Produktion im Juli 2020: +1,2 % gegenüber Vormonat / Produktion liegt immer noch 11 % unter dem Vorkrisenniveau
Geschrieben am 07-09-2020 |
Wiesbaden (ots) -
Produktion im Produzierenden Gewerbe: Juli 2020 (real, vorläufig): +1,2 % zum Vormonat (saison- und kalenderbereinigt) -10,0 % zum Vorjahresmonat (kalenderbereinigt)
Juni 2020 (real, revidiert): +9,3 % zum Vormonat (saison- und kalenderbereinigt) -11,4 % zum Vorjahresmonat (kalenderbereinigt)
Die reale (preisbereinigte) Produktion im Produzierenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Juli 2020 saison- und kalenderbereinigt 1,2 % höher als im Juni 2020. Im Vorjahresvergleich war die Produktion im Juli 2020 kalenderbereinigt 10,0 % niedriger als im Juli 2019.
Seit dem Beginn der Corona-Krise ist der Produktionsindex zunächst zwei Monate in Folge stark gefallen, seit Mai steigt er wieder. Im Vergleich zu Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen, ist die Produktion im Juli 2020 aber saison- und kalenderbereinigt noch 10,8 % niedriger.
Die Industrieproduktion (Produzierendes Gewerbe ohne Energie und Baugewerbe) ist im Juli 2020 um 2,8 % gegenüber Juni 2020 gestiegen. Innerhalb der Industrie nahm die Produktion von Vorleistungsgütern um 4,0 % zu. Bei den Konsumgütern stieg die Produktion um 1,8 % und bei den Investitionsgütern um 2,1 %. Außerhalb der Industrie lag die Energieerzeugung 0,6 % niedriger als im Vormonat. Die Bauproduktion sank um 4,3 %.
In der größten Branche des Verarbeitenden Gewerbes, der Automobilindustrie, ist die Produktion im Juli um 6,9 % zum Vormonat angestiegen. Sie liegt aber noch gut 15 % unter dem Wert vom Februar 2020.
Für den Juni 2020 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Anstieg der Produktion von 9,3 % gegenüber Mai 2020 (vorläufiger Wert: 8,9 %).
Europäische Daten zur industriellen Produktion
Ergebnisse zur industriellen Produktion in anderen EU-Staaten finden Sie in der Eurostat Datenbank.
Deutschland ist eines der ersten Länder, die hierfür monatlich Daten an Eurostat liefern. Im Moment liegen für die meisten Länder Daten bis einschießlich Juni vor. Demnach stieg die Industrieproduktion in der EU im Juni 2020 um 9,1 % im Vergleich zum Vormonat. Die stärksten Anstiege wurden dabei für die Slowakei, Ungarn und Rumänien gemeldet (siehe Eurostat-Pressemitteilung vom 12. August 2020).
Methodische Hinweise:
In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich der kurzfristige Trend der konjunkturellen Entwicklung ablesen. Der Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen unabhängig. In der aktuellen Corona-Krise kann es durch die starken Rückgänge insbesondere im März/April 2020 und die sich seitdem langsam wieder einstellende Erholung zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen. Wichtig sind beide Betrachtungsweisen: Wie ist der konjunkturelle Trend gemessen am Vormonats-/Vorquartalsvergleich, und wie weit ist der Aufholprozess im Vergleich zum Vorjahresniveau? Um zusätzlich einen direkten Vergleich zum Vorkrisenniveau zu ermöglichen, wird ab sofort in allen Pressemitteilungen zu Konjunkturindikatoren, die saisonbereinigt vorliegen, ein Vergleich zum Februar 2020 beziehungsweise zum 4. Quartal 2019 dargestellt.
Der Begriff "Industrie" umfasst hier die Wirtschaftszweige des Verarbeitenden Gewerbes sowie des Bergbaus und der Gewinnung von Steinen und Erden. Für die Abdeckung des "Produzierenden Gewerbes" werden in dieser Statistik neben der "Industrie" auch das Baugewerbe und die Energieversorgung einbezogen.
Die Veränderungsraten basieren auf dem Produktionsindex für das Produzierende Gewerbe (2015 = 100). Die Saison-und Kalenderbereinigung erfolgte mit dem Verfahren X13 JDemetra+.
Basisdaten und lange Zeitreihen zum Produktionsindex im Produzierenden Gewerbe können über die Tabelle Indizes der Produktion (42153-0001) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.
Krisenmonitor ermöglicht Vergleich zwischen Corona-Krise und Finanz- und Wirtschaftskrise
Der Produktionsindex ist auch Teil des "Krisenmonitors" (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Der Krisenmonitor ergänzt die Sonderseite "Corona-Statistiken", die seit Anfang April statistische Informationen zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie bündelt.
Deutsche EU-Ratspräsidentschaft im Bereich Statistik
Seit dem 1. Juli leitet das Statistische Bundesamt im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft unter dem Vorsitz von Präsident Dr. Georg Thiel die Ratsarbeitsgruppe Statistik. Über unsere Aktivitäten im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft informieren wir auf der Sonderseite www.destatis.de/eu2020.
Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.
Weitere Auskünfte: Konjunkturerhebungen im Verarbeitenden Gewerbe, Telefon: +49 (0) 611 / 75 23 30, www.destatis.de/kontakt
Pressekontakt:
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: +49 611-75 34 44
www.destatis.de/kontakt
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OTS: Statistisches Bundesamt
Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell
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