Notfallnummer ist notwendig / Kommentar von Susanne Leinemann zu Coronafällen an Schulen
Geschrieben am 15-08-2020 |
Berlin (ots) - Kurzform: In den Behörden vieler Bezirke scheint das Coronavirus feste Arbeitszeiten zu haben. Infizieren darf es nur montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr, wenn man Glück hat noch sonnabends von 10 bis 12 Uhr. Nur dann erreichen die Schulleitungen einen Ansprechpartner vom Amt. Wer von einem Coronafall an der Schule nach 17 Uhr erfährt, hat Pech. Es kann sein, man findet viele Stunden lang keinen Ansprechpartner, um zu handeln. Absurd. Berlins Schulen brauchen dringend eine Notfallnummer, unter der sie rund um die Uhr jemanden erreichen können, wenn ein Infektionsfall vorliegt. Doch die gibt es nicht. Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) beharrt darauf, die Meldeketten stünden fest. Mag sein. Aber was ist, wenn niemand den Hörer abnimmt?
Der vollständige Kommentar: Alle wussten, dass die ersten Schulwochen nach den Sommerferien besonders schwierig sein würden. Schüler und Lehrer kehren aus dem Urlaub zurück, manchmal aus Ländern, in denen die Corona-Infektionsrate deutlich höher liegt als zuletzt in Deutschland. Dazu feiernde Jugendliche in den Parks und an den Seen der Stadt. Es war vorhersehbar, dass es zu einzelnen Coronafällen in den Schulen kommen würde. Die Antwort darauf: das Hygienekonzept der Senatsverwaltung für Bildung, das mit "Kohorten" arbeitet. Die Kontaktgruppen klein und überschaubar halten, Ansteckungsmomente vermeiden. Nicht ideal, aber verantwortbar. Zur Verantwortung gehört aber auch, dass, wenn ein Fall auftritt, schnell gehandelt wird. Größere Gruppen zu testen, ist nun kein Problem mehr, aber erstmal müssen sie schleunigst aus dem Schulbetrieb herausgenommen werden. Zeit ist ein entscheidender Faktor, nur so kann man Infektionsketten unterbrechen. Wer zu Hause bleibt, wer getestet wird, entscheidet dann am Ende das Gesundheitsamt. Doch in den Behörden vieler Bezirke scheint das Coronavirus feste Arbeitszeiten zu haben. Infizieren darf es nur montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr, wenn man Glück hat noch sonnabends von 10 bis 12 Uhr. Nur dann erreichen die Schulleitungen einen Ansprechpartner vom Amt. Wer von einem Coronafall an der Schule nach 17 Uhr erfährt, hat Pech. Es kann sein, man findet viele Stunden lang keinen Ansprechpartner, um zu handeln. Absurd. Berlins Schulen brauchen dringend eine Notfallnummer, unter der sie rund um die Uhr jemanden erreichen können, wenn ein Infektionsfall vorliegt. Doch die gibt es nicht. Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) beharrt darauf, die Meldeketten stünden fest. Mag sein. Aber was ist, wenn niemand den Hörer abnimmt?
Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST
Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/53614/4680196
OTS: BERLINER MORGENPOST
Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
744286
weitere Artikel:
- Vize-Ministerpräsident Althusmann (CDU) fordert: Nach Rückkehr aus Risikogebiet Corona-Test selbst zahlen Osnabrück (ots) - Vize-Ministerpräsident Althusmann (CDU) fordert: Nach Rückkehr aus Risikogebiet Corona-Test selbst zahlen
Kostenfreier Test binnen drei Tagen nach Rückkehr werde "voraussichtlich nur vorübergehende Regelung sein"
Hannover. Niedersachsens Wirtschaftsminister und Vize-Ministerpräsident Bernd Althusmann schaltet sich mit einer klaren Botschaft in die Debatte um die Kostenübernahmen für verpflichtende Corona-Tests nach der Rückkehr aus Risikogebieten ein. "Bei weiterhin hohem Infektionsrisiko weltweit sollten wir ernsthaft darüber mehr...
- Verbraucherschützer Müller fordert für Reiserückkehrer kostenlose Corona-Tests und Bargelderstattung von Reiseveranstaltern Düsseldorf (ots) - Der Chef des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (vzbv), Klaus Müller, fordert auch nach der Spanien-Reisewarnung die Beibehaltung der kostenlosen Corona-Tests: "Jens Spahn hat Recht: Wenn wir wollen, dass möglichst alle Reiserückkehrer sich testen lassen, muss der Corona-Test kostenlos bleiben", sagte Müller der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag). "Sonst werden zu viele Menschen ihn vermeiden. Denkbar wäre es, die Kosten in die Flughafengebühren oder Bahnfahrkarten zu integrieren, aber dann wird es eine Gerechtigkeitsdiskussion mehr...
- PIRATEN Niedersachsen beklagen Regelbeschulung als vorsätzliche Körperverletzung - Lösungen müssen andere sein Hannover (ots) - Am 14.08. verkündete die Landesregierung das beabsichtigte Vorgehen hinsichtlich des Schulunterrichts nach den Sommerferien. Geplant wird mit einer weitgehenden Regelbeschulung [1]. "Nun ist die Katze also aus dem Sack. Das, was sich schon angedeutet hat [2], soll jetzt tatsächlich durchgezogen werden, koste es, was es wolle. Und das schließt offenbar Menschenleben und langwierige gesundheitliche Schäden [3] mit ein. Denn nach wie vor steigen die Zahlen der Neuinfektionen mit Corona [4] - und die Landesregierung redet das klein mehr...
- Kommentar "nd.Der Tag" zur Lage in Belarus Berlin (ots) - Wenn ein Staatschef jahrzehntelang sein Kerngeschäft darin sieht, mit allen Mitteln seine Macht abzusichern; wenn er vor Wahlen immer wieder Konkurrenten aus dem Verkehr ziehen lässt; wenn er Protest mit Polizeigewalt unterdrückt - dann hat das mit Demokratie nichts zu tun. Wir reden von Belarus, das derzeit schwerer erschüttert wird denn je. Mag sein, dass die Herrschaftstage von Präsident Lukaschenko gezählt sind; westliche Medien reden den Regimesturz regelrecht herbei. Mag auch sein, dass er sich mit seinen drakonischen Methoden mehr...
- Der Wille zur Freiheit Frankfurt (ots) - Alexander Lukaschenko greift zum letzten Mittel. Im Ringen um die Macht in Belarus schickte der Diktator Fallschirmjäger in mehrere Provinzen. Zuvor hatte er sich bei Wladimir Putin versichert, dass Russland auch eine militärische Form der Konfliktlösung unterstützt. Damit wird die Verhängung des Ausnahmezustands in Belarus wahrscheinlicher. Den Protest gegen die gefälschte Wahl konnte Lukaschenko nicht stoppen, obwohl er nachgab und Inhaftierte freiließ. Auch Gewalt half ihm nicht. Am Sonntag karrten seine Schergen Tausende Unterstützer mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|