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Pharmabranche trotzt Corona-Krise: Exporte von März bis Mai 2020 um 14,3 % höher als im Vorjahr

Geschrieben am 21-07-2020

Wiesbaden (ots) -

- Pharmabranche ist überdurchschnittlich exportorientiert: Exportüberschuss von 27,6 Milliarden Euro im Jahr 2019 - Nicht-EU-Staaten spielen eine immer größere Rolle: Export seit 2009 fast verdreifacht - Pharmazeutische Industrie mit Umsatzplus von 1,1 % (März bis Mai 2020 gegenüber Vorjahreszeitraum) - Inlandsumsatz: + 20,2 % (März 2020 gegenüber März 2019) aufgrund Vorratsbestellungen der Apotheken zu Beginn der Corona-Pandemie - 1. Quartal 2020: Produktionssteigerungen um 2,3 % im Vergleich zum Vorjahresquartal

Die Pharmaindustrie ist eine der wenigen Branchen, die zu Beginn der Corona-Krise starke Exportzuwächse verzeichnen konnte. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, setzt sich der Trend aktuell weiterhin fort: Von März bis Mai 2020 stiegen die Exporte von Pharmazeutika wertmäßig um 14,3 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 22,1 Milliarden Euro (März bis Mai 2019: 19,3 Milliarden Euro). Zum Vergleich: Insgesamt brachen die Exporte von März bis Mai 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 22,6 % ein. Im März 2020 erreichten die Exporte von pharmazeutischen Erzeugnissen sogar einen neuen Rekordmonatswert seit Bestehen dieser Statistik und stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 27,8 % auf 8,2 Milliarden Euro.

Die Pharmabranche ist seit Jahren überdurchschnittlich exportorientiert. Die Differenz zwischen den Exporten und Importen wird zudem zunehmend größer: Lag der Exportüberschuss im Jahr 2009 noch bei 12,8 Milliarden Euro, waren es 2019 bereits rund 27,6 Milliarden Euro.

Wichtigster Absatzmarkt sind die Vereinigten Staaten, bedeutendstes Herkunftsland die Schweiz

Deutschland exportierte im Jahr 2019 insgesamt pharmazeutische Produkte im Wert von 80,7 Milliarden Euro. Wichtigster Absatzmarkt waren im Jahr 2019 die Vereinigten Staaten (13,8 Milliarden Euro bzw. 17,1 % am Gesamtexport). Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Niederlande und die Schweiz.

Im Gegenzug importierte Deutschland pharmazeutische Erzeugnisse im Wert von 53,1 Milliarden Euro. Das bedeutendste Herkunftsland war die Schweiz (8,6 Milliarden Euro mit einem Anteil von 16,1 % am Gesamtimport) vor den Vereinigten Staaten und den Niederlanden. 58 % seiner Importe pharmazeutischer Erzeugnisse bezieht Deutschland aus den Mitgliedstaaten der EU. Aus China und Indien zusammen werden lediglich 1,4 % der Pharmazeutika bezogen.

Export in Nicht-EU-Staaten seit 2009 fast verdreifacht

Der Export von pharmazeutischen Erzeugnissen in Nicht-EU-Staaten (sogenannte Drittstaaten) hat sich seit 2009 fast verdreifacht: Von 14,7 Milliarden Euro auf 42,7 Milliarden Euro im Jahr 2019.

Auch der Export in die EU-28-Staaten stieg im selben Zeitraum, allerdings nicht so stark: um 24,7 % von 30,5 Milliarden Euro auf 38,0 Milliarden Euro. Inzwischen macht die Ausfuhr in Drittstaaten gut die Hälfte der deutschen Pharmaexporte aus: Der Anteil stieg von 32,6 % im Jahr 2009 auf 52,9 % im vergangenen Jahr.

Vorratsbestellungen der Apotheken sorgten zu Beginn der Pandemie für Umsatzplus

Die pharmazeutische Industrie erzielte bei der Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen von März bis Mai 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum preis- und kalenderbereinigt ein Umsatzplus von 1,1 %. Dazu trug maßgeblich der Binnenhandel bei: Im März 2020 stieg der Inlandsumsatz um 20,2 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Ursächlich für diese Umsatzsteigerung sind hohe Vorratsbestellungen durch die Apotheken zu Beginn der Corona-Pandemie.

Für die deutsche Pharmaindustrie bleibt dennoch das Auslandsgeschäft bedeutender: Die 358 Betriebe mit ihren rund 120 000 Beschäftigten erwirtschafteten im Jahr 2019 rund 50,8 Milliarden Euro Umsatz - 33,0 Milliarden Euro (64,9 %) davon im Ausland.

1. Quartal 2020: Produktionssteigerung um 2,3 % im Vergleich zum Vorjahresquartal

Im Jahr 2019 wurden in Deutschland pharmazeutische Erzeugnisse im Wert von 31,1 Milliarden Euro produziert. 86,2 % dieser Pharmaerzeugnisse waren sogenannte pharmazeutische Spezialitäten, also verbrauchsfertige Arzneimittel und Impfstoffe, aber auch Zubereitungen für Diagnostika. Pharmazeutische Grundstoffe, die für die Medikamentenherstellung benötigt werden, hatten 2019 einen Anteil von 11,9 % an der Pharmaproduktion. Die inländische Produktion zeigte im ersten Quartal 2020 einen positiven Trend: Die Produktion pharmazeutischer Erzeugnisse stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 2,3 % auf 8,1 Milliarden Euro.

Methodischer Hinweis:

Gegenstand der Außenhandelsstatistik ist der grenzüberschreitende Warenverkehr Deutschlands mit dem Ausland. Nach dem "Warenverzeichnis für die Außenhandelsstatistik, Ausgabe 2020" wurde Kapitel 30 "Pharmazeutische Erzeugnisse" ausgewertet.

Die Daten zum Umsatz basieren auf dem Volumenindex für das Verarbeitende Gewerbe, saison- und kalenderbereinigt mit dem Verfahren X13 JDemetra+. Umsätze werden in der Gliederung der "Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008)" erfasst und ausgewertet.

Beschäftigtenzahlen sowie Anzahl der Betriebe stammen aus dem Jahresbericht im Verarbeitenden Gewerbe. Es handelt sich um eine Strukturerhebung mit einem Berichtskreis von Betrieben mit 20 Beschäftigten und mehr. Nach der Gliederung der "Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008, erfolgte die Auswertung nach der WZ-Nummer "21 Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen".

Der Berichtskreis der Produktionsstatistik umfasst Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten des Produzierenden Gewerbes.

Die Ergebnisse zum Außenhandel sind neben weiteren Indikatoren zur Einordnung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie auch auf der Sonderseite "Corona-Statistiken" im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes verfügbar.

Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Weitere Auskünfte: Pressestelle,

Telefon: +49 (0) 611 / 75 34 44, www.destatis.de/kontakt

Pressekontakt:

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt

Pressestelle

Telefon: +49 611-75 34 44
www.destatis.de/kontakt

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/32102/4657585
OTS: Statistisches Bundesamt

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell


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