Luftfracht in der Corona-Krise: Vergleichsweise moderater Rückgang von 12,1 % im Zeitraum März bis Mai 2020 gegenüber Vorjahr
Geschrieben am 22-07-2020 |
Wiesbaden (ots) -
- Anstieg bei reinen Frachtflügen (+7,9 %) kompensierte teilweise Wegfall der Beiladung in Passagierflügen
- Einzelne Flughäfen konnten den Frachtverkehr ausbauen: Frankfurt-Hahn mit +57,0 % (März bis Mai 2020 gegenüber Vorjahreszeitraum)
- Preise für Luftfracht im 1. Quartal 2020 deutlich gestiegen: Luftfracht nach China mit +40,6 % gegenüber 1. Quartal 2019)
Während der Passagierflugverkehr sehr stark von den Reiseeinschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie betroffen war, wurden weiterhin Güter auf dem Luftweg verschickt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ist der Empfang und der Versand von Luftfracht im Zeitraum März bis Mai 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12,1 % auf rund 1,1 Millionen Tonnen zurückgegangen (März bis Mai 2019: 1,2 Millionen Tonnen). Zum Vergleich: Das Passagieraufkommen auf deutschen Flughäfen ging im selben Zeitraum um 87,4 % zurück.
Die Luftfracht konzentrierte sich im Jahr 2019 auf vier Flughäfen in Deutschland, die zusammen rund 93 % des Frachtaufkommens beförderten: Frankfurt/Main (43,5 %), Leipzig/Halle (25,6 %), Köln/Bonn (16,7 %) und München (7,3 %). In den Krisenmonaten März bis Mai 2020 konnte von den umschlagsstärksten Flughäfen Leipzig/Halle die Luftfrachtmenge im Vergleich zu den entsprechenden Vorjahresmonaten um 3,7 % ausbauen. Die anderen drei verzeichneten Rückgänge (München -65,1 %, Frankfurt/Main -17,4 %, Köln/Bonn -1,7 %).
Da Luftfracht nicht nur in reinen Frachtflugzeugen, sondern auch als Beiladung in Passagiermaschinen transportiert wird (sogenannte Bellyfracht), sank mit dem coronabedingten Einbruch des Passagierverkehrs auch die zur Verfügung stehende Transportkapazität für Frachtgüter. Die Frachtbeförderung im Rahmen von Passagierflügen erfuhr in den Krisenmonaten März bis Mai 2020 einen deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum (-71,3 % auf 90 000 Tonnen). Die Beförderung in reinen Frachtflügen erlebte dagegen einen Anstieg von 7,9 % auf 1 Million Tonnen. Dadurch konnte der Wegfall der Bellyfracht teilweise kompensiert werden.
Einzelne Flughäfen konnten in der Corona-Krise den Frachtverkehr ausbauen
Neben dem Flughafen Leipzig/Halle konnte der Flughafen Frankfurt-Hahn im Hunsrück sein Frachtaufkommen von März bis Mai 2020 um mehr als die Hälfte (57,0 %) auf rund 54 000 Tonnen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum steigern, während sein Passagiergeschäft wie auch an anderen Airports massiv einbrach (91,1 % weniger Fluggäste). Auch am Flughafen Hannover wurde mehr Fracht umgeschlagen. Deutliche Rückgänge der Frachtmenge verzeichneten Düsseldorf (-74,0 %), Hamburg (-74,2 %) und Stuttgart (-53,0 %).
Erhöhte Nachfrage und sinkende Kapazitäten sorgten für Preissteigerungen
Der weitgehende Wegfall der Bellyfracht und punktuelle Engpässe anderer Transportwege führten zu steigenden Preisen im Luftfrachtverkehr. Die Preise für Luftfracht waren bereits im 1. Quartal 2020 deutlich höher als im 4. Quartal 2019 (Exporte +11,9 %, Importe +3,9 %). Betroffen von den Preissteigerungen in der Luftfracht waren insbesondere die Exporte in die Volksrepublik China mit einer Steigerung von 40,6 %. China war bereits seit Jahresbeginn stark von der Ausbreitung des neuen Coronavirus betroffen. Zum Vergleich: Exporte in die Vereinigten Staaten verteuerten sich um 9,9 %, Exporte in die Vereinigten Arabischen Emirate um 4,4 %.
Weitere Informationen:
Die Statistik erfasst den Flugverkehr an den 24 deutschen Hauptverkehrsflughäfen mit mehr als 150 000 Fluggasteinheiten (ein Fluggast bzw. 100 kg Fracht oder Post) im Jahr.
Detaillierte Ergebnisse zum Luftverkehr enthalten die Fachserie 8, Reihe 6 "Luftverkehr" sowie die Datenbank GENESIS-Online (46421).
Die Ergebnisse zum Flugverkehr sind neben weiteren Indikatoren zur Einordnung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie auch auf der Sonderseite "Corona-Statistiken" im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes verfügbar.
Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.
Weitere Auskünfte: Presse, Telefon: +49 (0) 611 / 75 34 44, www.destatis.de/kontakt
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