Hilfreich / Kommentar der Allgemeinen Zeitung Mainz zu Corona-Tests am Flughafen
Geschrieben am 24-07-2020 |
Mainz (ots) - Durch die Welt Reisende sind in Corona-Zeiten immer ein Infektionsrisiko. Die Frage, wie dieses minimiert wird, stellt sich seit Beginn der Pandemie. Schon im Februar gab es Forderungen, auch an deutschen Flughäfen bei der Einreise Fieber zu messen; in manch anderen Ländern wurde das schon damals gemacht. Darauf gibt es grundsätzlich zwei Sichtweisen. Bislang sagten die für die deutsche Strategie maßgeblichen Experten sinngemäß Folgendes: Der geringe Nutzen rechtfertigt den riesigen Aufwand nicht. Denn Infizierte können auch ohne Symptome (also ohne Fieber) sein, und ein negativer Corona-Test heißt nicht, dass die Person tatsächlich nicht infiziert ist. Man kann also nie sicher sein, dass jemand tatsächlich "sauber" ist. Die zweite Sichtweise ist die des Normalbürgers: Der versteht eben nicht, weshalb er in anderen Ländern, in denen bei der Einreise ein Test verlangt oder Fieber gemessen wird, schärfer kontrolliert wird als bei der Rückkehr in Deutschland. Wo bislang jeder Einreisende, egal woher, ungetestet durch den Flughafen spazieren darf. Ein Merkmal dieser Krise ist freilich, dass man dazulernt. Und deshalb sind Tests bei der Einreise auch hierzulande absolut gerechtfertigt. Zum jetzigen Zeitpunkt, da die Gefahr einer zweiten Welle infolge der Urlauber real ist, können sie mit dazu beitragen, Infektionen aufzuspüren, die sonst womöglich länger unentdeckt geblieben wären. Die Tests sind damit allemal hilfreicher als die mit großen Erwartungen gestartete Corona-Warn-App. Deren zahlreiche Kinderkrankheiten sind hoffentlich bis zum Herbst behoben - erst dann kann auch sie ein wertvoller Baustein im Kampf gegen das Coronavirus sein.
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