(Registrieren)

Welttag der humanitären Hilfe: COVID-19 ist eine zusätzliche Bedrohung für Helfer

Geschrieben am 19-08-2020

Berlin (ots) - Inmitten von Krisen, Konflikten, Naturkatastrophen und Krankheiten setzen humanitäre Helfer ihr Leben aufs Spiel, um anderen zur Seite zu stehen. Der Welttag der humanitären Hilfe am 19. August würdigt völlig zurecht diesen Einsatz.

"Wir können das große persönliche Engagement, mit dem humanitäre Helfer arbeiten, nicht genug wertschätzen", betont Susanna Krüger, Vorstandsvorsitzende von Save the Children. "Sie arbeiten unter den schwierigsten Bedingungen, die man sich vorstellen kann - in Flüchtlingscamps, Kampfgebieten oder in abgelegenen Gegenden ohne Infrastruktur - und jetzt auch noch in der Corona-Pandemie unter Einsatz ihrer Gesundheit. Wie wichtig ihre Arbeit ist, konnten wir zuletzt nach der Explosion in Beirut sehen, wo auch Save the Children binnen kürzester Zeit einsatzbereit war. Trotz alledem werden humanitäre Helfer selbst immer wieder zur Zielscheibe. Das können wir nicht hinnehmen."

Zwischen Januar und Juli 2019 wurden weltweit 437 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen (https://aidworkersecurity.org/incidents/search?start=2019&d etail=1&month=1%2C2%2C3%2C4%2C5%2C6%2C7) getötet, verletzt oder entführt, darunter 422 Einheimische. Zwischen Januar und Juli 2020 lag die Gesamtzahl bei 186 (178 einheimische Mitarbeiter (https://aidworkersecurity.org/incidents/searc h?start=2020&detail=1&month=1%2C2%2C3%2C4%2C5%2C6%2C7) ). Damit hat sich die Zahl der Angriffe auf humanitäre Helfer in den ersten sieben Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum halbiert, was auf die COVID-19-Restriktionen zurückzuführen ist. Gleichzeitig starben jedoch viele Mitarbeiter im Gesundheitsbereich an dem Virus. Und tausende weitere setzen sich und ihre Familien weiterhin dieser Gesundheitsgefahr aus, weil es noch immer an Schutzausrüstung mangelt.

Eine von ihnen ist Dr. Ishaat Nabila, die als Klinik-Koordinatorin für Save the Children im Rohingya-Flüchtlingslager von Cox's Bazar in Bangladesch arbeitet. "Das ist meine Pflicht, wie für alle Ärzte und Pfleger auf der Welt", sagt Dr. Nabila, die eng mit den Menschen im Camp in Kontakt ist und unter anderem Verdachtsfälle von COVID-19 behandelt. In dem überfüllten Lager haben die Bewohner kaum die Möglichkeit, Abstand zu halten oder Masken zu tragen.

Deshalb halten viele Helfer Distanz zu ihren eigenen Familien, berichtet Dr. Nabila: "Meine Eltern werden manchmal emotional und fragen, warum ich sie selten Besuche und Abstand zu ihnen halte. Es ist schwer für sie zu begreifen, dass ich eine Infektionsquelle sein könnte. Ich habe zwei Neffen, anderthalbjährige Zwillinge. Wenn sie mich sehen, wollen sie rennen und auf mich springen. Es ist eine Herausforderung für mich. Meine Schwester, meinen Bruder, meine Eltern zu treffen, ist in diesen Zeiten schwierig."

Save the Children bemüht sich intensiv, seine Programme während der Pandemie aufrecht zu erhalten. Zu Beginn gab es kaum Schutzausrüstung: "Es gab keine Solidarität zwischen den Ländern, vor allem nicht zwischen den reicheren Ländern - das war eine Schande", kritisiert Gabriella Waaijman, Direktorin für humanitäre Hilfe bei Save the Children International. "Wir konnten die meisten unserer Programme nur deshalb fortsetzen, weil tausende unserer engagierten Mitarbeiter die persönliche, schwierige Entscheidung trafen, ungeachtet der Schwierigkeiten weiterzumachen."

Dazu gehört auch Dr. Khalid Ahmed, der ein COVID-19-Behandlungszentrums in Abs im Jemen leitet. Zusätzlich zu den Problemen bei der Beschaffung von Medikamenten, Röntgengeräten, Schutzausrüstung, Testkits und Sauerstoff überschatten Kämpfe die Hilfsmaßnahmen. "Wir arbeiten trotz der Kämpfe. Im Behandlungszentrum hören wir den Artilleriebeschuss. Trotz aller Hindernisse, mit denen wir konfrontiert sind, arbeiten die Mitarbeiter des Behandlungszentrums rund um die Uhr, auf freiwilliger Basis, zwei Monate am Stück, ohne sich freizunehmen. Fehlende Schutzausrüstung gefährdet unser Leben. Wir können es uns im Jemen nicht leisten, Gesundheitspersonal zu verlieren."

Unter folgenden Links finden Sie Fotos und Schnittbilder zum Download, die Ihnen unter der Nennung ©Save the Children zur freien Verfügung stehen:

Jemen:

https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SFU5P94

Bangladesch:

https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SFN8AXN

Bei Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an unsere Pressestelle.

Pressekontakt:

Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle - Susanne Sawadogo
Tel.: 030 - 27 59 59 79 - 120
Mail: susanne.sawadogo@savethechildren.de

Über Save the Children
Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und
Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in
Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die
inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in
über 110 Ländern im Einsatz. Save the Children ist da für Kinder in
Kriegen, Konflikten und Katastrophen - seit 100 Jahren und darüber
hinaus. Diese Kinder zu schützen, zu stärken und zu fördern ist das
zentrale Anliegen der Organisation. Die Schwerpunkte der Arbeit
liegen in den Bereichen Schule und Bildung, Schutz vor Ausbeutung und
Gewalt sowie Überleben und Gesundheit. Save the Children setzt sich
ein für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet. Eine Welt, in
der alle Kinder gesund und sicher leben und frei und selbstbestimmt
aufwachsen können.

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/106106/4683061
OTS: Save the Children Deutschland e.V.

Original-Content von: Save the Children Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

744611

weitere Artikel:
  • Was man über Kopfhörer wissen muss München (ots) - Anmoderation: Will man unterwegs Musik oder einen Podcast hören, braucht man in der Regel Kopfhörer. Zur Wahl stehen Over-Ear- oder In-Ear-Kopfhörer. Wir haben einen Fachmann gefragt, wo die Vor- und Nachteile liegen. Marco Chwalek berichtet: Sprecher: Um für sich die richtige Wahl zu treffen, muss man mehr über die Produkte wissen. Beginnen wir mit den Over-Ear-Modellen. Sie sind meistens mit einem stabilen Bügel aus Plastik oder Metall ausgestattet, erklärt uns TÜV SÜD-Experte Florian Hockel und weiß wie diese Kopfhörer aufgebaut mehr...

  • Rettung des Prinzessinnengartens in Sicht / Mehr als 10.000 Menschen protestieren auf WeAct für den Gemeinschaftsgarten Berlin (ots) - Im Streit um den Erhalt des Prinzessinnengartens in Neukölln ist nun eine Einigung in greifbare Nähe gerückt. Das Prinzessinnengarten Kollektiv Berlin und das Neuköllner Umwelt- und Naturschutzamt haben sich auf Gespräche verständigt. An deren Ende soll der dauerhafte Erhalt des urbanen Gemeinschaftsgarten-Projekts stehen. Zuvor haben mehr als 10.000 Menschen eine Petition (https://weact.campact.de/petitions/fur-den-erhalt-des-prinzessinnengar ten-kollektiv-berlins-in-berlin-neukolln) für den Prinzessinnengarten auf WeAct, der Petitionsplattform mehr...

  • Studie: Corona rückt bei Senioren vermehrt die Frage nach dem Tod und dem Erbe ins Bewusstsein München (ots) - 21. August 2020 Tag der Senioren in Deutschland / Corona-Pandemie verunsichert besonders ältere Menschen sehr / 26 Prozent sorgen sich vor Lebensabend im Altersheim / Immobilienverrentung schafft Liquidität Angst vor dem Altersheim, Umgang mit dem Erbe, Liquidität als Sicherheit: Die Corona-Pandemie beschäftigt gerade ältere Menschen sehr. Das zeigt eine repräsentativ quotierte Studie unter mehr als 1.000 Senioren, in Auftrag gegeben von der DEGIV, der Gesellschaft für Immobilienverrentung. "Die Corona-Krise hat ältere Menschen mehr...

  • Lilli Hollunder: "Ein Kind zu kriegen ist eine Wahnsinnsreise" (FOTO) Hamburg (ots) - Vor drei Monaten wurde der Babywunsch von Lilli Hollunder, 34, und Ex-Nationaltorwart René Adler, 35, endlich wahr - in GALA (Heft 35/2020, ab morgen im Handel) spricht die Schauspielerin jetzt erstmals über Schwangerschaft und Muttersein. Der Anfang mit dem kleinen Casper sei härter als gedacht gewesen: "Da geht es ja eigentlich ums Kuscheln und Kennenlernen, aber ich hatte noch so viele körperliche Probleme, dass ich fast zwei Wochen nur geweint habe. Dazu war ich körperlich so ausgeknockt, dass René alles übernehmen musste." mehr...

  • TV-Tipp: "Love Island - Heiße Flirts und wahre Liebe"- Das Interview zur Dating-Show mit Jana Ina Zarrella und Jimi Blue Ochsenknecht (AUDIO) München (ots) - Anmoderationsvorschlag: Der Himmel und das Wasser blau, herrlicher Sandstrand, dazu jede Menge Sonne und eine tolle Villa. Das klingt nicht nur nach einem traumhaften Urlaub, sondern auch nach der perfekten Kulisse, um ein neue Liebe zu finden. Genau deshalb schickt RTLZWEI jetzt wieder ziemlich gut aussehende Singles auf "Love Island". Vier Wochen haben die neuen Islander (sprich: Eiländer) Zeit zum Flirten, Daten und sich dabei kennenzulernen und vielleicht sogar die wahre Liebe zu finden. Und während die Kandidaten kräftig am mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht