Linken-Politikerin Zimmermann: Kinderbonus kann Lasten der Pandemie für Familien nicht ausgleichen
Geschrieben am 07-09-2020 |
Osnabrück (ots) - Linken-Politikerin Zimmermann: Kinderbonus kann Lasten der Pandemie für Familien nicht ausgleichen
Laut Statistischem Bundesamt sind 30 Prozent der kinderreichen Familien armutsgefährdet - Zimmermann: Pandemie hat Lage verschärft
Osnabrück. Die Linken-Sozialpolitikerin und Vorsitzende des Familienausschusses im Bundestag, Sabine Zimmermann, hat die an diesem Montag beginnende schrittweise Auszahlung des Kinderbonus in der Corona-Pandemie als unzureichend kritisiert. "Ein einmaliger Kinderbonus von 300 Euro kann die Lasten der Pandemie für Familien nicht annähernd ausgleichen", sagte Zimmermann der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Zimmermann erklärte weiter: "Reich an Kindern, arm an Geld, das geht zu oft Hand in Hand. Die Pandemie hat die Lage kinderreicher Familien mit geringem Einkommen gegenüber dem Jahr 2019 nochmals verschärft."
Die Linken-Politikerin hat Daten des Statistischen Bundesamtes ausgewertet, die der NOZ vorliegen. Demnach waren 2011 noch 22,4 Prozent aller Familien mit drei oder mehr Kindern armutsgefährdet, 2019 waren es 30,9 Prozent der kinderreichen Familien. Den Daten des Statistischen Bundesamtes zufolge hat die Zahl der von Armut betroffenen Familien mit vielen Kindern seit 2011 bis 2019 kontinuierlich um etwa einen Prozentpunkt im Jahr zugenommen. Der Zuwachs ist damit der deutlichste und kontinuierlichste unter allen Haushaltstypen. Allein gegenüber dem Jahr 2018 stieg die Armutsgefährdung kinderreicher Familien um 0,9 Prozentpunkte von 30 auf 30,9 Prozent an. Nur Haushalte von Alleinerziehenden waren 2019 mit 42,7 Prozent noch stärker von Armut betroffen.
Die Probleme seien "älter als die Pandemie" und müssten strukturell angegangen werden, so Zimmermann gegenüber der NOZ. Armut von Familien entstehe durch "Benachteiligungen von kinderreichen Eltern auf dem Arbeitsmarkt und fehlende Betreuungsangebote". "Die wichtigsten Ursachen sind aber niedrige Löhne und unzureichende Sozialleistungen für Kinder und Familien", sagte Zimmermann. Die Linke fordert eine Kindergrundsicherung für jedes Kind und einen höheren Mindestlohn von zwölf Euro.
Ab diesem Montag beginnen die Familienkassen mit der schrittweisen Auszahlung des Kinderbonus. Familien mit Kindern erhalten in diesem Monat 200 Euro je Kind, im Oktober noch einmal 100 Euro.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/58964/4698952
OTS: Neue Osnabrücker Zeitung
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
746820
weitere Artikel:
- WAZ: Realschüler können in NRW wieder Polizist werden Düsseldorf (ots) - In Nordrhein-Westfalen sollen künftig auch wieder Realschüler Polizisten werden können. Darauf hat sich nach Informationen der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Montagausgabe) die schwarz-gelbe Koalition in Düsseldorf verständigt. Die Landesregierung bereite dafür die Einrichtung eines Bildungsgangs "Fachoberschule für Polizei" an Berufskollegs in NRW vor, hieß es aus dem Schulministerium. Realschüler sollen damit für ein anschließendes Studium an der Hochschule für Polizei und Verwaltung qualifiziert werden. Im zweijährigen mehr...
- Laschet: Deutschland und Frankreich sollen Motor der EU werden Köln (ots) - NRW-Ministerpräsident Armin Laschet setzt darauf, dass Deutschland und Frankreich zur Triebfeder für den neuen Zusammenhalt in der EU werden. Der CDU-Politiker besucht am Montag den französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Paris. "Wir brauchen eine Belebung des europäischen Geists nach innen - und die Selbstbehauptung Europas nach außen", sagte Laschet dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montagausgabe). "Deutschland und Frankreich müssen hier vorangehen, aktiv für diesen Gedanken werben, und können so wieder zum Motor der EU werden", mehr...
- Kritik an Staatlicher Ballettschule Sperrfrist: 07.09.2020 06:00 Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
Berlin (ots) - Die Staatliche Ballettschule und Schule für Artistik Berlin (SBB) soll auf Kosten ihrer Schülerinnen und Schüler Geld verdient und dieses Geld in "großzügiger" Weise ausgegeben haben. Grade für das Jahr 2019 habe man den Eindruck, dass der Bildungsauftrag zunehmend hinter die Absicht, weitere Einnahmen zu erzielen, zurückgetreten sei.
Zu diesem Schluss kommen die Wirtschaftsprüfer der Berliner mehr...
- Laschet fordert Beschleunigung von Planungsprozessen Köln (ots) - NRW-Ministerpräsident Armin Laschet fordert die Beschleunigung von Planungsprozessen in Deutschland. "Wir müssen unnötige Bürokratien und Hemmnisse abbauen, Planungs-, aber auch Genehmigungsverfahren verschlanken und beschleunigen", sagte der Bewerber um den CDU-Bundesvorsitz dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montagausgabe). Dabei setze er auf einen parteiübergreifenden Konsens. "Ohne schnellere Planung bekommen wir die Energiewende und den Strukturwandel im rheinischen Revier nicht hin. Wenn zum Beispiel innerhalb Deutschlands Inlandsflüge mehr...
- TÜV-Verband: Künstliche Intelligenz braucht Regeln Berlin (ots) - +++ KI-gestützte Anwendungen in Abhängigkeit vom Risiko regulieren +++ Sicherheit besonders kritischer KI-Systeme durch unabhängige Prüfungen gewährleisten +++ VdTÜV veröffentlicht Positionspapier +++
Der TÜV-Verband hat eine gesetzliche Regulierung von Produkten und Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz (KI) gefordert, um die Sicherheit von Menschen und den Schutz der Umwelt auch in der digitalen Welt gewährleisten zu können. "Sind beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz die Gesundheit von Menschen oder ihre elementaren Grundrechte mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|