(Registrieren)

Bevölkerung in Deutschland im Jahr 2019 auf 83,2 Millionen gestiegen / Bevölkerung wächst langsamer als in den Jahren 2013 bis 2018

Geschrieben am 19-06-2020

Wiesbaden (ots) - Die Bevölkerung Deutschlands ist im Jahr 2019 um 147 000 Personen (+0,2 %) gewachsen. Zum Jahresende 2019 lebten damit 83,2 Millionen Menschen in Deutschland. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, hat sich das Bevölkerungswachstum im Vergleich zum Vorjahr damit weiter verlangsamt, im Vorjahr 2018 hatte es ein Plus von 227 000 Personen beziehungsweise +0,3 % gegeben. Seit 2011 wuchs die Bevölkerung kontinuierlich an. Die jährliche Zunahme verlangsamte sich nach dem zuwanderungsbedingten Rekordzuwachs im Jahr 2015 (+978 000 beziehungsweise 1,2 %) und fiel im Jahr 2019 in etwa auf das Niveau des Jahres 2012 zurück (+196 000 beziehungsweise +0,2 %).

Der Anstieg der Einwohnerzahl im Jahr 2019 ist darauf zurückzuführen, dass nach vorläufigen Ergebnissen etwa 300 000 Personen mehr zu- als abgewandert sind. Im Vergleich zu 2018 hat der sogenannte Wanderungsüberschuss abgenommen (2018: +400 000 Personen). Gleichzeitig überstieg die Zahl der Sterbefälle die Zahl der Geburten um 161 000 (Geburtendefizit 2018: 167 000 Personen). Somit waren sowohl der Wanderungsüberschuss als auch das Geburtendefizit niedriger als im Vorjahr. Dadurch fiel das Bevölkerungswachstum insgesamt geringer aus als im Vorjahr.

Einwohnerzahl in Bayern, Baden-Württemberg und Berlin am stärksten gestiegen

Die Bevölkerungsentwicklung verlief regional unterschiedlich: Absolut stieg die Einwohnerzahl am stärksten in Bayern (+48 000), gefolgt von Baden-Württemberg (+30 900) und Berlin (+24 700). Prozentual hatten Berlin (+0,7 %), Brandenburg, Bayern und Hessen (jeweils +0,4 %) die höchsten Zuwächse. Demgegenüber sank die Einwohnerzahl prozentual am stärksten in Sachsen-Anhalt (-13 500 oder -0,6 %), Thüringen (-9 800 oder -0,5 %) und im Saarland (-3 600 oder -0,4 %). Für das Frühere Bundesgebiet (ohne Berlin) ergibt sich insgesamt ein Bevölkerungszuwachs um 143 700 Personen (+0,2 %). In den neuen Bundesländern (ohne Berlin) nahm die Bevölkerung insgesamt um 20 800 Personen (-0,2 %) ab. Eine Ausnahme zum Trend im Osten bildete Brandenburg aufgrund der Nähe zu Berlin mit einem Zuwachs von 10 000 Einwohnern.

Ausländeranteil und Durchschnittsalter der Bevölkerung nehmen zu

Auch das Wachstum der ausländischen Bevölkerung verlangsamte sich im Jahr 2019 weiter, während die Zahl der Deutschen sank: Ende 2019 lebten 72,8 Millionen Deutsche (-161 000 beziehungsweise -0,2 %) und 10,4 Millionen ausländische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger (+309 000 beziehungsweise +3,1 %) in Deutschland. Der Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung stieg gegenüber dem Vorjahr von 12,2 % auf 12,5 %. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung erhöhte sich geringfügig um 0,1 Jahre auf 44,5 Jahre.

Methodische Hinweise:

Die Entwicklung der Bevölkerungszahlen ergibt sich zum einen aus den Geburten und Sterbefällen, zum anderen aus den Zu- und Fortzügen, die die Standesämter beziehungsweise Meldebehörden den Statistischen Ämtern mitteilen. Zudem fließen Korrekturen in die Berechnung ein. Korrekturen entstehen, wenn Meldebehörden oder Standesämter zuvor mitgeteilte Datensätze vervollständigen oder berichtigen.

Die Bevölkerungszahlen sind endgültig. Der angegebene Wanderungsüberschuss und das Geburtendefizit für 2019 stellen vorläufige Ergebnisse dar. In den endgültigen Ergebnissen kann es noch zu Verschiebungen zwischen den Korrekturen und den Wanderungen beziehungsweise den Geburten- und Sterbefällen kommen, die aber keinen Einfluss auf die Bevölkerungszahlen haben. Die endgültige Wanderungsstatistik wird Ende Juni veröffentlicht, die Geburten- und Sterbefallstatistik Mitte Juli. Für 2018 sind der endgültige Wanderungsüberschuss und das endgültige Geburtendefizit dargestellt und dadurch mit dem vorläufigen Ergebnis 2019 eingeschränkt vergleichbar.

Im Jahr 2019 nahmen die Meldebehörden infolge der EU-Wahlen teilweise Bereinigungen der Melderegister vor, die zu erhöhten Abmeldungen von Deutschen und EU-Bürgern führen können. Dies ist zum Beispiel der Fall in Bremen und mit ein Grund für die negative Entwicklung der Einwohnerzahl.

Das Ausländerzentralregister (AZR) weist eine von der Bevölkerungsfortschreibung abweichende Zahl in Deutschland lebender Ausländerinnen und Ausländer nach (AZR: 11,2 Millionen; Bevölkerungsfortschreibung: 10,4 Millionen, jeweils 31.12.2019). Diese Differenz ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass der Bevölkerungsbestand in der Bevölkerungsfortschreibung aufgrund der Ergebnisse des Zensus 2011 korrigiert wurde. Der Zensus 2011 hatte ergeben, dass die Zahl der in Deutschland lebenden Ausländerinnen und Ausländer um 1,1 Millionen Personen niedriger war als zuvor angenommen.

Ausführliche Hinweise finden Sie unter den Erläuterungen zur Statistik der Bevölkerungsfortschreibung.

Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Weitere Auskünfte:

Bevölkerungsfortschreibung, Ausländer- und Integrationsstatistiken, Telefon: +49 (0) 611 / 75 48 66 www.destatis.de/kontakt

Pressekontakt:

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt

Pressestelle

Telefon: +49 611-75 34 44
www.destatis.de/kontakt

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/32102/4628225
OTS: Statistisches Bundesamt

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

737549

weitere Artikel:
  • Genehmigte Wohnungen von Januar bis April 2020: +4,5 % gegenüber Vorjahreszeitraum/Zahl der Baugenehmigungen steigt besonders stark bei Zweifamilienhäusern Wiesbaden (ots) - Von Januar bis April 2020 wurde in Deutschland der Bau von insgesamt 110 600 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Angaben weiter mitteilt, waren das 4,5 % mehr Baugenehmigungen als im Vorjahreszeitraum. In den Zahlen sind sowohl die Baugenehmigungen für neue Gebäude als auch für Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden enthalten. In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden von Januar bis April 2020 rund 96 200 Wohnungen genehmigt. Dies waren 4,7 % oder 4 300 Wohnungen mehr als im Vorjahreszeitraum. mehr...

  • 35 % weniger Straßenverkehrsunfälle im April 2020 im Vergleich zum Vorjahr / Zahl der Verkehrstoten nahezu unverändert Wiesbaden (ots) - Im April 2020 sind 236 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen in Deutschland ums Leben gekommen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilt, waren das 3 Personen weniger als im April 2019. Das durch die Corona-Pandemie deutlich niedrigere Verkehrsaufkommen spiegelt sich damit anders als im März kaum in der Zahl der Verkehrstoten wider. Es führte allerdings im April dazu, dass die Gesamtzahl der Straßenverkehrsunfälle um 35 % zurückging - auf 144 500. Das war die niedrigste Zahl in einem mehr...

  • Gastgewerbeumsatz im April 2020 um fast 76 % zum Vorjahresmonat eingebrochen/Corona-Krise führt zu drastischen Umsatzeinbußen in Hotels und Gaststätten Wiesbaden (ots) - Gastgewerbeumsatz, April 2020 -56,3 % zum Vormonat (real, kalender- und saisonbereinigt, vorläufig) -56,2 % zum Vormonat (nominal, kalender- und saisonbereinigt, vorläufig) -75,8 % zum Vorjahresmonat (real, vorläufig) -75,2 % zum Vorjahresmonat (nominal, vorläufig) Die Corona-Pandemie hatte im April 2020 noch stärkere Auswirkungen auf das Gastgewerbe in Deutschland als im März 2020. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, fiel der Gastgewerbeumsatz im April 2020 real (preisbereinigt) um 75,8 % und nominal (nicht mehr...

  • Erzeugerpreise Mai 2020: -2,2 % gegenüber Mai 2019 Wiesbaden (ots) - Erzeugerpreise gewerblicher Produkte, Mai 2020 -0,4% zum Vormonat -2,2% zum Vorjahresmonat Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im Mai 2020 um 2,2% niedriger als im Mai 2019. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, hatte die Jahresveränderungsrate im April 2020 noch bei -1,9 % gelegen. Gegenüber dem Vormonat fielen die Erzeugerpreise im Mai 2020 um 0,4%. Hauptverantwortlich für den Rückgang der gewerblichen Erzeugerpreise sowohl gegenüber Mai 2019 als auch gegenüber April 2020 war die Preisentwicklung mehr...

  • DEKV: Freigemeinnützige Krankenhäuser haben bei der Patientenzufriedenheit die Nase vorn Berlin (ots) - Die Krankenhäuser in Deutschland haben sich in der Corona-Krise bewährt. Trotzdem zeichnet der am 18. Juni 2020 auf dem digitalen Hauptstadtkongress präsentierte Krankenhaus Rating Report ein getrübtes Bild für die Zukunft: Die Zahl der nicht wirtschaftlich arbeitenden Krankenhäuser wird steigen - von rund 30 Prozent im Jahr 2018 auf über 50 Prozent im Jahr 2025. Sinkende Patientenzahlen und begrenzte Ressourcen im Gesundheitssystem erfordern Veränderungen im Gesundheitswesen hin zu mehr Digitalisierung, vernetzten Strukturen und mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht