JOM-Studie: "Fridays for Future"-Bewegung verändert Markenwahrnehmung / Inkonsequenz bei Lieblingsmarken - Nestlé die "No-Go"-Marke der jungen Generation
Geschrieben am 12-08-2020 |
Hamburg (ots) - Die "Fridays for Future"-Bewegung sorgt bei jungen Menschen für ein Umdenken im Umgang mit Konsumgütern und Lebensmitteln. So informieren sich Teilnehmer der Demonstrationen verglichen mit Nichtteilnehmenden häufiger über eine Marke, bevor sie sie kaufen (33 Prozent vs. 25 Prozent) und unterstützen vor allem Marken, die sie mit ihrem Gewissen vereinbaren können (46 Prozent vs. 41 Prozent) und die die Welt ein bisschen besser machen (41 Prozent vs. 27 Prozent). Das ergab eine Studie der JOM Group, der Agentur für hybride Marketingkommunikation.
Nachhaltigkeit wird für die befragten Personen vor allem am Thema Umwelt festgemacht. So sind Ressourcenschonung und die CO2-Bilanz für rund 46 Prozent das ausschlaggebende Kriterium. Mit deutlichem Abstand folgen Qualität wie beispielsweise Bio-Zertifizierungen oder faire Arbeitsbedingungen.
Das soziale Umfeld ist die vertrauenswürdigste Informationsquelle
80 Prozent der Befragten gaben an, im Internet zu verschiedenen Marken zu recherchieren. "Fridays for Future"-Teilnehmer vertrauen zudem stark auf ihr soziales Umfeld. So setzt knapp die Hälfte auf die persönliche Erfahrung und Meinung von Freunden oder Bekannten, die ab 20-Jährigen (54 Prozent) noch stärker als die Jüngeren mit 46 Prozent. Skeptisch sind Demonstrationsteilnehmer gegenüber den Social-Media-Profilen von Marken. Websites sowie Foren und Blogs spielen kaum eine Rolle. Hier zeigt sich, dass bei "Fridays for Future"-Teilnehmern eine erhöhte Skepsis hinsichtlich der Informationen über Marken aus dem digitalen Raum vorliegt, erst recht, wenn der Content von Unternehmen selbst generiert wird.
Marken: Die Gewinner und Verlierer
Alverde, die Eigenmarke der Drogeriemarktkette dm, sowie die Bio-Supermarktkette Alnatura stehen im Bereich Spontannennungen ganz oben. Beide Marken überzeugen durch natürliche Inhalts- und Rohstoffe sowie durch eine glaubhafte Kommunikation und Außendarstellung. Die Befragten konnten außerdem eine Auswahl von 26 Marken aus den Branchen Lebensmittel, Transport, Handel, Textil, Versicherung, KFZ und Unterhaltung bewerten. Hier zeigt sich, dass rund 64 Prozent den Marken kritisch gegenüberstehen. Besonders Lufthansa (84 Prozent), New Yorker (85 Prozent) und McDonald's (87 Prozent) haben laut der jungen Zielgruppe wenig mit dem Thema Nachhaltigkeit zu tun. Positiv werden hingegen insbesondere bei den aktiven "Fridays for Future"-Teilnehmern neben der Deutschen Bahn, Tesla und Jack Wolfskin vor allem die Supermarktketten EDEKA und REWE wahrgenommen.
Bei Lieblingsmarken auffällig inkonsequent
Wenn es um die Lieblingsmarken geht, verhält sich die junge Generation inkonsequent. So bewerteten 62 Prozent den Sporthersteller Adidas als eher nicht nachhaltig, für 77 Prozent kommt ein Kauf von Adidas-Artikeln jedoch in Frage. Ähnlich sieht es bei H&M aus. Für 75 Prozent steht das Unternehmen zwar nicht für Nachhaltigkeit, der Kauf ist für 68 Prozent jedoch eine Option.
Sehr auffällig ist außerdem Amazon: Während 74 Prozent das Unternehmen als nicht nachhaltig ansehen, geben 85 Prozent an, dass ein Kauf für sie trotzdem in Frage kommt. Für 36 Prozent kommt ein Kauf sogar auf jeden Fall in Frage.
Konsequenter reagieren jungen Menschen, wenn es um den Ausschluss von Marken aus dem "Relevant Set" geht. In einer Spontannennung lehnen rund 13 Prozent der Befragten alle Marken des Lebensmittelherstellers Nestlé ab. Zu den Gründen zählen die schlechten Arbeitsbedingungen, unmoralisches Vorgehen sowie eine umweltschädliche Produktion. Ergänzt werden die Top3 der No-Go-Marken von Gucci, deren Produkte als zu teuer gelten, und KIK, denen Kinderarbeit, die Ausbeutung von Arbeitnehmern und Produzenten sowie eine mangelnde Produktqualität vorgeworfen wird.
Wirkung von Nachhaltigkeitskampagnen
Um die Wirkung und die Glaubwürdigkeit von entsprechenden Kampagnen auf die "Fridays for Future"-Teilnehmer zu testen, wurden 300 Demonstrationsteilnehmern Bewegtbild-Kampagnen von REWE, H&M und McDonald's gezeigt. Von den drei Spots konnte vor allem die Handelskette REWE auf allen Ebenen überzeugen. 81 Prozent gaben an, dass der Spot glaubwürdig ist. 86 Prozent sind der Meinung, dass er zur Marke REWE passt. Der Spot greift vor allem Aspekte auf, die die junge Generation als Bewertungsmaßstäbe für Nachhaltigkeit auffasst, darunter regionale Bio-Produkte, kurze Transportwege und CO2-Einsparungen.
Hinsichtlich der Glaubwürdigkeit haben die Befragten bei den Spots von H&M und McDonald's ein geteiltes Bild. Beide Marken werden als eher weniger nachhaltig wahrgenommen, was sich auch auf die Bewertung der Spots auswirkt. Der McDonald's-Spot gefällt zwar dem größten Teil der Befragten, wird jedoch als wenig passend zur Marke wahrgenommen.
"Die junge Generation befindet sich allem Anschein nach aktuell noch in einem gewissen Dilemma. Sie ist hin und her gerissen zwischen trendigen "Love-Brands" wie Adidas oder Nike und dem konsequenten Umsetzen der eigenen Überzeugung bei der Priorisierung von Marken. Unserer Überzeugung nach wird sich dies ändern. Es ist also davon auszugehen, dass sich Nachhaltigkeit in all ihren Facetten immer stärker zu einem strategischen Erfolgsfaktor für Marken entwickelt. Das sich gerade Fridays for Future-Teilnehmer verstärkt mit kritischem Auge über Marken informieren, steht einer werblichen Nutzung von Nachhaltigkeitsthemen durch Unternehmen in keinster Weise entgegen. Sie muss nur glaubhaft, transparent und nachvollziehbar sein", fasst Volker Neumann, Managing Director JOM Group, zusammen.
Über die Studie
Die JOM Group befragte 672 Personen im Alter von 16 bis 22 Jahren anhand von 20 offenen und gestützten Fragen zu ihrem Umgang mit Marken. 300 Personen der Stichprobe gaben an, mindestens einmal an einer "Fridays for Future"-Demonstration teilgenommen zu haben. Die Erhebung selbst erfolgte Ende Februar 2020 über eine Mobile-/Online-Befragung.
Die komplette Studie steht unter folgendem Link zum Download zur Verfügung: https://www.jom-group.com/studien/fridays-for-future/
Pressekontakt:
Volker Neumann
Tel: 040-27822-0
Email: volker.neumann@jom-group.com
Web: http://www.jom-group.com
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/137516/4677743
OTS: JOM Group
Original-Content von: JOM Group, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
744004
weitere Artikel:
- Patzelt: "UniCaps ist ein starkes Stück Brandenburg" / Bundestagsabgeordneter Martin Patzelt besucht Kaffee- und Tee-Start-up UniCaps in Frankfurt/Oder (FOTO) Frankfurt (Oder) (ots) - Viele Millionen CO2-neutrale Bio-Kaffee- und Bio-Teekapseln pro Jahr produziert UniCaps mittlerweile am Firmenstandort Frankfurt/Oder, die Mitarbeiterzahl ist seit der Gründung vor drei Jahren auf 42 angewachsen - damit gehört das von Dirk N. Tillmann und Max Sandherr gegründete Start-up zu den erfolgreichsten Unternehmensgründungen im brandenburgischen Frankfurt/Oder. Bei einem Vor-Ort-Termin im UniCaps Headquarter diskutierten der CDU-Bundestagsabgeordnete Martin Patzelt und Unternehmensgründer und CEO Dirk N. Tillmann mehr...
- Pure Storage und Cohesity schmieden strategische Partnerschaft für eine schnelle Wiederherstellung in großem Maßstab Mountain View, Kalifornien, und San Jose, Kalifornien (ots/PRNewswire) - Pure FlashRecover(TM), Powered by Cohesity® ist die erste gemeinsam entwickelte moderne All-Flash-Datenschutzlösung der Branche für eine schnelle Wiederherstellung, Schutz vor Ransomware und Wiederverwendung von Daten
Pure Storage (NYSE: PSTG), der Storage-as-a-Service in einer Multi-Cloud-Welt anbietende IT-Pionier, und Cohesity, das moderne Datenmanagement-Unternehmen, das die Art und Weise, wie Unternehmen Daten sichern, verwalten und Wertschöpfung aus Daten erzielen, mehr...
- Arria stellt neue Technologie für natürliche Sprache zur Unterstützung von erweiterten Analysen und zur Automatisierung von Berichten vor - Nutzung von NLG wird so auf jeder API-basierten Plattform mö New York (ots/PRNewswire) - Arria NLG ( https://c212.net/c/link/?t=0&l=de&o=2882 777-1&h=988308746&u=https%3A%2F%2Fc212.net%2Fc%2Flink%2F%3Ft%3D0%26l%3Den%26o%3D 2882777-1%26h%3D977782470%26u%3Dhttps%253A%252F%252Fwww.arria.com%252F%26a%3Dwww .arria.com&a=www.arria.com ), ein führender Anbieter von NLG-Technologie (Natural Language Generation), hat die Veröffentlichung von Arria Connect bekannt gegeben, mit dem Unternehmen die Arria-Technologie für natürliche Sprache in ihre Dashboards und Produktangebote einbinden können.
mehr...
- Kontrastprogramm, Kommentar zu Tui von Heidi Rohde Frankfurt (ots) - Die Gegensätze können augenscheinlich kaum größer sein: Während der Touristikriese Tui offenbar völlig unsicher ist, wohin die Reise noch geht, nimmt das kalifornische Start-up Airbnb in bewegten Zeiten Kurs auf die Börse. Das junge Kultunternehmen der Branche, dessen Bewertung von einem illustren Investorenkreis in der Spitze auf 31 Mrd. Dollar gehievt wurde, musste durch den Einbruch der Reiseaktivitäten in der Coronakrise zwar auch heftig Federn lassen - Umsatzeinbruch und Personalabbau blieben nicht aus. Jedoch meldete Airbnb mehr...
- Die erste KI-Universität der Welt eröffnet Zulassungszyklus für die Herbstkohorte 2021 Abu Dhabi, Vae (ots/PRNewswire) - Die Mohamed bin Zayed University of Artificial Intelligence (MBZUAI), die weltweit erste forschungsbasierte Universität, die Diplome für den Fachbereich Künstliche Intelligenz (KI) vergibt, hat ihren Zulassungszyklus eröffnet, wonach akzeptierte Studenten im Herbst 2021 am hochmodernen Campus in Abu Dhabi ihre KI-Ausbildung beginnen werden.
Die MBZUAI hat vor Kurzem auch Zulassungangebote für 100 Studenten für das erste akademische Jahr, das im Januar 2021 beginnt, ausgegeben, wobei fast 90 Prozent der zugelassenen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|