas international , Freiburg
IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02
Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe
BIC: BFSWDE33KRL
oder online unter: http://www.caritas-international.de
Diakonie Katastrophenhilfe , Berlin
IBAN: DE6852 0604 1000 0050 2502
Evangelische Bank
BIC: GENODEF1EK1
oder online unter: http://www.diakonie-katastrophenhilfe.de
Caritas international ist das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes. Dieser gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit mehr als 160 nationalen Mitgliedsverbänden.
Pressekontakt:
Herausgeber: Deutscher Caritasverband, Caritas international,
Öffentlichkeitsarbeit, Karlstraße 40, 79104 Freiburg. Telefon
0761/200-0. Reiner Fritz (Durchwahl - 510). http://www.caritas-international.de
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/67602/4624396
OTS: Caritas international
Original-Content von: Caritas international, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
736874
weitere Artikel:
- NDR zur Demonstration von Extinction Rebellion: Wir sind dialogbereit Hamburg (ots) - Zur Demonstration der Umweltschutzbewegung Extinction Rebellion am Montag, 15. Juni, vor dem NDR Gelände in Hamburg-Lokstedt erklärt der NDR:
Wir haben das Gespräch mit den Demonstrierenden vor dem NDR Gelände in Hamburg-Lokstedt gesucht und eine Petition entgegengenommen. Verantwortliche des NDR haben angeboten, zeitnah für ein Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern von Extinction Rebellion zur Verfügung zu stehen und in den inhaltlichen Austausch mit ihnen zu treten. Der NDR ist immer dialogbereit und offen für einen Meinungsaustausch. mehr...
- NDR: Gutes Kinderradio bleibt wichtig Hamburg (ots) - In den vergangenen Tagen wurde in verschiedenen Medien über die Zukunft der Kinderradioangebote im NDR Hörfunk berichtet. Dazu erklärt Adrian Feuerbacher, Chefredakteur Hörfunk und Programmchef von NDR Info:
"Behauptungen, dass aus Spargründen alle Kindersendungen aus dem Radioprogramm gestrichen oder gar ersatzlos wegfallen würden, sind falsch. Gute Kinderangebote sind uns wichtig und werden es bleiben - auch im Radio. So wird es die Kindersendung 'Mikado' auch weiterhin im linearen Radioprogramm geben. Die Kinderredaktion bleibt mehr...
- Niederländischer Minister überreicht deutschem Gesundheitswesen symbolisches Matjesfass (FOTO) Münster (ots) - Der Minister für das niederländische Gesundheitswesen Martin van Rijn und Prof. Dr. Ernst Kuiper (Vorsitzender des niederländischen Netzwerks Intensivpflege) haben heute in Zusammenarbeit mit dem Holländischen Fischbüro eine besondere Dankbezeugung nach Deutschland überbracht. Sie überreichten NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) und Prof. Dr. med. Hugo van Aken (Ärztlicher Direktor Direktor des Universitätsklinikums Münster) ein besonderes Matjesfass. Diese Geste repräsentiert die große Dankbarkeit des deutschen Nachbarn mehr...
- Puritan obsiegt in schwedischem Gerichtsverfahren über Copan Guilford, Maine (ots/PRNewswire) - Am 5. Juni 2020 konnte Puritan bei den Patentstreitigkeiten mit Copan bezüglich beflockter Tupfer einen weiteren Sieg verzeichnen. Diesmal war es in Schweden, wo das schwedische Patent- und Marktgericht zu dem einstimmigen Urteil kam, dass die "PurFlock Ultra"-Tupfer von Puritan im Vertrieb durch Svenska LABFAB keine Ansprüche des europäischen Patents (EP 1 608 268 B2) von Copan verletzen. Copan muss jetzt für die rechtlichen Kosten aufkommen.
Copan gab die Klage in Schweden öffentlichkeitswirksam 2019 im Rahmen mehr...
- Corona-Krise: Armut wächst zum ersten Mal seit 30 Jahren / Mindestens 60 Millionen Kinder und Erwachsene betroffen (FOTO) Neu-Delhi (ots) - In Folge der Corona-Krise steigt die weltweite Armut zum ersten Mal seit 30 Jahren wieder an. Mindestens 60 Millionen Kinder und Erwachsene könnten nach Angaben der Hilfsorganisation SOS-Kinderdörfer in extreme Armut abrutschen. "Und das sind noch konservative Prognosen", sagt Shubha Murthi, Leiterin der SOS-Kinderdörfer in Asien. Zahlreiche Erfolge in der Armutsbekämpfung und der Entwicklungszusammenarbeit würden zunichtegemacht. Das Ziel der Vereinten Nationen, die Armut bis 2030 zu beenden, rücke in weite Ferne.
Bereits mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Sonstiges
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|