Osnabrücker Bischof warnt vor Legalisierung von Sterbehilfe
Geschrieben am 28-08-2020 |
Osnabrück (ots) - Osnabrücker Bischof warnt vor Legalisierung von Sterbehilfe
Bode schränkt jedoch ein: Moralische Bewertung ist eine andere Frage
Osnabrück. Der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz warnt vor einer Liberalisierung in Sachen Sterbehilfe. Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) sagte Bischof Franz-Josef Bode, das Leben sei von Gott geschenkt, mit aller Verantwortung. "Aber diese Verantwortung hat eine Grenze. Ich bin der Meinung, dass die Freiheit, die Gott uns mitgegeben hat, nicht so weit geht, dass sie auch die Verfügbarkeit über das Leben enthält."
Der Osnabrücker Bischof erklärte: "Wenn wir nur einen Spalt offen lassen, ist die Gefahr zu groß, dass das ausgenutzt wird. Wir sind der Auffassung, dass das Ja zum Leben den Vorrang hat." Nach Auffassung der katholischen Kirche solle ein Mensch an der Hand eines anderen sterben, aber nicht durch dessen Hand, so Bode. "Die moralische Bewertung ist eine andere Frage. Jede Beurteilung muss dementsprechend weitherzig sein."
Die Legalisierung von Beihilfe zum Suizid würde bedeuten, dass man die Selbsttötung zu einer planbaren Größe mache, kritisierte Bode. Der Bischof schränkte jedoch ein: "Ich meine damit nicht die absoluten Grenzfälle, die nicht mehr zu regeln sind." Um solche Grenzfälle so weit wie möglich zu vermeiden, brauche es alle Anstrengungen der Medizin, der Politik und der Kirche.
Im Interview mit der "NOZ" sprach Bode auch darüber, wie ihn persönlich der Tod zweier seiner Schwestern geprägt habe.
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